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Seit zwei Jahren „Schnupperkurs mit Baby“ im Bistum Fulda

Fulda/Hanau/Marburg/Kassel. Seit zwei Jahren sind nun im Rahmen des Projekts „Schnupperkurs mit Baby“ sieben Babysimulatoren im Bistum Fulda zur Präventionsarbeit mit Jugendlichen in Schulen oder Jugendgruppen im Einsatz. Über 300 Jugendliche konnten bisher unter intensiver fachlicher Begleitung durch Beraterinnen in unterschiedlichen Projekten einen Einblick in verantwortungsbewußtes Handeln in Bezug auf Elternschaft erlangen.

Dieses präventive Konzept des Sozialdienst katholischer Frauen (Skf) im Bistum Fulda wird nun mit dem FAS (Fetales Alkoholsyndrom) Säuglingsmodell um einen weiteren wichtigen Baustein erweitert. Ziel ist es, eine ganzheitliche Auseinandersetzung mit den Themen Schwangerschaft, Gesundheit, Elternschaft, Verantwortung und Lebensplanung zu ermöglichen.

Im Jahre 1997 wurde das FAS Säuglingsmodell entwickelt. Es wurde hergestellt, um jungen Menschen die Auswirkungen von Alkoholmißbrauch während der Schwangerschaft zu demonstrieren und die Unterschiede zwischen einem gesunden und einem durch FAS geschädigtes Kind erfahrbar zu machen. Mit Hilfe von Fotos realer FAS-Kinder wurde ein Modell entwickelt, welches alle typischen physischen Symptome eines durch Alkoholkonsum der Mutter schwer geschädigten Säuglings vereinigt. Es soll eine Darstellung der bedeutendsten körperlichen Ausprägungen von FAS sein und ist keine Darstellung eines einzelnen, bestimmten Säuglings.

Das Modell dient zur Demonstration und zeigt beeindruckender als theoretischer Unterricht, was passieren kann, wenn ein Fötus Alkoholkonsum ausgesetzt ist. Es geht darum, daß die Jugendlichen nicht nur durch Theorie, sondern auch durch eigenes Erleben, Konsequenzen ihres Handelns besser einschätzen können. Im Vergleich mit dem Verhalten eines gesunden Neugeborenen bietet es eine gute Grundlage zur Diskussion über Gesundheitsvorsorge und Verantwortung vor und während der Schwangerschaft.

Die Erweiterung der inhaltlichen Gestaltung des „Schnupperkurs mit Baby“ wurde durch das finanzielle Engagement des Förderverein Babyklappe Marienkrankenhaus e.V. in Kassel ermöglicht. Nähere Informationen zu dieser Thematik oder zur Durchführung von Projektkursen beim Sozialdienst katholischer Frauen, Diplom-Sozialpädagogin Sarah Schlimme, Bad Sodener Str. 52, 63628 Bad Soden-Salmünster, Tel. 06056/5402, Fax 06056/5498, E-Mail: schlimme@skf-bad-soden-salmuenster.de.

Hintergrund:
FAS ist ein Problem aller sozialen Schichten. In Deutschland werden jährlich etwa 2.200 Kinder mit entsprechenden Mißbildungen geboren. Die Zahl der Kinder, die ohne körperliche Mißbildungen, aber mit geistigen Defiziten und Verhaltensstörungen zur Welt kommen, wird auf 10.000 bis 15.000 geschätzt. Es ist schwierig, genaue Zahlen zu nennen, da die Diagnose oftmals nicht einfach zu stellen ist.

Eine Alkoholembryopathie ist nicht vererbt, nicht genetisch bedingt, sondern ausschließlich durch die Einwirkung von Alkohol während der Entwicklung im Mutterleib erworben. Umso wichtiger ist es, jungen Menschen die Verantwortung bezüglich des Trinkens während der Schwangerschaft präventiv bewußt und erfahrbar zu machen.

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