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Pflege-Weiterentwicklungsgesetz tritt in Kraft – Caritas sieht positive Ansätze

Fulda. Am 1. Juli tritt das so genannte Pflege-Weiterentwicklungsgesetz – PfWG – in Kraft. Generell bewertet die Caritas in Deutschland diesen Vorstoß der Bundesregierung, die pflegerische Infrastruktur weiter voran zu bringen, durchaus positiv, auch wenn das Reformgesetz aus Sicht der Caritas-Experten in manchen Punkten nicht den Vorstellungen des Wohlfahrtsverbandes entspricht.

Positiv sieht aber auch die Caritas im Bistum Fulda zum Beispiel, dass wohnortnahe und sozialraumbezogene Konzeptionen gestärkt werden und zukünftig Menschen mit erhöhtem allgemeinen Betreuungsbedarf auf Grund einer demenziellen oder psychischen Erkrankung mehr Unterstützung aus der Pflegeversicherung erhalten.

„Altersdemenz ist ein Phänomen, mit dem wir auf Grund immer noch steigender Lebenserwartung und dem Wachsen der Zahl hochbetagter Menschen immer häufiger konfrontiert sind“, unterstreicht Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch. „Da ist es schon eindeutig ein Schritt in die richtige Richtung, wenn mit der gesetzlichen Neuregelung bei Demenz ein deutlicher Schwerpunkt  gesetzt und Demenzkranke nun bedarfsgerecht verstärkt in die Unterstützungsmöglichkeiten einbezogen werden.“

Lobend erwähnen die Vertreter der Caritas-Altenhilfe im Bistum Fulda auch die Stärkung ehrenamtlicher Strukturen durch das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz: „Freiwillige sind aus dem Heimalltag in unseren Altenpflegeheimen nicht wegzudenken – das Ehrenamt spielt bei der Caritas traditionell eine ganz wesentliche Rolle“, erläutert Ressortleiter Altenhilfe Achim Eng.

„Neu ist jetzt, dass ehrenamtliche Betreuung nun auch im häuslichen Umfeld möglich ist. Wichtig aus unserer Sicht ist hierbei natürlich, dass solche niederschwelligen Betreuungsmodelle einer Qualitätssicherung unterworfen sind, und dass sie bedarfsgerecht gefördert werden.“ Wenn dies sichergestellt sei, so Achim Eng, könnte die Gesetzesnovellierung in dieser Hinsicht wichtige Impulse zur Entlastung pflegender Angehöriger leisten.

Insgesamt also teilt die Fuldaer Caritas den insgesamt positiven Gesamteindruck des deutschen Caritasverbandes vom neuen Pflege-Weiterentwicklungs¬gesetz. Der Hauptkritikpunkt des katholischen Wohlfahrtsverbandes bleibt aber bestehen, dass es dem Gesetzgeber nicht gelungen ist, mit dem neuen Gesetz die Pflegeversicherung wirklich auf eine nachhaltige, solide Finanzbasis zu stellen.

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