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Schwanger – was tun? donum vitae berät Frauen in Konfliktsituationen

Fulda. Wird eine Frau ungewollt schwanger, steht sie vor einer schwierigen Situation. Ängste, Sorgen, Zweifel und zwiespältige Gefühle können zu großem seelischen Stress führen. Vor allem, wenn eine Entscheidung für die Schwangerschaft unmöglich erscheint. In diesem Fall bietet die Schwangerschaftskonfliktberatung betroffenen Frauen wertvolle Unterstützung.

Foto: Max Colin Heydenreich

In Fulda gibt es zwei staatlich anerkannte Beratungsstellen, die schwangere Frauen in dieser akuten Krisensituation auffangen, beraten und begleiten: pro familia und donum vitae (geschenktes Leben). Der Verein donum vitae zur Förderung des Schutzes des menschlichen Lebens e.V. hat seinen Sitz in Bonn und wurde im Herbst 1999 gegründet, nachdem die katholische Kirche entschieden hatte, aus der Konfliktberatung auszusteigen und keine Beratungsscheine mehr auszustellen.

Die gesetzlichen Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch beinhalten jedoch die Verpflichtung, sich in einer gesetzlich anerkannten Beratungsstelle umfassend informieren und beraten zu lassen. Ein Schwangerschaftsabbruch darf nur ausgeführt werden, wenn ein Beratungsschein vorliegt.

In Fulda gibt es seit dem Jahr 2003 die staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen donum vitae. Das Fuldaer donum vitae-Beratungsteam besteht aus Diplom-Sozialpädagogin Barbara Gmelch-Büttner und Hebamme Monika Darimond. „Für viele Frauen sind wir häufig die einzigen Ansprechpartnerinnen, die um diesen oft sehr einsamen Konflikt wissen. Deshalb ist es uns ganz wichtig, jede Frau dort zu erreichen, wo sie im Moment mit ihren Sorgen und Belangen steht“, erzählen die Beraterinnen.

„Wir hören, was die Frau bewegt, was ihre Gründe sind. Wir beleuchten die vorhandenen Ressourcen, informieren über Hilfsangebote, erläutern medizinische, finanzielle und sozialrechtliche Fragen und entwickeln im Gespräch mögliche Perspektiven“, erklärt Barbara Gmelch-Büttner. Dabei sei die Beratung grundsätzlich ergebnisoffen.

„Uns ist es sehr wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, die ein vertrauensvolles Gespräch ermöglicht. Wir möchten gemeinsam mit den Frauen alle Seiten des Konfliktes betrachten und dabei auch die Position des Kindes einnehmen, damit die Frau nach der Beratung für sich eine Entscheidung treffen kann, die sich für sie richtig anfühlt“, betont Monika Darimond.

Knapp 200 Klientinnen haben im vergangenen Jahr die Beratungsstelle in der Rabanusstraße 31 aufgesucht. 86 Frauen befanden sich in einem Schwangerschaftskonflikt. Neben der Konfliktberatung gehören auch die allgemeine Beratung und Begleitung während der Schwangerschaft und nach der Geburt des Kindes sowie die Begleitung bei Fragen zur Pränataldiagnostik, die Gewährung finanzieller Hilfen aus der Bundesstiftung, die Sexualberatung und Präventionsarbeit in Schulen zum Aufgabengebiet der Beratungsstelle, die auch in die regionalen Netzwerkstrukturen eingebunden ist. Finanziell unterstützt wird donum vitae durch das Land Hessen, die Stadt und den Landkreis Fulda sowie durch Spenden.

Die Beratung ist vertraulich, kostenfrei und auf Wunsch anonym. Sie ist unabhängig von Nationalität und Konfession. Beratungstermine können telefonisch unter (0661)2506710 oder per E-Mail fulda@donumvitae.org vereinbart werden. (Dorit Heydenreich)

Zum Foto: Das donum vitae-Beratungsteam: Monika Darimond (li.) und Barbara Gmelch-Büttner

 

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