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Betriebliches Gesundheitsmanagement als Antwort auf Veränderungen in der Arbeitswelt

Christian Thonius ist Experte, wenn es um die Themen Arbeits- und Gesundheitsschutz  geht. /   Foto: M. Traber

Christian Thonius ist Experte, wenn es um die Themen Arbeits- und Gesundheitsschutz geht. / Foto: M. Traber

Fulda. Die Zeiten, in denen Gesundheitskurse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung nach dem Gießkannenprinzip angeboten wurden, sind längst vorbei. Seit Herbst 2012 gibt es im Landratsamt einen hauptamtlichen Koordinator für betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM).

Christian Thonius ist 29 Jahre alt, Verwaltungsfachwirt und mittlerweile ein Experte, wenn es um die Themen Arbeits- und Gesundheitsschutz, betriebliche Wiedereingliederung, Prävention, Gesundheitsförderung sowie Personal- und Organisationsentwicklung geht. Dies alles sind nämlich integrale Bestandteile des Betrieblichen Gesundheitsmanagements – wenn man es professionell betreibt. Und das ist das Ziel von Christian Thonius, der in seiner Arbeit von einem fünfköpfigen Präventionsteam, dem Arbeitskreis Gesundheit und der Schwenninger Krankenkasse als Kooperationspartner unterstützt wird.

„Beim betrieblichen Gesundheitsmanagement handelt es sich um ein wachsendes und sich stetig veränderndes System“, erklärt der 29-Jährige. „Unser Ansatz ist es, strukturiert vorzugehen, möglichst viele Mitarbeiter ins Boot zu holen und langfristig bedarfsgerechte Angebote zu unterbreiten.“ Damit dies gelingt, wurde im ersten Schritt – mit Unterstützung durch eine Studentin der Hochschule Fulda – eine 150 Punkte umfassende Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Die ersten Ergebnisse wurden laut Thonius bereits auf der Personalversammlung präsentiert. Aktuell sei das Team dabei, die Befragungsergebnisse der einzelnen Fachbereiche zu analysieren.

„Die Teilnahmequote der Befragung lag bei 60 Prozent. Damit sind wir sehr zufrieden. Wir konnten bereits Kernfragen identifizieren und erste Maßnahmen einleiten“, erzählt der Verwaltungsfachwirt. Zu den Maßnahmen gehören beispielsweise Kooperationsvereinbarungen mit Fitnessstudios, professionell angeleitete Laufeinheiten, ein Seminar zum Thema Minipausen oder der Schwimmpass. Den können sich die Mitarbeiter seit Mai dieses Jahres aus dem Intranet herunterladen, ausdrucken und bei jedem Schwimm- oder Freibadbesuch stempeln lassen. Ist der Pass mit zehn Stempeln voll, gibt es einen finanziellen Zuschuss.

Mittelfristig hat der Gesundheitskoordinator noch viele weitere Themen auf der Agenda. So sind in Zusammenarbeit mit der Schwenninger Krankenkasse Gesundheitszirkel angedacht, bei denen in kleiner Runde und unter Beteiligung der Führungskräfte gesundheitsspezifische Themen einzelner Fachbereiche bearbeitet werden sollen. Auch die gesunde Ernährung wird – ebenso wie die Burnout-Prävention – Raum in der Maßnahmenplanung einnehmen.

„Die Ergebnisse des betrieblichen Gesundheitsmanagements sind zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch nicht messbar; aus unserer Sicht ist BGM aber eine Antwort auf die Veränderungen der Arbeitswelt und auf die zahlreichen Herausforderungen, die der demographische Wandel mit sich bringt“, unterstreicht Christian Thonius. Nicht zuletzt verbessere das betriebliche Gesundheitsmanagement auch das Image der Kreisverwaltung – nach innen und nach außen. (Text: Jörg Schneider)

 

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