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Rhöner Äppel und Barkarole – Die Rhöner Säuwäntzt zu Gast bei Marianne Blum


Fulda. Wie packt man Titel wie „Rhöner Äppel“ und die „Barkarole“ aus  der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ gemeinsam in ein Abendprogramm? Kein Problem für Marianne Blum und ihre Gäste die „Rhöner Säuwäntzt“ am letzten Mittwoch im ausverkauften Museumscafé. Rhöner Säuwäntzt meets Kabarett Diva oder auch Rhöner Geschwäätz trifft auf brillantes Hochdeutsch. Und damit es weder für Marianne Blum noch für das Publikum zu Kommunikationsschwierigkeiten kam, bot Blum dem amüsierten Publikum einen Sprachkurs an. In dem wurden Dialekt Ausdrücke wie z.B. Stosstrog (Sturkopf), dürrwänztig (schlank) oder Schnörbelskapp (Pudelmütze oder auch Kondom) von den „Säuwäntzt“ erklärt, dabei eindrücklich mimisch untermalt und ausgesprochen humorvoll dargestellt.

Fotos (15): Marzena Traber

Martin Caba, Bandleader und Kopf der „Rhöner Säuwäntzt“, bewies durchweg komödiantisches Talent. Wenn er sich nicht gerade mit Marianne Blum ein urkomisches Wortgefecht lieferte, imitierte er beispielsweise mit Hilfe eines elektrischen Rasierers und „Obertongesangs“ einen Dudelsack, ahmte Grönemeyer in Rhöner Platt nach oder animierte das Publikum zu singen wie ein „tausendköpfiger Eunuchen Chor“. Seine Bandkollegen Christoph Günther (Hasenkistenbass) und Christoph Leipold (Waschbrett) unterstützen Caba (Mandoline/Gesang) nicht nur musikalisch, sondern trugen selbst durch ihre fulminante Darstellung von bauernschlau-verschrobenen Dorf-Originalen maßgeblich zur ausgelassenen  und heiteren Grundstimmung im Museumscafé bei.

Die Gastgeberin Marianne Blum bewies einmal mehr ihre Sprachbegabung und unterstützte die „Säuwäntzt“ bei einigen Stücken souverän in Rhöner Mundart. Das Gros des Programms waren ausgewählte Titel der Rhöner Formation und spätestens bei dem Stück „Rhöner Äppel“ war klar, dass viele Säuwätzt Fans im Publikum waren und nicht nur kräftig mitsangen, sondern die eigens zu diesem Stück kreierte Choreographie nahezu perfekt beherrschten.

Dass Caba nicht nur komisch ist und sich nicht auf seinem Heimvorteil ausruht, wurde bei der „Barkarole“ und dem Lied „Komm und daanz mit mir“ sehr deutlich. (Der Originaltext „Something Stupid“ wurde übrigen von Michael Bleuel von Wolf & Bleuel“ in Mundart übertragen.) Dem Duett mit der stimmgewaltigen Marianne Blum war er durchaus gewachsen. Hinter all dem amüsanten Geschwäätz steckt nämlich ein ernstzunehmender Künstler, Sänger und Entertainer.

Wenn sich das Publikum nicht gerade den Bauch hielt vor Lachen, konnten sie denselbigen füllen, ganz in Rhöner Manier – mit einer Schlachtplatte, Leberknödeln und Sauerkraut. Erst nach zwei Zugaben durften Blum und die „Säuwäntzt“ die Bühne verlassen. Das nächste Gernsehen findet am 27.02.13 statt, an dem Ursula Illert und Anka Hirsch mit ihrem Programm – Im Glas noch deines Kusses Hauch – Poesie und Chanson zu Gast sein wird.  (Text: Sabine Wittich)

 

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