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Herbstabschlußübung der Feuerwehr in Rothemann

Eichenzell/Rothemann. „Scheunenbrand, vermisste Personen, Alte Mühlenstraße, bei Best in Rothemann! So lautete am Samstag um 14.00 Uhr der Einsatzbefehl für die Feuerwehren Lütter, Rönshausen, Rothemann und Welkers. Glücklicherweise handelte es sich hierbei nicht um einen Realeinsatz, sondern um die Herbstabschlussübung der genannten Wehren.

Fotos(9) und Text: Markus Göbel

Nach der Erkundung des Einsatzleiters ergab sich folgende Lage: In der Werkstatt war aus unbekannter Ursache Feuer ausgebrochen, zwei Personen, darunter der Sohn des Landwirts, wurden vermisst.

Der Sohn wollte nach dem Heu auf dem Dachboden des Stalls schauen, der auftretende Brandrauch versperrte ihm den Rückweg. Bei der zweiten vermissten Person handelte es sich um einen Mitarbeiter, der beim Versuch die Werkstatt des Hofes schnellstmöglich zu verlassen, über am Boden liegende Gegenstände stürzte und sich nicht mehr selbstständig aus dem Gebäude retten konnte.

Zur Suche nach den Vermissten wurden mehrere Atemschutztrupps in die, mittels Nebelmaschine verrauchten Gebäude geschickt. Die beiden Vermissten konnten von den Einsatzkräften zwar rechtzeitig gefunden und gerettet werden, zogen sich jedoch Rauchgasintoxikationen zu.

Parallel zu den Rettungsarbeiten bauten die Rothemanner Brandschützer zusammen mit ihren Kameraden aus Welkers, Rönshausen und Lütter einen umfassenden Löschangriff mit 12 C-Rohren auf. Schließlich galt es, dass Wohnhaus und weitere benachbarte Gebäude des Hofes mit Hilfe von Riegelstellungen vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen. Das hierfür benötigte Wasser wurde durch die Tragkraftspritze der Feuerwehren Rothemann und die Fahrzeugpumpe des LF 8/6 Welkers aus dem unmittelbar an den Stallungen vorbei fließenden „Döllbach“ gefördert.

Während der Löscharbeiten entdeckt ein Atemschutztrupp einen Behälter mit Propionsäure, welche in landwirtschaftlichen Betrieben als Silage-Zusatz genutzt wird. Bei Propionsäure liegt der Flammpunkt zwischen 24 und 60 Grad Celsius. Der Behälter wurde umgehend ins Freie gebracht. Um die Gefahr eines Entzündens der Flüssigkeit zu minimieren wurde der Behälter mit einem C-Rohr gekühlt.



Kurze Zeit später wurde ein Atemschutztrupp der Feuerwehr Rothemann „vermisst“. Er meldete sich beim Abfragen des Flaschendrucks durch die Atemschutzaufsicht nicht mehr. Aufgabe der Atemschutzaufsicht ist es, in bestimmten Zeitabständen den Flaschendruck bei den unter umluftunabhängigem Atemschutz eingesetzten Kräften abzufragen. Dies dient zur Kontrolle, gegebenenfalls werden die Kameraden bei zu geringen Flaschendruck zum Verlassen des Gefahrenbereichs aufgefordert. Mehrere bereitstehende Rettungstrupps wurde zur Suche nach den beiden vermissten Feuerwehrleuten in die Scheune geschickt. Ihnen gelang es, den Trupp rasch zu finden und wieder ins Freie zu bringen.

Bei der anschließenden Übungsbesprechung dankten der stellvertretende Wehrführer Thomas Flügel und Gemeindebrandinspektor Martin Fischer für die Bereitstellung des Übungsobjektes und den teilnehmenden Feuerwehren für den erfolgreichen Übungsverlauf.

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