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Schule für Erwachsene Osthessen und Landkreis Fulda stellen Vormittagsangebot zum Erwerb des Hauptschulabschlusses vor

Barbara Linder, Simone Stern, Anke Wehner und Thomas Bös (von links) hoffen, dass sich möglichst viele Erwachsene für das neue Schulangebot anmelden.  Foto: Bickert

Barbara Linder, Simone Stern, Anke Wehner und Thomas Bös (von links) hoffen, dass sich möglichst viele Erwachsene für das neue Schulangebot anmelden. Foto: Bickert

Fulda. 25 Frauen und Männer waren dem Aufruf des Landkreises Fulda und der Schule für Erwachsene Osthessen gefolgt und besuchten eine Informationsveranstaltung im Eduard-Stieler-Campus, um sich über den Erwerb des Hauptschulabschlusses im Vormittagsunterricht beraten zu lassen. Ab dem neuen Schuljahr soll das Programm an den Start gehen.

Das Angebot richtet sich an alle Erwachsenen ohne Schulabschluss. Besonders angesprochen sind Erziehende oder Alleinerziehende, die so die Möglichkeit haben sollen, während der Kita- oder Schulzeiten ihrer Kinder selbst die Schulbank zu drücken. „Die Gründe für mangelnde Schulbildung sind vielfältig. Wichtig ist, dass wir all denen, die keinen Abschluss haben, die Möglichkeit anbieten können, das Versäumte nachzuholen“, erklärt Barbara Linder, Sozialpädagogin im Beratungsbüro für (Allein)Erziehende in Stadt und Landkreis Fulda. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Simone Stern hat sie das Vormittagsangebot entwickelt, um vor allem Erziehenden die Chance zu geben, auf dem zweiten Bildungsweg eine qualifizierte Schulausbildung und damit bessere Berufsaussichten zu erreichen.

Jeder Teilnehmer sollte ein Mindestalter von 18 Jahren haben oder im Laufe des nächsten halben Jahres 18 werden und muss mindestens zehn Schulbesuchsjahre nachweisen können. Darüber hinaus ist ein Aufnahmetest Pflicht, der „in erster Linie die Deutschkenntnisse überprüft, damit wir wissen, dass der Schüler dem Unterricht auch folgen kann“, erklärt Thomas Bös, Leiter der Schule für Erwachsene Osthessen, die das Programm am Eduard-Stieler-Campus durchführen wird. Jeweils montags bis freitags findet ab 9 Uhr der Unterricht in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Arbeitslehre und Wirtschaft, Naturwissenschaften sowie Gemeinschaftskunde statt. In zwei Blöcken von je eineinhalb Stunden mit einer Pause dazwischen soll den Schülerinnen und Schülern der Stoff für einen erfolgreichen Hauptschulabschluss vermittelt werden.

Gute Erfolgsaussichten bescheinigt auch die Lehrerin des aktuellen Hauptschulkurses, Sabine Zirpins. Die Gymnasiallehrerin leitet bereits seit drei Jahren die Abendkurse für den Hauptschulabschluss an der Schule für Erwachsene Osthessen. Sie weiß, wie wichtig es ist, die Schüler zu motivieren und bei der Stange zu halten. „Unterschiedliche äußere oder familiäre Umstände können dazu führen, dass Schüler dem Unterricht fernbleiben oder abbrechen. Dem versuchen wir natürlich entgegenzusteuern und bieten Beratung an, wenn Fehlzeiten die kritische Grenze erreichen“, sagt Zirpins.

Wie wichtig ein Schulabschluss für die berufliche Integration in Ausbildung oder Arbeit ist, betont Anke Wehner, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Kreisjobcenter. Sie kennt die Arbeitsmarktlage gut und hofft, dass viele Menschen ohne Schulabschluss das Angebot annehmen und auf diesem Weg eine zweite Chance erhalten. „In einigen Berufen wie zum Beispiel im Bereich Pflege muss man für eine Ausbildung mindestens den Hauptschulabschluss nachweisen können. Ohne Qualifizierung erhält man keinen Zugang zu diesen Ausbildungsgängen“, erklärt Wehner.

Mindestens zwanzig Schülerinnen und Schüler müssen zusammenkommen, damit das Programm an den Start gehen kann. Kosten für die Teilnahme am Unterricht fallen nicht an. Auch gibt es die Möglichkeit, zur Bestreitung des Lebensunterhalts einen Zuschuss nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAFöG) zu erhalten. Dabei ist allerdings zu beachten, dass hohe Fehlzeiten oder ein vorzeitiger Abbruch des Schulbesuchs eine Rückforderung der staatlichen Leistungen zur Folge haben können. In den kommenden Wochen wollen sich die Verantwortlichen beim Landkreis Fulda und der Schule für Erwachsene durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit verstärkt dafür einsetzen, dass sich möglichst viele Interessenten für eine zweite Chance in Sachen Ausbildung und Beruf entscheiden.

 

Kontakt

Beratungsbüro für (Allein) Erziehende in Stadt und Landkreis Fulda

Barbara Linder / Simone Stern

Telefon (0661) 6006-8553 / -8557

E-Mail: info@alleinerziehende-fulda.de

www.alleinerziehende-fulda.de

 

Kreisjobcenter

Anke Wehner

Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt

Robert-Kircher-Str. 24

36037 Fulda

Telefon (0661) 6006-8082

 

Schule für Erwachsene Osthessen

Brüder-Grimm-Straße 5

36037 Fulda

Telefon (0661) 4803869-2

E-Mail: sfe.osthessen@t-online.de

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