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Erweitertes psychoonkologisches Angebot für Krebspatienten am Klinikum Fulda

Schönes aus Fulda. Tumorpatienten des Klinikums Fulda steht seit Dezember 2006 neben der umfassenden Kompetenz der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie dem psychosozialen Dienst des Patienten-Beratungs-Zentrums eine in der Tumorklinik beschäftigte, speziell ausgebildete Psychoonkologin zur Verfügung, die hauptberuflich tätig ist.

Fotos (2): Klinikum Fulda

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Tumorpatienten und ihre Angehörigen haben, gleich an welcher Form des Krebses sie erkranken und wie ihre Heilungschancen sind, spezielle psychische Probleme, deren Betreuung Teil des ganzheitlichen Behandlungsangebotes am Klinikum Fulda ist. Dem Prinzip „Kompetenz durch Spezialisierung“ folgend, stellt das Klinikum als vom Land Hessen anerkanntes Tumorzentrum damit den Patienten ein Team von Krebsspezialisten zur Verfügung.

Die Diagnose Krebs bedeutet heute kein unmittelbares Todesurteil mehr. Fortschritte im Bereich der Forschung und deutlich verbesserte, individuell adaptierte Behandlungsmethoden haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass immer mehr Betroffene geheilt werden können bzw. Immer länger mit einer onkologischen Erkrankung leben. Auf Grund dieser Entwicklung sehen sich zunehmend mehr Krebspatienten und deren Angehörige mit der Aufgabe konfrontiert, die Diagnose Krebs, die oft intensive und belastende Behandlung sowie die mit der Erkrankung verbundenen Risiken und Beeinträchtigungen zu bewältigen.

Am Klinikum Fulda ist die Diplom- Sozialarbeiterin Gabriele Schäfer-Manusch bereits seit 1985 im psychosozialen Dienst des Patienten-Beratungs-Zentrums und seit 2005 als  Psychoonkologin tätig. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit  bezieht sich dabei auf die Beratung von Krebspatienten der Frauenklinik, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Tumorklinik sowie des Medizinischen Versorgungszentrums Osthessen. Gabriele Schäfer-Manusch hat zudem an zahlreichen Fort- und Weiterbildungen teilgenommen, die die Vermittlung von Basiswissen in den verschiedenen Bereichen der klinischen Onkologie und der psychosozialen Betreuung zum Ziel haben. Sie hat  erfolgreich am Grundkurs der Weiterbildung „Psychosoziale Onkologie“ der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie teilgenommen und schließt derzeit den Aufbaukurs an.

Im Zentrum psychoonkologischer Arbeit steht die Befindlichkeit des krebskranken Patienten in seiner jeweiligen Lebenssituation sowie seine sozialen Bezüge. „Zentrales Ziel der Psychoonkologie ist die Begleitung und Unterstützung der betroffenen Patienten bei der Bewältigung ihrer Erkrankung und die Schaffung möglichst guter Voraussetzungen für den Krankheitsverlauf neben der medizinischen Therapie,“ erläuterte Schäfer-Manusch.

Seit dem 01.11.2006 steht den betroffenen Krebspatienten im Klinikum Fulda, nun als weiterer Bestandteil des bereits vorhandenen interdisziplinären, multiprofessionellen und ganzheitlichen Behandlungs- und Therapieangebotes (Heileurythmie, Physiotherapie, Psychosozialer Dienst, Ernährungsbera-tung, Enteraler Betreuungsdienst, Wund- und Stomaberatung), auch psychologisch – psychotherapeutische Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Erkrankung zur Verfügung.

Mit Diplom-Psychologin Janina Simon, die in der Tumorklinik tätig ist und als Ansprechpartner für die onkologischen Patienten zur Verfügung steht, bietet das Klinikum Fulda seinen Patienten eine Ausweitung des bereits durch Gabriele Schäfer–Manusch bestehenden psychoonkologischen Behandlungsange-botes sowie  professionelle psychoonkologische Begleitung und Therapie. Janina Simon befindet sich kurz vor dem Abschluss des postgraduierten Weiterbildungsstudiengangs zur psychologischen Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie) und absolviert am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf eine psychoonkologische Weiterbildung.  „Psychoonkologie beschäftigt sich in Ergänzung zu den medizinischen Behandlungsperspektiven, maßgeblich mit psychosozialen Faktoren und Begleitumständen, die den Krankheitsverlauf beeinflussen“, so  Simon. Unter psychosozialen Faktoren und Begleitumständen seien  insbesondere Krankheitsverarbeitung und Bewältigungsverhalten, wahrgenommene Lebensqualität und -intensität, Interaktion zwischen Patient und dessen sozialem Umfeld, Identitäts- und Rollenfragen sowie Umgang mit Veränderungen des Körperbildes und körperlichen Beeinträchtigungen zu verstehen. Die Interventionen folgen dabei dem Leitbild „Individuelle Hilfe zur Selbsthilfe“.

Auf dieser Basis umfasst das Spektrum psychoonkologischer Behandlungen am Klinikum Fulda sowohl Patienteninformation und –aufklärung, Anleitung und Unterstützung, aber auch gezielte psychotherapeutische Interventionen und Angebote für Angehörige. Derzeit steht das psychoonkologische Angebot hauptsächlich stationären Patienten zur Verfügung, geplant ist aber auch eine Ausweitung des Angebotes auf den ambulanten Bereich.  Janina Simon wird über die Arbeit mit den Patienten hinaus, auch für die onkologisch tätigen Mitarbeiter am Klinikum Fulda, Möglichkeiten zur Reflektion der eigenen Tätigkeit und zur psychologischen Qualifizierung anbieten. Die regelmäßig Teilnahme am Arbeitskreis Psychoonkologie Hessen (APH)  ermöglicht Simon und Schäfer-Manusch eine fortwährende Reflektion der eigenen Arbeit sowie einen interdisziplinären Austausch mit Fachkollegen.

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