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Der Arbeitsmarkt im März – Frühjahrsaufschwung lässt auf sich warten

Hessen. Die Arbeitslosigkeit in Hessen ist im März leicht zurückgegangen. Insgesamt waren 190.639 Frauen und Männer auf der Suche nach einer Beschäftigung gemeldet. Das waren 1,1 Prozent (2.031) weniger als im Februar, aber 4,8 Prozent (8.728) mehr als im Vorjahr. Im März 2012 war der Rückgang mit 2,4 Prozent deutlich stärker ausgeprägt, zudem hatte die Arbeitslosenzahl auch gegenüber dem Vorjahr deutlich abgenommen. Aufgrund des leichten aktuellen Rückgangs bleibt die Arbeitslosenquote weiterhin bei 6,1 Prozent. Damit liegt sie um 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des letzten Jahres. Saisonbereinigt bedeutet dies gegenüber dem Vormonat ein Anstieg um 1.000.  
„Der ungewöhnlich lange und kalte Winter hat den hessischen Arbeitsmarkt noch immer im Griff“, erklärt Peter Weißler, Geschäftsführer Operativ der Regionaldirektion Hessen. „Dadurch verzögern sich viele Neu- und Wiedereinstellungen in den Außenberufen. Die Arbeitslosigkeit hat saisongemäß abgenommen, allerdings wesentlich geringer als erwartet. Bestand und Zugang offener Stellen liegen noch immer unter dem Niveau des Vorjahres. Allerdings hat sich der Stellenbestand wieder bei über 30.000 stabilisiert. Insgesamt hält die Seitwärtsbewegung auf dem hessischen Arbeitsmarkt im März an. In welchem Maße die zurzeit noch zurückhaltende Belebung des Arbeitsmarktes saisonalen oder konjunkturellen Effekten unterliegt, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen.“

Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit seit dem Vormonat machte sich bei allen Personengruppen bemerkbar. Wie in einem März üblich, nahm besonders die Zahl der Männer und der jungen Erwachsenen unter 25 Jahren ab, jedoch nicht so stark wie im letzten Jahr. Gegliedert nach Rechtskreisen machte sich diese Entwicklung besonders im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) bemerkbar. Insgesamt waren 104.201 Männer arbeitslos gemeldet, 1,7 Prozent weniger als im Vormonat und 6,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon fielen 40.251 in den Bereich des SGB III. Gegenüber dem Vormonat nahm die Arbeitslosenzahl der Männer hier um 4,7 Prozent ab, die der Frauen lediglich um 1,5 Prozent.
Der Anteil junger Erwachsener unter 25 Jahren an der Gesamtzahl der Arbeitslosen lag im März bei 9,9 Prozent. Insgesamt waren 18.869 junge Menschen arbeitslos gemeldet, 2,3 Prozent weniger als im Vormonat und 7,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Davon zählten 9.182 zum Bereich des SGB III, 5,3 Prozent weniger als im Februar.

Stellenbestand stabilisiert sich wieder
Insgesamt 32.665 offene Stellen waren im März bei den hessischen Agenturen für Arbeit gemeldet. Damit erhöhte sich der Stellenbestand gegenüber dem Vormonat um 4,0 Prozent. Auch im Februar hatte sich der Stellenbestand vergrößert und sich seitdem wieder auf einem Niveau von über 30.000 stabilisiert. Der Zugang offener Stellen im März lag um 6,7 Prozent unter dem Niveau des Vormonats. Im Vergleich zum Vorjahr waren Stellenbestand und -zugang weiterhin deutlich niedriger (Bestand: – 11,5 Prozent; Zugang: – 16,5 Prozent).

Beschäftigungsentwicklung bleibt konstant
Mit einem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung um 1,0 Prozent im Januar 2013 im Vergleich zum Vorjahr liegt Hessen weiterhin hinter dem Bund (+1,4 Prozent) und Westdeutschland (+1,5 Prozent) zurück. Seit Dezember hat sich dieser Abstand gegenüber dem Bund und gegenüber der westdeutschen Veränderungsrate etwas vergrößert. Der hochgerechnete, vorläufige Wert beläuft sich auf 2.282.100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Die höchsten prozentualen Beschäftigungsanstiege gab es in den Bereichen Information und Kommunikation (+ 7,4 Prozent), dem Verarbeitenden Gewerbe (+ 2,3 Prozent), dem Gesundheits- und Sozialwesen (+ 1,7 Prozent) und dem Gastgewerbe (+ 1,9 Prozent). Im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung ist die Beschäftigungsentwicklung weiterhin rückläufig und ließ gegenüber dem Vorjahr um 10,3 Prozent nach.

Ausbildungsmarkt: Weniger Ausbildungsstellen und Bewerber/innen
Das Ausbildungsjahr 2012/2013 hat am 1. Oktober begonnen. Die ersten aktuellen Zahlen des laufenden Ausbildungsjahres zeigen einen leichten Rückgang der gemeldeten Bewerber/innen (- 4,2 Prozent) sowie der gemeldeten Ausbildungsstellen (- 8,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt standen 30.857 Bewerber/innen im März 26.459 Berufsausbildungsstellen gegenüber. Das entspricht für Hessen rein rechnerisch aktuell 0,86 Berufsausbildungsstellen je Bewerber/in.

Peter Weißler betont: „Besonders vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs und des demografischen Wandels appelliere ich an die Unternehmen, junge Menschen auszubilden und ihre Ausbildungsstellen bei den hessischen Agenturen für Arbeit zu melden.Die Ausbildung junger Fachkräfte stärkt die Wirtschaftskraft der Unternehmen und ist eine Investition in die Zukunft. Auch die jungen Menschen möchten wir ermutigen, sich rechtzeitig und nicht erst in letzter Sekunde mit ihren beruflichen Wünschen und Möglichkeiten auseinanderzusetzen und das Beratungs- und Unterstützungsangebot der Arbeitsagenturen zu nutzen.“

Aus den Regionen: Niedrigste Quote in Fulda
Im Ranking der 26 hessischen Kreise und kreisfreien Städten ist Fulda mit einer Quote von 3,9 Prozent der Spitzenreiter, gefolgt vom Hochtaunuskreis mit einer Quote von 4,0 Prozent. Die höchste Arbeitslosenquoten weisen mit 11,4 Prozent die Stadt Offenbach und mit 10,5 Prozent die Stadt Kassel auf.  In 21 von 26 hessischen Regionen war die Arbeitslosigkeit höher als vor einem Jahr.  Am deutlichsten machte sich der Anstieg im Lahn-Dill-Kreis (+18,3 Prozent), Darmstadt-Stadt (+ 13,3 Prozent) und dem Schwalm-Eder-Kreis (+ 12,3 Prozent) bemerkbar.
Die Arbeitslosenquoten der Regierungsbezirke verteilten sich wie folgt: Darmstadt: 6,0 Prozent, Gießen: 6,1 Prozent und Kassel: 6,2 Prozent.

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