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Gemeinsam für mehr Wohn- und Lebensqualität im Alter – Fachdienstübergreifende Arbeitsgruppe beim Landkreis Fulda eingerichtet

Im ehemaligen Schwesternwohnhaus in Poppenhausen wurden altengrechte Mietwohnungen geschaffen. Im Erdgeschoss befindet sich eine Senioren-Tagespflege.

Landkreis Fulda. Vor dem Hintergrund der demografischen Veränderungen will sich der Landkreis Fulda verstärkt um das Thema „Wohnen im Alter“ kümmern und hat hierzu eine fachdienstübergreifende Arbeitsgruppe innerhalb der Kreisverwaltung ins Leben gerufen. Ziel ist es, die bestehenden Angebote stärker zu vernetzen und in der Bevölkerung bekannter zu machen.

Foto: Max Colin Heydenreich

„Wir leisten für unsere älteren Mitbürger bereits eine Menge an Beratung und Aktivitäten“, so Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld, „müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass es Informationsdefizite nach innen und außen gibt.“ Im Übrigen komme der Landkreis mit der Bildung der fachdienstübergreifenden Arbeitsgruppe einem Beschluss des Kreistags vom vergangenen Dezember nach, in dem die Einrichtung einer Koordinierungsstelle gefordert worden sei.

Nach Aussage von Dr. Wingenfeld soll die Arbeitsgruppe in regelmäßigen Abständen tagen und sich auch mit Fragestellungen beschäftigen, die über das reine Wohnen hinausgehen und für die der Landkreis mit zuständig ist. Als Beispiele nennt der Erste Kreisbeigeordnete öffentlichen Personennahverkehr, Infrastrukturentwicklung, Gesundheitsversorgung, Beschäftigungsförderung für Ältere und Bildung. Bei diesen Themenfeldern können Externe hinzugezogen werden.

Die Arbeitsgruppe hat sich bereits zweimal zu einer Bestandserhebung der Angebote getroffen, die es seitens des Landkreises zum Thema „Wohnen im Alter“ gibt. Dabei wurde festgestellt, dass zum einen die betreffenden Fachdienste zu wenig voneinander wissen und zum anderen die Bevölkerung nur unzureichend über die einschlägigen Serviceleistungen informiert ist. Hieraus leiteten die Mitglieder die Forderung nach einer verstärkten Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit ab.

Der demografische Wandel hat viele Facetten. Gerade die aus dem Erwerbsleben Ausgeschiedenen wollen sich heute aktiver in die Gesellschaft einbringen als jemals in der Vergangenheit. Sie haben aber auch andere Ansprüche. Deshalb wird die Arbeitsgruppe auch prüfen, wie sich die Nachfrage tatsächlich gestaltet und ob die Angebote des Landkreises für diese Bevölkerungsgruppen an die aktuellen und künftigen Erfordernisse angepasst werden müssen.

Innerhalb der Kreisverwaltung sind die Fachdienste „Bauen und Wohnen“ (Bernd Möller, Telefon 0661/6006-322), „Soziale Leistungen“  mit dem Pflegestützpunkt (Martin Kersting, Telefon 0661/6006-692), „Dorferneuerung und ländliche Entwicklung“ (Anke Schlosser, Telefon 0661/6006-766) und „Wirtschaftsförderung, Standortmarketing, Tourismus, ÖPNV“ (Bruno Günkel, Telefon 0661/6006-761) unter verschiedenen Aspekten mit der Thematik befasst.

Pflegestützpunkt

Der Pflegestützpunkt ist Anlaufstelle für pflegebedürftige und behinderte Menschen sowie deren Angehörige. Er berät trägerneutral und kostenlos. Ziel ist er, den betroffenen Personen zu helfen, dass sie möglichst lange und selbstbestimmt in ihrer Wohnung leben können. Die Mitarbeiter informieren  über senioren- und behindertengerechtes Wohnen und leisten im Rahmen der Pflegeberatung Hilfestellung in der eigenen Häuslichkeit.

Wohnungsbauförderung

Im Fachdienst „Bauen und Wohnen“ geht es um die Vermittlung von Fördermitteln für die barrierefreie/altengerechte Gestaltung und Schaffung von Wohnraum. Hierzu haben das Land Hessen und die Kreditanstalt für Wiederaufbau Förderprogramme aufgelegt. Den Bauherren sollen, eventuell in Verbindung mit den Pflegekassen und dem Fachdienst Soziale Leistungen, Finanzierungswege für die Realisierung ihrer Vorhaben aufgezeigt werden.

Sozialhilfe

Grundsätzlich sind im Rahmen der Eingliederungshilfe für Behinderte und im Rahmen der Hilfe zur Pflege einzelfallbezogen finanzielle Hilfen für ein behinderten-/pflegegerechtes Wohnen möglich. Sie werden einkommens- und vermögensabhängig gewährt, wobei alle anderen denkbaren Finanzierungsleistungen vorgehen. In der Praxis hat die Verbesserung des individuellen Wohnumfelds als ergänzende Leistung zu den Leistungen der Pflegeversicherung besondere Bedeutung (z.B. pflegerechter Badumbau).

Dorf-/Regionalentwicklung

Im Fachdienst „Dorferneuerung, ländliche Entwicklung“ gibt es die Möglichkeit, mit öffentlichen Mitteln aus den Förderprogrammen zur Wiederbelebung leerstehender Bausubstanz, zur Dorferneuerung sowie zur Regionalentwicklung („Leader“) einschlägige Projekte auch im Bereich „Wohnen im Alter“ zu unterstützen. Dies betrifft sowohl die Planung und Konzeptentwicklung als auch die spätere Umsetzung.

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