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Angehende Werkstattpädagogen besuchten Produktionsschule Grümel

Fortbildung WerkstattpädagogenFulda. Die Teilnehmer der bundesweiten Fortbildungsreihe zum Werkstattpädagogen des Bundesverbandes Produktionsschulen besuchten die Produktionsschule Grümel. Der Besuch war Teil des in Kassel stattfindenden Workshops „Aufträge, Produkte, Dienstleistungen einer Produktionsschule“. Im Rahmen der Fortbildung von Fachkräften in Produktionsschulen werden Ausbilder und Anleiter in 9 unterschiedlichen Bausteinen im Bereich Beruflicher Förderpädagogik geschult. Insgesamt hat die Fortbildung einen Umfang von 360 Stunden, die sich sowohl aus Seminarpräsenz als auch aus der Erarbeitung von Studienaufgaben zwischen den einzelnen Modulen zusammensetzen.

Der Leiter der Produktionsschule Grümel Tobias Leibold, selbst ausgebildeter Werkstattpädagoge dieser Fortbildungsreihe, und die zuständigen Sozialpädagoginnen Jara Hainer und Susanne Flamme-Brüne, gewährten gemeinsam mit den jungen Mitarbeitern Einblicke in den betriebsnahen, produktionsorientierten Alltag der Holzwerkstatt. Die Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren sollen im Werkstattalltag Schlüsselqualifikationen, wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Verbindlichkeit und Ausdauer sowie handwerkliche Fähigkeiten erwerben und festigen. In der Holzwerkstatt der Produktionsschule werden einfache Produkte rund um den Werkstoff Holz, wie z.B. Regale oder einfache Möbel hergestellt, als Dienstleistung wird das Aufarbeiten von Gartenmöbeln aus Holz incl. Abhol- und Bringservice angeboten. Über reale Kundenaufträge erfahren die Jugendlichen eine Wertschätzung ihrer Arbeit, dies stärkt ihr Selbstwertgefühl und steigert die Motivation.

Oberstes Ziel ist die persönliche Stabilisierung der Jugendlichen, im günstigen Fall der Übergang in eine Ausbildung oder Beschäftigung. Zur beruflichen Orientierung können die Jugendlichen in Partnerbetrieben, wie der Firma BMB-Möbelschreinerei Balzer in Zell, in verschiedenen Abteilungen der Fa. Grümel und in regionalen Betrieben Praktika absolvieren. Die Jugendlichen erfahren während ihres Aufenthalts in der Produktionsschule sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung in Fragen des persönlichen Lebensalltags, z.B. bei Sucht- oder Schuldenproblematiken. Zusätzlich zum Werkstattalltag gibt es Stützunterricht in Deutsch, Mathematik, EDV sowie Angebote im allgemeinbildenden und kulturellen Bereich, Teamtraining und Bewerbungstraining. Durch verschiedene Angebote und Rituale, wie gemeinsam vorbereitete Frühstückspausen, Geburtstagsfeiern, Verabschiedungen, Morgen- und Abschlussrunden werden den Jugendlichen Strukturen gegeben, die ein Stück Heimat vermitteln sollen.

Produktionsschulen sind Anfang der 80er Jahre in Dänemark entstanden und seit einiger Zeit auch in Deutschland ein wirksames pädagogisches Modell zur Nutzung von Arbeits- und Produktionsprozessen für die Förderung und Kompetenzentwicklung benachteiligter Jugendlicher. Dank finanzieller Förderung durch den Europäischen Sozialfonds, das Kreisjobcenter Landkreis Fulda, das Land Hessen und die Stadt Fulda kann Grümel derzeit in der Produktionsschule 12 Plätze anbieten. Weitere Informationen zu Produktionsschulen unter: www.bv-produktionsschulen.de und zu Grümel unter: www.gruemel.de.

 

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