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Integration statt Ausgrenzung – Gemeinde Bad Salzschlirf geht bei Integration von Asylbewerbern mit gutem Beispiel voran

In Bad Salzschlirf wohnende Asylbewerber aus Äthiopien, Eritrea, Somalia und Afghanistan haben sich für gemeinnützige Pflegearbeiten zur Verfügung gestellt und zur Verschönerung des Ortsbildes beigetragen. Sie wurden von Frau Gerda Ewen (3. von rechts  -etwas verdeckt-, die den Asylsuchenden seit über einem halben Jahr ehrenamtlich Deutschunterricht erteilt, angeleitet. Ebenfalls im Ehrenamt hat Herbert Post (re.) die Einsätze geplant und organisiert.                   Foto: privat

In Bad Salzschlirf wohnende Asylbewerber aus Äthiopien, Eritrea, Somalia und Afghanistan haben sich für gemeinnützige Pflegearbeiten zur Verfügung gestellt und zur Verschönerung des Ortsbildes beigetragen. Sie wurden von Frau Gerda Ewen (3. von rechts -etwas verdeckt-, die den Asylsuchenden seit über einem halben Jahr ehrenamtlich Deutschunterricht erteilt, angeleitet. Ebenfalls im Ehrenamt hat Herbert Post (re.) die Einsätze geplant und organisiert. Foto: privat

Bad Salzschlirf. Seit Mitte letzten Jahres ist die Gemeinde Bad Salzschlirf Aufenthaltsort für knapp 80 Asylbewerber. Einheimische und Asylsuchende leben weitgehend friedlich nebeneinander. Dass auch ein Miteinander möglich ist, von dem beide Seiten sogar profitieren können, wurde beim „Osterputz“ deutlich. Die Aktion ist ein Beispiel dafür, wie eine Gemeinde Integration praktisch angeht.

„Ausgangspunkt war der Gedanke, die Akzeptanz der bei uns lebenden Asylsuchenden innerhalb der Dorfgemeinschaft zu steigern, indem wir sie in gemeinnützige Arbeiten im Ort einbinden“, schildert Herbert Post, der sich in unterschiedlichen Aufgaben ehrenamtlich in der Gemeinde engagiert. Und so haben in den vergangenen zwei Wochen die Asylbewerber, die aus Somalia, Syrien, Eritrea, Äthiopien und Afghanistan stammen, die öffentlichen Grünanlagen rund um die Schule, das Rathaus und die Kurpromenade gepflegt. Es wurde Unkraut entfernt, der Boden geharkt und Rindenmulch aufgetragen. Auch die Bürgersteige und Parkplätze wurden blitzblank gefegt. So konnte sich die Kurgemeinde rechtzeitig vor dem Osterfest von ihrer besten Seite präsentieren.

Überzeugungsarbeit mussten die Initiatoren Herbert Post und Gerda Ewen, die einem Teil der Asylbewerber seit einem halben Jahr ehrenamtlich drei Mal in der Woche Deutschunterricht erteilt, nicht leisten. „Die Langeweile und das Warten auf den Ausgang des Asylbewerberverfahrens sind sehr belastend“, weiß Herbert Post. „Insofern war eine sofortige Bereitschaft zur Mitarbeit da und die Stimmung bei der Arbeit war ausgesprochen gut.“

Das dürfte an der sinnvollen gemeinsam „Freizeitgestaltung“, aber auch an der Wertschätzung und Anerkennung liegen, die die Menschen erfahren haben. Zum Ausdruck gekommen ist dies beispielsweise in Form von kostenlosen Mittagessen. Bad Salzschlirfer Gastronomen und Hotelbetreiber hatten die fleißigen Helfer sehr freundlich bewirtet. Zudem gibt es auch eine monetäre Anerkennung der Arbeit, denn die gemeinnützige Tätigkeit wird von der Zuwanderungsstelle des Landkreises Fulda mit 1,05 Euro pro Arbeitsstunde vergütet.

„Wir haben hier eine klassische Win-Win-Situation, sowohl die Asylbewerber als auch die Gemeinde profitieren von dieser Aktion“, meint Herbert Post, der bereits weitere Einsätze nach dem Osterfest geplant hat und noch viele Ideen in petto hat. „Das Ziel der Gemeinde ist es, ein Netzwerk aufzubauen. Schön wäre es, wenn die Bürgerinnen und Bürger die Integration aktiv unterstützen, denn diese Menschen brauchen Hilfe bei vielen Dingen des täglichen Lebens – bei Behördengängen, Arztbesuchen oder auch beim Kauf von Lebensmitteln.“ (Dorit Heydenreich)

Am Mittwoch, dem 7. Mai 2014, hat Bürgermeister Matthias Kübel gemeinsam mit den örtlichen Pfarrern um 19.30 Uhr interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einem Informations-abend ins Gemeindezentrum eingeladen. An diesem Abend soll es darum gehen, in welcher Weise den Asylbewerbern geholfen werden kann und welchen Beitrag die Bürgerinnen und Bürger dabei leisten können, damit Bad Salzschlirf nicht nur ein Aufenthaltsort, sondern für den einen oder anderen ausländischen Mitbürger vielleicht auch zu einem Zuhause werden kann.

 

 

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