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Von „Erste Hilfe am Kind“ bis „Point Alpha“-Besuch

Die Ehrenamtlichen beider Kreise beim Besuch des Point Alpha. Fotos: privat

Die Ehrenamtlichen beider Kreise beim Besuch des Point Alpha. Fotos: privat

Landenhausen. „Gemeinsam Kinder- und Jugendfreizeiten vorbereiten, sich und die gemeinsame Geschichte besser kennen lernen“ – so lautete das Motto des mittlerweile dritten gemeinsamen Betreuerseminars des Landkreises Oberhavel und des Vogelsbergkreises im Kreisjugendheim Landenhausen. Organisiert von den Jugendförderungen beider Landkreise trafen sich 20 junge ehrenamtliche Mitarbeiter beider Landkreise. Fremd war man sich nach den vielen gemeinsamen Aktivitäten in den vergangenen Jahren nicht. Trotzdem gab es auch viel Neues über die Lebensbedingungen und das Freizeitverhalten der Kinder in der Partnerregion zu erfahren.

Angeregte Diskussionen entwickelten sich um die unterschiedlichen Schulsysteme und die unterschiedliche Organisation der Kinder- und Jugendarbeit. Dabei wurde auch deutlich mit welchen unterschiedlichen Erfahrungen die Kinder auf die gemeinsamen Freizeiten kommen. „Wie ticken Jugendliche?“ In einem weiteren inhaltlicher Block war die Frage, wie sich unterschiedliche Lebenswelten und wirtschaftliche Hintergründe auf die Einstellungen von Kindern und Jugendlichen auswirken und wie in Freizeitsituationen damit umgegangen werden kann.

Praktisches Handwerkszeug lieferte eine intensive Arbeitseinheit in Sachen „Erste Hilfe am Kind“. Auch in Ferienfreizeiten können Kinder einmal einen Unfall haben oder krank werden. Wie kompetent darauf reagiert werden kann und muss beschäftigte die Teilnehmenden einen ganzen Tag lang. Aber nicht nur pädagogische Fragestellungen waren Thema, sondern auch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in ehemals zwei deutschen Staaten, die sich eingebunden in die Nato und den Warschauer Pakt eher feindlich gegenüberstanden. Die „deutsch- deutsche Grenze“ und die Gedenkstätte Point Alpha bei Rasdorf in der Rhön waren der ideale Ort dafür.

„Wir hatten das große Glück, dort von David Ott, heute Streetworker in Schlitz und in den 1980iger Jahren als US Soldat unter anderen im Point Alpha stationiert, eine Führung zu bekommen“ betonen Uwe Lewandowski, Landkreis Oberhavel, Hannah Müller und Silvia Lucas vom Jugendamt Vogelsbergkreis. Sehr deutlich wurde dabei, welche strategische Funktion die Rhön und der Vogelsbergkreis im „Kalten Krieg“ hatten und welche Auswirkungen das im Falle eines Krieges auch für die Bevölkerung gehabt hätte.

„Das geht schon unter die Haut, und so hat uns das noch keiner erzählt“ war die Resonanz der Teilnehmenden. Alle waren sich darüber einig, wie wichtig und wertvoll die heutige Freundschaft und die konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Partnerkreisen und den dort lebenden Menschen ist. „Das hätte auch anders ausgehen können“.

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