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Mehr Alleinerziehende und Rentner kommen zur Fuldaer Tafel

Fulda. Als „absurd“ hat Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller den Vorwurf zurückgewiesen, die Arbeit der Tafeln verfestige die Situation bedürftiger Menschen und trage damit zur weiteren Spaltung der Gesellschaft bei. „In Fulda sehe ich immer wieder, wie wichtig die Arbeit der Tafel ist. Die Stadt kann vieles leisten, aber nicht alles. So hat die Fuldaer Tafel im Konzert der vielen Wohlfahrtsinitiativen ihren festen Platz als junges, aber sehr erfolgreiches Unternehmen“, meinte der Schirmherr der Fuldaer Tafel e.V. bei der Ordentlichen Mitgliederversammlung im Haus Oranien.

Viele der Tafel-Kunden seien durch Schicksalsschläge gezwungen, die Hilfe der Fuldaer Tafel in Anspruch zu nehmen, fasste der erste Vorsitzende der Fuldaer Tafel, Heinz Steege, im Vorstandsbericht seine Erfahrung aus acht Jahren Tafel-Arbeit zusammen. Bei knapp 20.000 Abholungen nutzten im vergangenen Jahr bedürftige Menschen die Gelegenheit, bei der Fuldaer Tafel frische Lebensmittel einzukaufen, die ohne das Engagement dieser Organisation und ihrer vielen freiwilligen Helfer vernichtet worden wären. Rund 3300 Menschen leistete die Tafel damit existentielle Hilfe, darunter über 1300 Kindern. Im Laden der Fuldaer Tafel in der Weserstraße wurden in jeder Woche an jeweils drei Verkaufstagen rund 8 bis 10 Tonnen Lebensmittel verteilt.

Die Zahl der Abholungen ist im Jahr 2011 nach Angaben Steeges im Vergleich zum Vorjahr erneut zurückgegangen. Dies wertete er als Beleg für den verantwortungsbewussten Umgang der Kunden mit dem Hilfsangebot der Tafel: „Die Menschen kommen nur zu uns, wenn sie wirklich darauf angewiesen sind.“ So spiegele sich die Arbeitslosenzahl in der Stadt und im Landkreis Fulda direkt in der Zahl der Tafelkunden wider. Einen Anstieg der Kundenzahlen registrierte die Fuldaer Tafel lediglich bei den Alleinerziehenden und bei Rentnerinnen und Rentnern.

Zur Kundenstruktur berichtete Steege, dass der größte Teil der Tafel-Kunden Bezieher von ALGII sind. In den verschiedenen Altersstufen stellen die unter 40-Jährigen die zahlenmäßig stärkste Gruppe. 78 Prozent der  Kunden sind deutsche Staatsangehörige, die übrigen kommen aus knapp 50 Nationen.

Den 130 ehrenamtlichen Helfern der Fuldaer Tafel, zwei 1,50-€-Kräften und fünf Mitarbeitern aus dem neu geschaffenen Bundesfreiwilligendienst galt Heinz Steeges  besonderer Dank: “Ohne diesen großartigen Einsatz ginge gar nichts“, betonte er.

Als besonders erfreuliche Ereignisse des Jahres 2011 nannte Steege die vorweihnachtliche Spielzeugaktion zu Gunsten der Tafel-Kinder sowie die Unterstützung der neu eingeschulten Kinder mit Schulranzen und Schulmaterialien durch die Hilfe der Sponsoren Drimalski & Partner, Leder-Meid und jollydent e.V., der Stiftung Selbst-Los und der rotaract-Mitglieder. Mit großzügiger Unterstützung der Damian Werner GmbH und der Böschen Stahl- und Metallbau konnte auch die dringend notwendige Renovierung der Räumlichkeiten der Fuldaer Tafel in der Weserstraße verwirklicht werden.

Schatzmeisterin Barbara Hermann berichtete von einer stabilen finanziellen Situation der Fuldaer Tafel, zu der erneut mehrere Großspenden beigetragen haben. Die Kassenprüfer bescheinigten der Schatzmeisterin eine sehr sorgfältige Kassenführung und beantragten ihre Entlastung. Auf Antrag eines Mitglieds wurde dem Vorstand mit den Stimmen aller anwesenden Mitglieder Entlastung erteilt.

Bei der Neuwahl des Vorstands wurden Heinz Steege (1.Vorsitzender), Klemens Koeth (stellvertretender Vorsitzender), Barbara Hermann (Schatzmeisterin), Hildegard Reichardt (Schriftführerin), Stefan Schunck und Klaus Hutzel (erweiterter Vorstand) von der Mitgliederversammlung einstimmig für weitere zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Als Nachfolgerin des ausgeschiedenen Vorstandsmitglieds Erich Müller wurde Cornelia Leitsch gewählt, zu Kassenprüfern Holger Umlauf und Anke Werdecker.

Nachdem die Mitgliedsbeiträge zur der Fuldaer Tafel e.V. seit ihrer Gründung vor acht Jahren unverändert bei 24 € im Jahr lagen, beschloss die Mitgliederversammlung einstimmig eine moderate Erhöhung auf 36 € p.a. ab dem Jahr 2013.

 

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