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Eröffnung der Lahrbacher Orgeltage mit einer musikalischen Orgelführung

Tann. Wie viele Pfeifen hat eine Orgel? Wie erklingen sie? Woher kommt die Luft? Was passiert, wenn der Organist eine Taste drückt? Diese und viele andere Fragen wurden bei einer musikalischen Orgelführung in der Alten Pfarrkirche St. Johannes der Täufer beantwortet. Diese Orgelführung war Auftaktveranstaltung der Lahrbacher Orgeltage, welche die historische Orgel in den Blick nahm: 1828 von Johannes Kirchner aus Euerdorf (Unterfranken) erbaut erklingt dieses Instrument noch heute in ihrem Originalzustand.

Thomas Nüdling (Orgel) und Anna Ziert (Gesang) stellten Orgelmusik und Gesangswerke überwiegend aus der Entstehungszeit der Orgel vor. Darunter war das Praeludium F-Dur, das sich Fanny Hensel-Mendelssohn 1829 für ihre eigene Hochzeit komponierte. Mit Johann Sebastian Bachs Bearbeitung des Schüblerchorals „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ BWV 647 stellte Nüdling die gewandten Flötenstimmen, mit Felix Mendelssohns Sonate in c-Moll op. 65/2 die warmen Streicherstimmen der Orgel vor und gab so Erklärungen über den Aufbau einer Orgel im Allgemeinen sowie der historischen Lahrbacher Orgel im Besonderen.

Anna ziert singt Thomas Nüdling erklärt eine Orgelpfeife-1

Welcher Unterschied zwischen kleinen und großen Pfeifen besteht und wie sie eingesetzt werden, konnten die Zuhörer mit Theodor Grünbergers „Offertorium“ aus dessen dritter Orgelmesse erfahren. Herrlich perlten Koloraturen und Floskeln dieses vitalen Kleinods durch die gut besuchte Kirche. Im „Agnus Dei“ aus Nüdlings „Michaelsmesse“ hingegen schwelgte man in den Klängen der wunderbaren Schwebung. Sopranistin Anna Ziert bewies im „Agnus Dei“ und im Schüblerchoral feinfühlige Melodiegestaltung und brillierte in allen Lagen. In einer abschließenden Choralpartita über „Nun jauchzt dem Herren, alle Welt“ konnten die Zuhörer die Vielfalt des wunderbaren Lahrbacher Instrumentes in Verbindung mit der klaren Linienführung der Sopranistin noch einmal nachvollziehen. Langer Schlussapplaus dankte den Akteuren für diesen gelungenen Auftakt. Dafür gab es ein „Segenslied“ von Thomas Riegler als Zugabe.

Am Samstag und Sonntag gehen die Lahrbacher Orgeltage in eine weitere Runde.

Am Samstag (15. Juni 2013) ist der Chor der katholischen Universität Mailand unter der Leitung von Prof. Angelo Rosso und Prof. Alessio Corti (Orgel) zu Gast. In einer „Musikalischen Vesper“ (17 Uhr) und einer „Musikalischen Komplet“ (21 Uhr) stellt das dreißigköpfe Ensemble, das zu den besten Chören Italiens gehört, vokale Preziosen der Kirchenmusik vor, darunter Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Carl Loewe, u.a. Restkarten gibt es an der Abendkasse für 11 Euro.

Der Erzähler der Nacht, Rudolf H. Herget, lädt am Sonntagabend (16. Juni 2013) um 20 Uhr gemeinsam mit Ulrich Moormann (Orgel) und Katharina Wolski (Flöte) in der „Nacht der Poesie“ ein, um über „Die Schöpfung, die Zeit und die Ewigkeit“ nachzudenken, zu entspannen und inne zu halten. Der Eintritt ist frei!

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