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Kreisverkehrswacht Fulda gab Tipps beim 1. Fuldaer Seniorentag

DSCF8909 MdB Kömpel Infostand

Fulda. Jeder wünscht sich ein Leben lang gesund und mobil zu bleiben. Die Kreisverkehrswacht und ihre Partner hatten auf dem Universitätsplatz in Fulda insgesamt zehn Stationen aufgebaut, um die unterschiedlichsten Unfallrisiken für Fußgänger, Radfahrer, Pkw-Fahrer und Pkw-Insassen mit praktischen Vorführungen darzustellen und Strategien aufzuzeigen, diese zu reduzieren. Um 10 Uhr wurde der „Tag der Senioren“ vom Schirmherrn, Fuldas Bürgermeister Dag Wehner, noch bei schönem sonnigem Wetter eröffnet.

Der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Fulda, Gerhard Brink, forderte die Besucher und vorbei-laufende Passanten über Lautsprecher auf, diese Angebote zu nutzen. „Nur wer sich informiert, kann auch mitreden, und seine eigenen Strategien entwickeln, um sein persönliches Unfallrisiko zu reduzieren oder auszuschließen. Die Kreisverkehrswacht und ihre Partner informieren Sie, aber jeder einzelne muss eigenverantwortlich handeln!“ Unfallrisiken wurden in vielen praktischen Demonstrationen vorgeführt.

DSCF8903 Bgm RauschbrilleDass sich die Sehkraft und die Hörfähigkeit im Alter oftmals schleichend verschlechtern, erfuhren die Besucher an den Infoständen der Firma „Trabert – Besser Hören“ und „Optik Krey“. Hier wurden von Frau Ursula Lucas professionell Hörtests und von Herrn Wilhelm Picker Sehtests durchgeführt.

Nebenan am Infostand des „Sanitätshauses Keil“ beriet Geschäftsführer Ulrich Halbleib und stellte die richtige Handhabung eines Rollators und eines elektrischen Rollstuhles vor. Interessierte konnten dann auf einem Parcours die Handhabung selbst üben. Erst Fragen, dann Fahren war die Kernaussage am Stand der „Apotheke am Heertor“. Frau Haas informierte über mögliche Folgen von Medikamenten auf die Fahrtüchtigkeit. Eine oft vergessene oder verharm-loste Gefahr.

DSCF8920 ReaktionstestAuch die Reaktionsfähigkeit kann bei Senioren nachlassen. Dies zu erkennen ermöglichte das Reaktionstestgerät der Kreisverkehrswacht. Der Moderator Elmar Diegelmann erklärte die Bedeu-tung der Reaktionszeit und den dabei zurückgelegten Weg. Ein 75jähriger Tourist aus Kleve am Niederrhein ließ es sich nicht nehmen, selbst den Test durchzuführen. Mit einer tollen Reaktionszeit von nur 0,31 Sekunden war er einer der schnellsten Senioren an diesem Tag. Er erfuhr aber auch, dass es nicht möglich ist, während der Autofahrt immer so schnell zu reagieren.

DSCF8887 Bgm u ichUnsere normale Reaktionszeit liegt dann eher bei einer Sekunde und dies heißt: Man legt dabei immer eine Wegstrecke zurück, die knapp ein Drittel der Fahrgeschwindigkeit in Metern beträgt. Kaum zu glauben: Bei nur 30 Km/h Fahrgeschwindigkeit sind dies knapp 9 Metern, die ich zurücklege, bevor ich ausweichen oder zu Bremsen beginnen kann. Gerhard Brink stellte die provozierende Frage: „Schnallen Sie sich richtig an?“ Die Antwort von vielen Besuchern des Aktionstages „Was kann man denn beim Anschnallen verkehrt machen?“

Vieles, erfuhren dann die Personen, die sich in einem bereitgestellten Pkw anschnallten. Keiner der etwa knapp 50 Personen, die bei dem Test mitmachten, hatte sich richtig angeschnallt, saß im richtigen Abstand zum Lenkrad oder hatte die Rückenlehne richtig eingestellt.

Richtig schnallt sich an, wer den Schulter- und den Beckengurt dicht am Körper und den Becken-gurt im Beckenbereich unter dem Bauchansatz anliegen hat. Ganz wichtig ist dann das Nach-ziehen des Beckengurtes mit der Hand. Hier erfuhren die Besucher auch, dass etwas weniger als die Hälfte der verunglückten Senioren im Pkw als Fahrer oder Mitfahrer verletzt werden. Im Jahr 2012 wurden 994 Personen über 65 Jahren getötet, davon 398 Menschen im Pkw (40 %), 273 als Fußgänger (27,4 %), 221 als Radfahrer (22, 2 %). Dass mit Abstand die meisten Menschen über 65 Jahren aber im Auto starben, überraschte Viele.

Der „Allgemeinen Deutschen Fahrradclub Fulda“ stellte sich mit einem eigenen Infostand vor, gab Tipps rund um das Fahrradfahren und informierte über Gefahrenstellen. Frau Karl erklärte die Wirkungsweise und Handhabung an zwei Pedelecs, die vom FahrRad Laden Nau bereitgestellt wurden. Interessierte konnten einen Parcours auf dem Uniplatz zurücklegen und die Pedelecs ausprobieren. An einem weiteren Stand der Kreisverkehrswacht erfuhren interessierte Senioren von Herrn Friedrich Diesterweg was der „Fuldaer Schnapptest“ beim Helmaufziehen ist. Hier hatte auch eine Wassermelone einen Helm auf und fiel aus fast 1, 80 Meter Höhe auf den

Uniplatz. Die Melone überstand den Fall mit nur leichten Schürfwunden. Den anschließenden freien Fall ohne Helm aus knapp 1 Meter überstand die Melone nicht, sie zerplatzte beim Aufschlag in mehrere Teile. Kurz bevor der große Regen einsetzte, bekam die Veranstaltung auch Besuch vom MdB Frau Birgit Kömpel, Mitglied im Ausschuss Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Frau Kömpel ließ sich intensiv über die einzelnen Stationen informieren und bedankte sich bei den Ehrenamtlichen, die ihre Zeit und Energie zum Wohle Anderer und heute für die Senioren einsetzten.

Weiterhin hatte die Kreisverkehrswacht Fulda einen „Rauschbrillenparcours“ aufgebaut. Der Moderator Bernd Dombrowski erklärte die Wirkung von Alkohol und führte die angetrunken wirkenden Personen mit der Rauschbrille sicher über den Parcours. Jeder der Teilnehmer war überrascht, welche Orientierungs- und auch Gleichgewichtsschwierigkeiten er hatte und wie schwierig es war, eine kleine aufgestellte Haustür mit dem passenden Schlüssel aufzuschließen.

Im Infozelt gegenüber war ein Fahrradsimulator der Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg aufgebaut und von Patrick Hett betreut. Es war ein toller informativer Tag rund um die Verkehrssicherheit von Senioren. Das einzige war nicht gelungen war, war das Wetter. Zwei Mal wurde die Veranstaltung von starken Regenschauern unterbrochen und Besucher sowie Akteure suchten Zuflucht in den bereitgestellten Zelten.

MdB Birgit Kömpel freute sich zum Schluss auch darüber, dass diese bundesweite Verkehrs-sicherheitsaktion „sicher – mobil“ vom „Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur“ finanziell gefördert und von der Deutschen Verkehrswacht unterstützt wird.

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