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„Lesen und Schreiben – Mein Schlüssel zur Welt“ – Ausstellung im Foyer des Landratsamtes

275-Ausstellungseröffnung 3Fulda. Mehr als sieben Millionen Erwachsene in Deutschland können nicht richtig lesen und schreiben. Sie stoßen deshalb im Beruf und Alltag auf schier unüberwindliche Hindernisse. Zentrale Bereiche des gesellschaftlichen Lebens bleiben ihnen verschlossen. Aus Scham und Angst vor Vorurteilen trauen sich aber nur wenige, aktiv Hilfe in Anspruch nehmen.

Dabei ist es nie zu spät, lesen und schreiben auch im fortgeschrittenen Erwachsenenalter zu lernen und sich damit neue Perspektiven zu eröffnen – beruflich wie privat. Um die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für ein wichtiges bildungspolitisches Thema zu steigern und auf vorhandene Hilfsangebote aufmerksam zu machen, haben Bund und Länder im November 2011 die „Nationale Strategie für Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener in Deutschland“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit dem Beschäftigungsträger Grümel gGmbH ist die Volkshochschule des Landkreises Fulda einer von bundesweit vier Modellstandorten für das Projekt „Grubin – Grundbildung für berufliche Integration“.

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Die Kampagne beinhaltet auch eine Ausstellung „Lesen und Schreiben – Mein Schlüssel zur Welt“, die noch bis zum 5. Juli im Foyer des Landratsamtes gezeigt wird. Zur offiziellen Eröffnung, die in Vertretung von Landrat Bernd Woide Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld vornahm, konnten vhs-Leiter Michael Friedrich und die Projektbeauftragte Simone Dostal zahlreiche Besucher begrüßen, darunter Sibylle Klingebiel, Leiterin der Koordinationsstelle Weiterbildung und Lebenslanges Lernen im Hessischen Kultusministerium, Grubin-Projektleiter Jens Kemner vom Deutschen Volkshochschulverband sowie Gäste aus den drei anderen Modellstandorten Itzehoe, Bochum und Düsseldorf.

275-Ausstellungseröffnung 1Von erschreckenden Zahlen sprach Sybille Klingebiel. Bei den Betroffenen – 14,5 Prozent aller Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter – handele es sich um Menschen mitten unter uns, von denen 80 Prozent einen Schulabschluss und 58 Prozent Deutsch als Muttersprache gelernt haben. Jens Kemner bezeichnete die Teilnehmergewinnung für Alphabetisierungsprogramme angesichts der heterogenen Gruppe als besondere Herausforderung. Die bisherigen Angebote seien zu wenig arbeitsplatzorientiert. Bei einer Beteiligungsquote von unter einem Prozent sieht Dr. Wingenfeld ebenfalls enormes Wachstumspotential. Von daher hoffe er, dass die wenn auch kleine Ausstellung große Wirkung entfalte.

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