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Herausforderung und Chance – Flüchtlingshilfe als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

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Fulda (cif).„Da kommt etwas auf uns zu!“Darin waren sich die vier Diskutanten auf dem Podium beim ersten „Jour Fixe“ des Caritasverbandes für die Diözese Fulda zum Thema „Flüchtlingshilfe“ einig. Der katholische Wohlfahrtsverband hatte zu dieser Veranstaltung ins Kundenzentrum der RhönEnergie an der Bahnhofstraße in Fuldas City eingeladen. Das Fachgespräch unter Einbeziehung der rund 50 Zuhörer war zugleich die Finissage der Caritas-Ausstellung zum Globalisierungsthema „Weit weg ist näher, als du denkst!“, die während des Monats Juli im RhönEnergie-Haus zu sehen war.

Neben Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch waren auf dem Podium Dr. Reinhardt Asche von Amnesty International und Stefan Schunck, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, sowie Jürgen Stock, Leiter des Amtes für Arbeit und Soziales beim Landkreis Fulda. Die Gesprächsführung hatte Hermann Diel vom HR-Studio Fulda, der durch seine Moderation geschickt die wesentlichen Kernpunkte sichtbar machte, bei denen allgemein Konsens herrschte: Die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland für die Flüchtlingshilfe und die Integration der zuwandernden Menschen seien verbesserungswürdig. Da Deutschland auf Grund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels Einwanderer brauche, sollte man Flüchtlinge nicht vom Arbeitsmarkt abschneiden sondern ihnen die Möglichkeit bieten, ein neues Leben aufzubauen und ihre Qualifikationen in die Gesellschaft einzubringen. Die deutsche Sprache als Verkehrssprache sei dabei ein wesentlicher Schlüssel: Die Möglichkeit für frühzeitigen und intensiven Spracherwerb müsse durch entsprechende Kurse geboten werden. Im Frühsommer hatte es die Caritas diesbezüglich bereits vorgemacht und über die Kreis- Volkhochschule Fulda Kurse für Flüchtlinge durchführen lassen, obgleich diesen Menschen als nicht anerkannten Asylbewerbern rechtlich solche Eingliederungshilfe gar nicht zustand.

zu 59-cs_JourFixeFlüchtlingshilfe280714_CS_IMG_4383Ohnehin, darin waren sich gleichfalls alle Teilnehmer der Diskussionsrunde einig, sei die Dauer der Asylverfahren zu verkürzen; es ginge nicht, die Betroffenen ein bis eineinhalb Jahre zum Nichtstun und Warten zu zwingen – Zeit, die zur Integration genutzt werden könne.

Aufnahme von Flüchtlingen kostet Geld – um diese Wahrheit komme man nicht herum. Aber, so resümierte Markus Juch am Ende der zweistündigen Veranstaltung, es sei gut angelegtes Geld. Die Willkommenskultur in Deutschland beginne sich bereits zu ändern, denn man habe mittlerweile in breiten Kreisen von Politik und Gesellschaft erkannt, dass die Zuwanderung und der Flüchtlingsstrom nicht nur Herausforderung sondern eben auch eine echte Chance für Deutschlands Zukunft sei. Die Caritas wird ihre Jour-Fixe-Veranstaltungsreihe mit Statements aus Fachkreisen und Diskussionsrunden zu aktuellen Sozialthemen fortsetzen.

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