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Red Corridor Gallery in Dirlos eröffnet

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Dirlos. Kunst in der Provinz hat einen neuen Standort:  Nach acht erfolgreichen Jahren in der Löherstraße hat die RedCorridor Gallery am 19. Juli ihr eigenes Galerie-Gebäude in der Diorolfstraße 4 in Dirlos offiziell eröffnet. Zahlreiche Gäste, darunter der Bundestagsabgeordnete Michael Brand und der hessische Landtagsabgeordnete Markus Meysner, gratulierten zu den gelungenen Ausstellungsräumen.

Im modernen schlichten Gebäude in Holzbauweise werden auf 220 Quadratmetern Malerei, Metall- und Holzskulpturen, filigrane Drahtplastiken, Installationen, Objekte und Fotografien der international tätigen RedCorridor-Künstler ausgestellt. Hinter diesem Namen stehen Rudi Neuland, Joanna Skursa, Leszek Skurski sowie Anna Will als Managerin.

Eine deutsch-polnische Freundschaft

LS1_0767Rudi Neuland blickte auf die Anfänge zurück und skizzierte den Weg einer deutsch-polnischen Freundschaft, getragen von Kunst und viel Arbeit. Vor 20 Jahren kaufte der Unternehmer in Danzig zwei farbige Akte von Leszek Skurski und organisierte eine erste Ausstellung mit ihm in der Kunststation Kleinsassen. Anschließend wagte der ehemalige Meisterschüler an der Akademie der Schönen Künste in Danzig mit seiner Frau Johanna und seinem damals fünfjährigen Sohn den Sprung in den Westen – der Beginn einer außergewöhnlichen Karriere.

Im Laufe der Jahre erwarben sich das Künstlerehepaar und Rudi Neuland mit anspruchsvollen Themenausstellungen, Kunstevents und internationalen Messebeteiligungen eine hohe Reputation. Ausstellungen in Kapstadt, Brüssel, Köln, Marseille oder Singapur sprechen für sich.

Kunst im ländlichen Raum

Rhetorisch brillant fesselte Festredner Fritz Kramer die Gäste mit einem Vortrag über die Kunst im ländlichen Raum. Als ehemaliger Landrat hatte er vor Jahren unbürokratisch die abgelaufene Aufenthaltsgenehmigung von Leszek Skurski verlängert. Kunst und Provinz schließen sich aus: Der Wunsch, dieses hartnäckige Vorurteil auszuräumen und die Tradition des ehemaligen Künstlerdorfes aufleben zu lassen, führte im Jahr 1979 zur Gründung der Kunststation Kleinsassen, blickte Kramer zurück. Heute ist das Kunsthaus am Fuße der Milseburg längst eine unverwechselbare Visitenkarte des Landkreises Fulda.

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„Deutschland ist nicht nur ein Wirtschafts-, sondern auch ein Kulturstandort und Kunst ein Grundnahrungsmittel“,so August Everding, betonte der ehemalige Landrat und Kunstliebhaber und warnte die Politik, hier den Rotstift zu schnell anzusetzen. Künstler seien wichtige Seismografen für das, was passiere, wie das Beispiel Ukraine zeige. Unter den Protestanten auf dem Maidan waren auch viele Kunstschaffende.

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Ein Stein aus der Berliner Mauer

Grußworte sprachen Peter Meinecke, Bürgermeister von Künzell, der Dirloser Ortsvorsteher Rainer Klüber, die Bundestagsabgeordneten Michael Brand, der als originelles Geschenk einen Stein aus der Berliner Mauer mitbrachte, und Birgit Kömpel sowie der hessische Landtagsabgeordnete Markus Meysner und Architekt Stefan Seidel vom Architektenbüro Gensler aus Weyhers. Für den Landkreis gratulierte der Kreibeigeordnete Joachim Janshen.

Kunst genießen und wiederkommen lautete die Einladung der Galeristen an das „liebenswerte Publikum“. Im Herbst wird der neue Skulpturengarten mit Arbeiten von Rudi Neuland in Dirlos eingeweiht. Doch vorher stehen unter anderem noch Ausstellungen auf  Kunstmessen in Stockholm, Hamburg und  Miami auf dem Programm. (Text: Roswitha Birkemeyer/Fotos: Caren Zimermann)

Öffnungszeiten:

Di – Fr 14 bis 18 Uhr
Sa 11 bis 16 Uhr

und auf Anfrage

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