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72-Stunden-Aktion des BDKJ beschert Pflegestift Mediana in Fulda einen für Rollatoren geeigneten Barfußpfad

DSC_0049Fulda. Sie rückten mit Schippe und Schaufeln an und viele der 180 Bewohner und Tagesgäste des Pflegestiftes Mediana staunten nicht schlecht, was dann am Freitag, 14. Juni,  um 11 Uhr morgens begann: Etwa 10 Jugendliche tauchten auf dem Gelände des Seniorenzentrums an der Rangstraße auf und starteten ein ehrgeiziges Projekt. Die jungen Menschen bildeten ein Team innerhalb des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), das im Rahmen der 72-Stunden-Aktion einen mit Rollator befahrbaren Barfußpfad für die Senioren des Pflegestiftes baute. Sie selbst hatten auch die Planung für die anspruchsvolle Baumaßnahme übernommen.

„Als die Anfrage vom Bistum kam, ob wir uns ein Projekt für die 72-Stunden-Aktion vorstellen könnten, haben wir den Vorschlag natürlich gerne aufgegriffen“, sagt Heimleiter Jens Czapek. In weiterführenden Gesprächen entstand so die Idee für den Barfußpfad, der auch von Bewohnern genutzt werden kann, die auf einen Rollator angewiesen sind. Ein Standort war schnell gefunden, schließlich zeichnet sich der Gartenbereich des Pflegestifts dadurch aus, dass er nicht zur Zierde, sondern zur aktiven Nutzung gedacht ist. „Unsere Bewohner und Gäste haben einen barrierefreien Zugang zum Garten, wir haben Hochbeete angelegt und Sitzbänke zum Ausruhen aufgestellt. Wir wollen, dass der Garten aktiv genutzt wird. Somit stellt der Barfußpfad eine wunderbare Ergänzung dar“, erklärt Jens Czapek das Konzept.

Auf je einem Meter Fläche mit einer Breite von knapp 30 Zentimeter wurden Gras, Kies, Rindenmulch und abgerundete Hölzer aufgebracht, um unterschiedliche Laufflächen „(bar)fußläufig“ erfühlen zu können. An den Seiten und im gut zwei Quadratmeter großen Wendehammer wurden feste Steine verbaut. Damit haben die Benutzer des Barfußpfades auf festem Untergrund Halt und geraten beim Wenden nicht ins Straucheln.

DSC_0033Die Jugendlichen des BDKJ teilten sich die Arbeit auf: Die Steine der ehemaligen Rampe vor dem „Café Kultur“ wurden ausgehoben, gereinigt und abgebürstet, damit sie für die Befestigung und die Lauffläche im Wendehammer genutzt werden konnten. Zeitgleich wurde der Aushub am Standort des Barfußpfades vorgenommen und mit einem Unterbau versehen. „Erst als wir mit der Arbeit anfingen, stellten wir fest, wo es klemmt oder was noch organisiert werden muss“, erzählt Tobias Schubert, einer von fünf Koordinatoren und Mitglied der Katholischen Studierenden-Jugend (KSJ), der unter anderem auch die Jugendlichen bei ihrem Einsatz am Pflegestift Mediana betreute. So musste ein Hänger organisiert, Rindenmulch und Kies angefahren oder zusätzliches Werkzeug beschafft werden.

Die Jugendlichen arbeiteten unermüdlich, einige Male unterbrochen von interessierten Bewohnern, die sich informieren wollten. „Es war wirklich unglaublich, wie uns die Senioren zusätzlich motiviert haben“, sagt Victoria Höhl. Persönliche Gespräche wurden geführt, Menschen schauten aus den Fenstern herab und begutachteten die Fortschritte der Bauarbeiten. Andere verteilten Obst und Süßigkeiten zur Stärkung und so mancher machte einen konstruktiven Vorschlag. „Es war wirklich eine großartige Erfahrung“, resümiert die Studentin von der KSJ. „Auch, dass wir problemlos von Unternehmen Unterstützung erhielten wie dem Baustoffmarkt Leinweber, der Firma Kropp, die uns die Werkzeuge gestiftet hat, oder dem Baumarkt Max Bahr, die uns die Hölzer für den Barfußpfad gespendet haben, Das war wirklich toll.“

Toll war nach Ansicht der Teilnehmer an dem Projekt auch die Verpflegung, die vom Pflegestift Mediana für die Jugendlichen zur Verfügung gestellt wurde. „Wir waren wirklich zu beneiden“, lacht Victoria Höhl. „Kaum, dass wir die Arbeit aufgenommen hatten, gab es warme und kalte Getränke, Mittagessen, Kuchen und abends belegte Brote für alle. Wir haben es wirklich gut getroffen.“

„Das ist für uns doch das Mindeste, die Helfer gut zu versorgen, schließlich schaffen sie für unsere Bewohner eine neue Art der Freizeitgestaltung“, erkennt Heimleiter Jens Czapek die Leistung an. Die neue Attraktion im Garten des Pflegestiftes sieht er auch als Möglichkeit, Menschen zu einer Abwechslung im Alltag zu verhelfen, die an Demenz erkrankt sind. „Schuhe und Strümpfe auszuziehen und barfuß über unterschiedliche Materialien und Stoffe laufen zu können, ist ein gutes Stück Lebensqualität, die wir unseren Bewohnern nun anbieten können. Dafür sind wir sehr dankbar“, so Heimleiter Czapek abschließend.

Das Team der BDKJ hat hart gearbeitet, um das Projekt innerhalb der 72-Stunden fertig zu stellen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und von Bewohnern, Besuchern und Gästen des Hauses persönlich begutachtet, vor allen Dingen aber erfühlt werden.

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