Wirtschaftsstaatssekretär Saebisch auf Praxisforum „Abwasser“ in Hünfeld
Hünfeld. Hessens Wirtschaftsstaatssekretär Steffen Saebisch hat auf die Bedeutung einer bezahlbaren Infrastruktur in schrumpfenden Gemeinden hingewiesen. Der Bevölkerungsrückgang in ohnehin schon dünnbesiedelten Räumen führe zu erheblichen Problemen für die wirtschaftliche Tragfähigkeit etwa der Abwasserentsorgung, sagte Saebisch am Montag beim Praxisforum „Abwasser“ in Hünfeld.
„Bei zurückgehenden Einwohnerzahlen in den ländlichen Gemeinden werden sich ohne weitere Anpassungen die Kosten der Infrastruktur je Einwohner deutlich erhöhen“, erläuterte Saebisch. Bei der Abwasserentsorgung müssten immer weniger Nutzer für die hohen Fixkosten der Netze und Anlagen aufkommen.
Auf dem von Wirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Umweltministerium und der Stiftung Schloss Ettersburg im Rahmen des Kompetenznetzes „Vitale Orte 2020“ veranstalteten Forum stellten Wissenschaftler und Praktiker innovative Ideen und Projekte zur Lösung dieser Probleme vor. Potenziale zur Kostensenkung sahen die Experten vor allem in der Verbesserung der Energieeffizienz und in der interkommunalen Zusammenarbeit.
Der Staatssekretär wies auf die umfangreiche Unterstützung der Landesregierung für regionale und kommunale Initiativen zur Sicherung der Daseinsvorsorge und zur Anpassung der Infrastruktur hin. Er nannte dabei die Maßnahmen der Dorfentwicklung und der Städtebauförderung.
Die „Stiftung Schloss Ettersburg – Gestaltung des demografischen Wandels“ wurde auf Initiative des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e.V. im Jahr 2008 mit Sitz in Ettersburg bei Weimar/Thüringen gegründet. Ihr Ziel ist es, negative Konsequenzen des demografischen Wandels durch zielgerichtete Einflussnahme zu minimieren. Die Stiftung ist Gründungspartner der Serviceagentur Demografischer Wandel in Thüringen. Mit dem Land Hessen verbindet sie eine seit Jahren bewährte Zusammenarbeit. http://www.stiftung-ettersburg.de
Das „Kompetenznetz Vitale Orte 2020“ ist ein Projekt der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen unter Federführung des Hessischen Wirtschaftsministeriums und der Bürgermeisterin der Stadt Schotten als Vertreterin des Hessischen Städte- und Gemeindebundes. Begleitet wird das Kompetenznetzwerk von einer Projektgruppe, in der Kommunen, Landkreise, Regionen, Behörden und Institutionen vertreten sind, denen die Entwicklung des ländlichen Raums ein Anliegen ist. https://www.hessen-nachhaltig.de/web/vitale-orte-2020