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Hospiz St. Elisabeth zu Fulda mit Jahresbericht 2007

Fulda. Seit April 2007 ist das neue stationäre Hospiz St. Elisabeth zu Fulda nun in Betrieb und hat bereits einen festen Platz im Gesundheits- und Sozialsystem von Stadt und Landkreis Fulda und darüber hinaus in Osthessen eingenommen. Das stationäre Hospiz kann nun auf ein erstes Rumpfgeschäftsjahr 2007 zurück blicken, in dem 66 Hospizgäste in den letzten schweren Tagen vor dem Tod, die manchmal auch zu Wochen, selten zu Monaten werden, gepflegt und begleitet werden konnten.

Die bereits vollzogene Einbindung des Hospizes in die osthessische Region um das Oberzentrum Fulda wird bei der Betrachtung der Einzugsgebietsstatistik deutlich. Mit 27 Gästen aus der Stadt Fulda und 22 aus dem Landkreis Fulda kamen über 74% der aufgenommen Schwerstkranken aus dem Kreis Fulda. Die 22 Gäste aus dem Landkreis Fulda kamen aus Gersfeld (4x), Ehrenberg (3x), aus Hosenfeld, Künzell, Neuhof, Flieden und Petersberg (je 2x) und aus Bad Salzschlirf, Großenlüder, Eichenzell, Hünfeld und Ebersburg (je 1x).

Darüber hinaus kamen im vergangenen Jahr 3 Gäste aus Schlitz, 2 Gäste kamen aus Rotenburg an der Fulda, 2 Gäste aus Schlüchtern. Bei den übrigen 10 Hospizgästen handelt es sich um 8 Aufnahmen aus Städten und Gemeinden aus Landkreisen, die direkt an den Landkreis Fulda angrenzen und 2 Aufnahmen, wegen privater Beziehungen nach Fulda, aus anderen Bundesländern.

38% der aufgenommenen Hospizgäste kamen aus dem häuslichen Bereich über die Hausärzte, davon 12% außerhalb der Stadt Fulda, und 62% wurden aus den Krankenhäusern zugewiesen. 86% der eingewiesenen Gäste hatten Tumordiagnosen, die anderen 14% befanden sich im Endstadium einer schweren Erkrankung gemäß der Bundesrahmenvereinbarung. Fast alle Hospizgäste waren multimorbid und hatten Mehrfachdiagnosen.

Der jüngste Gast war 41 Jahre alt, der älteste 98 Jahre, wobei das durchschnittliche Alter der Hospizgäste 73 Jahre betrug. Mit 48% wurden fast ebenso viele Frauen wie Männer in das stationäre Hospiz aufgenommen. Die durchschnittliche Verweildauer der Hospizgäste lag bei 18 Tagen und damit deutlich unter dem Durchschnitt der hessischen Hospize. Die Zusammenarbeit mit allen Partnern im Hospiz- und Palliativnetz sei gut, versichert Hospizleitung Dr. Jutta Müller, und man hoffe, diese weiter ausbauen zu können.

Dass die deutsche Hospizbewegung mittlerweile auch internationale Beachtung findet, wurde im vergangenen Jahr durch mehrere Besuche ausländischer Besuchergruppen im Hospiz St. Elisabeth deutlich. So informierten sich in 2007 koreanische und japanische Gesundheitsexperten direkt vor Ort über das Hospiz St. Elisabeth und über die Einbindung des Fuldaer Hospizes in die hiesige Versorgungsstruktur. Ein Höhepunkt im Hospizalltag sei auch der Festtag am 19. November zum 800. Geburtstag der hl. Elisabeth von Thüringen, der Namenspatronin des Fuldaer Hospizes, gewesen, der mit einem Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Hospizgäste in der Kapelle des Herz-Jesu-Krankenhauses seinen Ausklang fand.

Trotz aller Anstrengungen sei das Hospiz St. Elisabeth zu Fulda noch immer nicht so ganz aus der schwierigen finanziellen Anlaufphase heraus, berichtet Harald Hochgreef, Kaufmännischer Leiter des Mutterhauses Fulda, und mit Jutta Müller für die Geschäftsführung des Hospizes zuständig.

„Ein stationäres Hospiz muss wegen gesetzlicher Vorgaben mit 80% Belegung kalkulieren“, erläutert Hochgreef weiter, „und da wir diese weder in 2007 noch bisher nicht erreicht haben, benötigen wir zur finanziellen Sicherung des Hospizes, neben dem jährlich notwendigen Spendenaufkommen von etwa 60.000 Euro , weitere zusätzliche Finanzmittel.“ Man sei auf die Unterstützung aus der Region auf Dauer angewiesen, so Hochgreef. Dabei kooperiere man auch intensiv mit dem ambulanten DA-SEIN-Hospizdienst der Malteser, dem Palliativnetz Osthessen (PNO) und allen niedergelassenen Ärzten sowie den Krankenhäusern der Region.

Dennoch sind sich Jutta Müller und Harald Hochgreef sicher, dass das Hospiz St. Elisabeth zu Fulda enorm wichtig für die soziale Temperatur unserer Region ist. „Je mehr wir über die Möglichkeiten der Hospizbetreuung und der Palliativmedizin sprechen“, sind sich die beiden Geschäftsführer sicher, „um so weniger wird das Thema aktive Sterbehilfe in unserer Gesellschaft eine Rolle spielen.“

Träger des Hospizes St. Elisabeth ist die Hospiz St. Elisabeth zu Fulda gGmbH mit den Gesellschaftern
Haus der barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Fulda -KdöR-, Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda gGmbH, Caritasverband für die Diözese Fulda e. V., Caritasverband für Stadt und Landkreis Fulda e. V.
Malteser Hilfsdienst e. V.

Spendenkonto:
Sparkasse Fulda (BLZ 530 501 80)
Konto-Nr. 44 22.

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