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Realize it: Suchtberater wollen mit speziellem Programm junge Menschen zum Nachdenken bringen

Fulda (cif). Marihuana rauchen gilt bei einigen jungen Menschen zwischen 15 und 30 Jahren als normal und darüber hinaus als cool – wer es nicht probiert hat, kann eh‘ nicht mitreden… Oft aber entwickelt sich aus dem gelegentlichen Rauchen ein regelmäßiger Konsum mit Konflikten im sozialen und schulischen, bzw. beruflichen Umfeld, wie es den Suchtberatern des Caritaszentrums für Sucht- und Drogenhilfe Fulda aus ihrer alltäglichen Praxis wohl bekannt ist.

Schädlichkeit und Suchtpotential von Marihuana und Haschisch belegt

„Jugendlichen und jungen Erwachsenen soll mit dem Kurzinterventionsprogramm ‚Realize it‘ die Möglichkeit gegeben werden, über eine Einschränkung oder Aufgabe ihres Cannabiskonsums nachzudenken“, sagt Maria Spies, Sozialarbeiterin beim Caritaszentrum für Sucht- und Drogenhilfe Fulda. „Sicher sind die körperlichen Folgen nicht so drastisch wie bei anderen Drogen, aber bei regelmäßigen und heftigem Konsum ist die Gefahr, in eine Abhängigkeit zu geraten, durchaus gegeben. Die Wissenschaft kann inzwischen die Schädlichkeit der Begleitstoffe von Marihuana und Haschisch für den Körper eindrücklich belegen“, so die Caritas-Mitarbeiterin.

Nachdenken über Veränderung ist Pflicht

Der Haschkonsum steigt dessen ungeachtet, vor allem jüngere Menschen berauschen sich gerne und regelmäßig auf diese Art und Weise. Grund genug für die Drogenberater der Fuldaer Caritas, das Programm „Realize it“ gezielt in ihrer täglichen Arbeit zum Einsatz zu bringen. Einzige Voraussetzung zur Teilnahme an „Realize it“: Der Cannabis-Konsument ist bereit, seinen schädlichen Konsum zu reduzieren, in Form eines Tagebuchs zu reflektieren und mit dem Berater über eine Veränderung seines Verhaltens nachzudenken.

Dann erhält er im Rahmen des Programms fünf Einzelsitzungen und eine Gruppensitzung mit gleichfalls Betroffenen: Neben dem Erfahrungsaustausch über das eigene Konsumverhalten wird dem Cannabis-Abhängigen so geholfen, realisierbare Konsumziele zu formulieren, um den Grad des „Kiffens“ zu vermindern und gewissermaßen die eigene Initiative zurückzugewinnen. „Viele Haschkonsumenten klagen darüber, immer lethargischer zu werden, sie kriegen Schule und Beruf nicht mehr auf die Reihe. In der Tat ist ein Hauptproblem bei Cannabis die psychische Abhängigkeit, die es zu überwinden gilt“, unterstreicht Maria Spies.

Interessierte an dem Programm „Realize it“ können sich unter Tel. 0661/2428-360 unverbindlich mit dem Caritaszentrum für Sucht- und Drogenhilfe in Verbindung setzen oder in Fulda ohne Anmeldung montags 11.00 bis 12.00 Uhr in die „Offene Sprechstunde“ kommen: Wilhelmstraße 10 gleich neben dem Dom. Übrigens: Absolventen von „Realize it“ erhalten als kleines „Bonbon“ für ihre Teilnehme einen Einkaufsgutschein einer Medienmarktkette.

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