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„Gemeinsam ist besser als einsam“

Vogelsbergkreis. „Gemeinsam statt einsam“ war das Motto eines Treffens von Seniorenvertretern aus dem ganzen Vogelsbergkreis, das vor Kurzem im Kirtorfer Rathaus stattfand. Eingeladen hatte Rosemarie Müller, Seniorenbeauftragte des Kreises, und Karl Dickhaut, Vorsitzender des Seniorenbeirates der Stadt Kirtorf. Dr. Bernd Liller, Seniorenbeirats-Vorsitzender in Lauterbach, informierte in seinem Referat über die Vielfalt neuer Wohnformen im Alter.Der Teilnehmerkreis werde immer größer, freute sich Rosemarie Müller. Dies zeige, „dass wir auf dem richtigen Weg sind“. Sie bedankte sich bei Karl Dickhaut, Jürgen Döring von der Stadtverwaltung und bei Bürgermeister Ulrich Künz für den herzlichen Empfang. Künz stellte die Bedeutung dieser Treffen heraus: „Mit Rosemarie Müller haben wir im Kreis eine Seniorenbeauftragte, die nicht nur hoch motiviert, sondern auch mit viel Herz und Verstand die Dinge angeht und nach praktikablen Lösungen sucht“. Sein Dank galt allen Anwesenden, die mit hohem Engagement für die älteren Menschen im Vogelsbergkreis „in ganz unterschiedlicher Art und Weise Großartiges leisten“. Seit 1994 gebe es in Kirtorf schon einen gewählten Seniorenbeirat. Alleine das zeige, dass in Kirtorf Senioren schon immer eine wichtige Rolle spielten, so Künz. Dies bestätigte Vorsitzender Karl Dickhaut, der einen kurzen Überblick über die Arbeit vor Ort gab. Er hob insbesondere die Unterstützung durch Jürgen Döring in der Stadtverwaltung hervor.

„Alle Kommunen sind vom demographischen Wandel betroffen – vor Ort werden die Veränderungen und ihre Auswirkungen konkret immer spürbarer. Selbst bei uns auf dem Land zerbröselt die Großfamilie immer mehr. Ab 2030 werden die aktiven Alten weniger, die über 80-Jährigen nehmen zu“, so Dr. Bernd Liller, Vorsitzender des Seniorenbeirates Lauterbach. Sein Referat hatte das Thema: „Neue Wohnformen im Alter“. Die „aktiven Alten“, die so genannte „Versorgungsgeneration“, werde immer kleiner. Damit schwinden automatisch Einfluss auf Pflege, Bauen usw. Dieser Umstand werde unweigerlich zu Versorgungslücken führen. Die Generation der 80- bis90-Jährigen werde sich in den kommenden 20 Jahren verdreifachen. Seit langem beschäftige man sich damit, nach geeigneten Lösungen für die älteren Menschen zu suchen, um ihnen ihre gewohnte häusliche Umgebung zu erhalten. Viele unterschiedliche Wohnformen würden mittlerweile erprobt und angeboten. „Für die, die nach uns kommen, muss heute die Vorarbeit geleistet werden“, so Dr. Liller.

Aber welche ist für mich persönlich die richtige Wohnform? Welche lässt sich in meiner Gemeinde oder Stadt realisieren? Diesen Fragen müsse man sich stellen und nach individuellen Modellen suchen, darüber waren sich die Anwesenden einig und stellten in einer angeregten Diskussion fest, dass es hierzu eines generationen-übergreifenden Handelns bedarf. Ein wichtiges Kriterium ist für ältere behinderte Menschen die barrierefreie Gestaltung des Wohnraumes. Unterschiedliche Wohnformen wie „Betreutes Wohnen“, Haus- und Wohngemeinschaften, Mehr-Generationen-Wohnen, Altenddörfer, genossenschaftliche Wohnformen sowie betreute Wohngruppen kennzeichnen die Vielfalt der Möglichkeiten. Erstrebenswertes Ziel müsse es sein, den Gemeinsinn wieder verstärkt in unseren Fokus zu rücken, „denn auch die heutigen Jungen werden irgendwann älter sein und Hilfe und Beistand benötigen“, so das allgemeine Fazit der Anwesenden.

Nachdem sich alle am reichlichen Büfett gestärkt hatten, besichtigten sie gemeinsam das gegenüberliegende Museum der Stadt, indem sich auf vier Etagen liebevoll zusammengetragene Exponate präsentieren und aus dem Leben bekannter Kirtorfer Persönlichkeiten erzählen. Noch bis 26. Oktober steht dem Besucher dort die Wanderausstellung des Lauterbacher Heimatforschers Alfred Schneider zum Thema Vogelsbergvulkanismus als besonderes Anschauungsobjekt zur Verfügung.

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Seniorenvertreter aus dem gesamten Vogelsbergkreis informierten sich in Kirtorf über „Neue Wohnformen im Alter“. Seniorenbeauftragte Rosemarie Müller (Dritte von rechts) hatte eingeladen, Dr. Bernd Liller (links), Vorsitzender des Lauterbacher Seniorenbeirats, hielt ein Referat.

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