Fuldaer Nachrichten

Vizepräsidentin Professor Dr. Dorit Bölsche stellte das duale Studienangebot der Hochschule Fulda vor

Fulda. „Dass man von Anfang an schon Geld verdient ist für uns eher zweitrangig. Wichtig sind für uns der enge Kontakt zum Unternehmen und die Berufsperspektiven nach dem Studium“, sagen Frieda Assel und Niclas Bott, Schüler der Richard-Müller-Schule Fulda. Sie haben sich bereits auf der Bildungsmesse das erste Mal mit dem Thema Duales Studium auseinander gesetzt. Auf dem von der Industrie- und Handelskammer Fulda im ITZ-Fulda veranstalteten „Forum Duales Studium in Osthessen“ suchten sie den direkten Kontakt zu den Unternehmen. Gut 200 Schülerinnen und Schüler, teilweise mit ihren Eltern, waren gekommen und informierten sich an den Ständen der 20 Unternehmen und Bildungseinrichtungen.

IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck eröffnete das Forum mit dem Hinweis auf die Bedeutung des Rohstoffs Bildung für die deutsche Wirtschaft. „Wer nichts im Boden hat, der muss etwas in der Birne haben“, zitierte er den CDU-Politiker Wolfgang Bosbach. Schunck betonte, dass es für die Region immer schwieriger werde, gut ausgebildete Akademiker zu finden.

Die duale Ausbildung in heimischen Unternehmen in Kooperation mit der Hochschule Fulda und der Privaten Berufsakademie des Bildungsunternehmens Jordan weise hier einen Erfolg versprechenden Weg. Anders als etwa bei zulassungsgeschränkten Studiengängen zähle beim dualen Studium in vielen Fällen Motivation mehr als eine gute Abiturnote.

Unternehmen statt Badesee

Studienleiter Professor Dr. Andreas Buschmeyer informierte über das Angebot der Privaten Berufsakademie des Bildungsunternehmens Jordan

„Das süße Studentenleben können sich die dual Studierenden abschminken“, betonte die Vizepräsidentin der Hochschule Fulda, Professor Dr. Dorit Bölsche. Nach der Devise „Unternehmen statt Badesee“ gebe es keine großen Semesterferien. Theorie- und Praxisphasen wechseln einander ab. Der Studierende könne lediglich auf den gesetzlichen Urlaub als Arbeitnehmer zurückgreifen.

Dafür haben die Absolventen des dualen Studiums nach den Worten von Professor Dr. Andreas Buschmeyer, Studienleiter der Privaten Berufsakademie des Bildungsunternehmens Jordan, nach drei Jahren eine ganze Menge vorzuweisen: einen Hochschulabschluss als Bachelor, an den dann auch ein Masterstudium und eine Promotion angeschlossen werden können, und gleichzeitig drei Jahre Berufserfahrung. Der Einsatz lohnt sich: Am Ende hätten beide, der Studierende und das Unternehmen, Vorteile. Buschmeyer: „Bei uns lernen Sie, wie ein Mittelständler denkt und funktioniert.“

Dual studieren in Fulda

Wer sich für ein duales Studium entscheidet, kann an der Privaten Berufsakademie Fulda zwischen den Studiengängen Mittelstandsmanagement und Internationale Betriebswirtschaftslehre wählen. Zurzeit werden hier 30 Studierende von drei Professoren und einer Vielzahl von Dozenten aus der Wirtschaft unterrichtet.

Die private BA legt großen Wert auf Business-Englisch und die Entwicklung der Studierenden zu Persönlichkeiten. Wer möchte, kann während des Studiums auch die Ausbildereignungsprüfung ablegen und sich in SAP-Programme einarbeiten.

An der Hochschule Fulda sind die dual Studierenden Teil einer 7200 Köpfe zählenden Studentenfamilie, die von 140 Professoren und 350 Mitarbeitern betreut wird. Stark nachgefragt sind die dualen Studiengänge in Logistikmanagement und Elektrotechnik.

Neu startet in diesem Jahr der Studiengang LifeCycle Catering. Im Gesundheitsbereich gibt es duale Angebote für Diätetik, Hebammenkunde, Physiotherapie und Psychiatrischer Pflege. Hinzu kommen der speziell mit dem Landkreis Fulda entwickelte Studiengang „BASS: Soziale Sicherung, Inklusion, Verwaltung“ und das duale Studium „Soziale Arbeit“ im Fachbereich Sozialwesen.

Sowohl die Hochschule Fulda als auch die Private BA sind bemüht, den Studierenden im Rahmen des dualen Studiums auch einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen.