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Berufe-Rallye für Jobentdecker

CAM00131Vogelsbergkreis. Neue Wege für die Fachkräftesicherung ihrer Unternehmen und Berufsorientierung für Schüler beschritten dieser Tage zwei Unternehmen und eine soziale Einrichtung aus Mücke und Grünberg. Sie engagierten sich bei der zum dritten Mal im Vogelsbergkreis angebotenen Berufe-Rallye. An der Rallye nehmen Schüler der 7. und 8. Klassen freiwillig in den Sommerferien teil. Sie ermöglicht den Jugendlichen sinnliche Erfahrungen mit der Berufswelt und spielerisches Lernen, was gerade für diese Altersgruppe wichtig ist. Die Neugier auf Berufe – auf die „Welt der Arbeit“ –  wird geweckt durch die Berufsexperten der Unternehmen, die mit den jungen Menschen experimentieren, werken und gemeinsam etwas herstellen.

Den jungen Jobentdeckern wird Zeit und Aufmerksamkeit im Betrieb gewidmet, sie dürfen zusehen, anfassen, hören, riechen, schmecken, staunen und entdecken. Die Berufsexperten begegnen ihnen auf Augenhöhe, beantworten Fragen und verknüpfen Erleben und Lernen durch aktives Mitarbeiten und Einbeziehen der jungen Menschen in Arbeitsprozesse. Sie erleben Lernen ganz neu. Das ist für die jungen Menschen ein Erlebnis, das nachhaltig Eindruck hinterlässt und ihre Neugier auf das Berufsleben weckt.

Die Unternehmen können durch die Berufe-Rallye zukünftige Praktikanten und möglicherweise sogar den Azubi von morgen finden. In Mücke fand die dritte von  insgesamt fünf Berufe-Rallyes statt, die im Vogelsbergkreis durchgeführt werden. 5 Schülerinnen und 3 Unternehmen aus Mücke und Grünberg nutzten drei Tage in den Sommerferien, um sich kennen zu lernen:

CAM00118Die Betriebe „FFT EDAG Produktionssysteme GmbH & Co. KG und die Holzwerkstatt der „Schottener Sozialen Dienste“ in Mücke-Merlau sowie „Bender GmbH & Co. KG“ in Grünberg öffneten ihre Pforten und ermöglichten es den Schülerinnen, durch Praxis und mit viel Spaß und Spannung einen ersten Einblick in die Arbeitswelt zu bekommen. Chef’s, Gesellen und Auszubildende der Unternehmen nahmen sich viel Zeit für die Jobentdecker und gemeinsam wurden die Betriebe und deren Berufsfelder erkundet.

Zu Beginn hieß Heike Hohmann alle Schüler und deren Eltern in der Holzwerkstatt der Schottener Sozialen Dienste herzlich willkommen. Bevor es in die Betriebe ging, wurden den Jugendlichen und deren Eltern kurz die Unternehmen und die Ausbildungsberufe vorgestellt und die Möglichkeit gegeben, Fragen zum Programmablauf und zur Organisation zu stellen. Nachdem alles geklärt war, konnte die Rallye beginnen. Jedes Unternehmen hatte sich etwas ganz besonderes überlegt, um den Schülern spannende und interessante Einblicke in die Berufswelt zu geben.

Den Anfang machte die Holzwerkstatt der Schottener Sozialen Dienste. Nach einer Betriebsbesichtigung und dem Einblick in den Tischlerberuf durch Lara Kreckel, lag hier der Schwerpunkt auf dem Kennenlernen des Freiwilligen Sozialen Jahres, dem Bundesfreiwilligendienst und den verschiedenen sozialen Berufen. Wie ist es, mit jugendlichen zu Arbeiten, die in einem Heim leben? Wie ist die Arbeit mit alten- und pflegebedürftigen Menschen? Was erlebt man und muss beachtet werden im Arbeitsalltag mit Menschen mit Behinderungen? Diese und viele Fragen mehr beantworteten 4 junge Menschen, die im Moment das FSJ bei den Schottener Sozialen Diensten leisten.

Bei FFT EDAG wurde gesenkt, gebohrt, gefeilt und geschleift. Am Schluss hielten alle stolz ihren selbstgefertigten Stiftehalter in der Hand. Die Anleitungen dafür kamen von den beiden Auszubildenden Sebastian Weiß und Viktor Völker. Jürgen Bodo Geiß gab einen Überblick über das Unternehmen FFT und dessen Entstehung.

Wann ist ein Stromkreislauf unterbrochen und wie bringt man einen Würfel dazu, zu plinken? Peter Alexander Rohn und Steffanie Müller, Auszubildende bei Bender bauten mit den Schülern zusammen diesen Würfel, den alle mit nach Hause nehmen durften. Zuvor begleitete Sina Wingenfeld, Assistentin Personalstrategie, die Schülerinnen durch das  Unternehmen und gab auch einen Einblick in den Beruf der Industriekauffrau.

Es war für beide Seiten eine wichtige Erfahrung, die zudem für gute Laune sorgte. Die Betriebe freuten sich über sehr interessierte Schülerinnen, die sich freiwillig in den Ferien über Ausbildungsberufe informierten. Die Schülerinnen fühlten sich sehr „willkommen“ und standen einem engagierten Unternehmerteam gegenüber, welches sich auf Augenhöhe der Schülerinnen begeben hat.

Und da Ferien sind, durfte auch der Freizeitspaß nicht zu kurz kommen. Ein Besuch im „Grünen Meer“ und auf dem Hoherodskopf rundete an den ersten beiden Tagen das Programm am Nachmittag ab. Der letzte Tag fand in der Greifvogelwarte in Ermenrod statt und am Nachmittag wurden alle von ihren Eltern abgeholt. „Schade“, sagten die Mädels, fuhren mit vielen interessanten Erfahrungen und neu gewonnen Freunden wieder nach Hause, aber nicht ohne die Frage zu stellen, ob sie im nächsten Jahr wieder mitmachen dürfen.

Die Berufe-Rallye ist eine neue Initiative zur praxisnahen Berufsorientierung Jugendlicher. Sie wurde von der Vogelsberg Consult GmbH konzipiert und wird im Rahmen des Vogelsberger OloV-Projektes umgesetzt. Das wird aus Mitteln des Hessischen Wirtschaftsministeriums und des Europäischen Sozialfonds gefördert. Die Umsetzung der ersten 3 und der noch folgenden Rallye in Schlitz obliegt dem „Beratungszentrum Jugend & Beruf B:24“, in Lauterbach. Fragen zu der noch kommenden Rallye in Schlitz beantwortet Heike Hohmann, Tel.: 06641/ 61565.

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