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Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe im Landkreis Fulda weiter zurückgegangen – Agrarstatistik zieht Bilanz

453-Maisernte

Fulda. Am Ende der Erntezeit scheint noch einmal die Sonne und die Temperaturen sind mild. Nun lässt sich eine erste Bilanz für dieses Jahr ziehen. „Noch sind jedoch alle Zahlen nur vorläufige Ergebnisse“, so Landwirtschaftsberaterin Rieke Trittin vom Fachdienst Landwirtschaft der Kreisverwaltung.

Ein Trend, der sich jedoch langfristig zeigt, ist die sinkende Zahl landwirtschaftlicher Betriebe im Landkreis Fulda. Im Vergleich zum Vorjahr haben in 2014 wieder 26 Betriebe weniger einen Agrarantrag gestellt. „Viele kleinere Betriebe haben in den vergangenen Jahren aufgehört. Der Nachwuchs fehlt und durch verschärfte Kontrollmechanismen wird der Aufwand immer höher“, erklärt Trittin.

453-Getreideernte 2Auch der demographische Wandel trägt seinen Teil dazu bei, dass die Zahl der bewirtschafteten Höfe weiter sinkt. 254 der insgesamt 2200 Betriebe im Landkreis Fulda wirtschaften dieses Jahr nach streng ökologischen Richtlinien. Neben der Anzahl der Betriebe ist in 2014 auch die Landwirtschaftsfläche um 50 Hektar gesunken. Straßenbau und Gewerbeansiedlungsmaßnahmen verdrängen landwirtschaftliche Nutzfläche. Doch auch Waldfläche, die beispielsweise für den Straßenbau gerodet wird, muss angemessen ersetzt werden. Oft geschieht dies ebenfalls auf der Landwirtschaftsfläche.

Im Vergleich zum Vorjahr wurde 2014 mehr Wintergerste, aber weniger Roggen angebaut. „Das Angebot an Roggen war relativ hoch und so konnten die Landwirte für Roggen keinen guten Preis erwarten“, erklärt Trittin diese Entwicklung. „Der Winter 2011/2012 hat nicht nur Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, sondern auch große Auswinterungsschäden mit sich gebracht“, berichtet Trittin weiter. Mittlerweile hätten sich jedoch die dadurch veränderten Anbauverhältnisse wieder weitestgehend normalisiert.

453-Getreideernte 1Auch dieses Jahr hatten die Temperaturen einige Überraschungen für die Landwirte parat. Der milde Frühling hat viele Zwischenfrüchte nicht abfrieren lassen. Zwischenfrüchte, beispielsweise Senf, halten bis zur Saat der Hauptfrüchte die Nährstoffe im Boden. Dieses Jahr sind sie durch die schon frühen sehr milden Temperaturen jedoch nicht abgefroren, sondern mussten mechanisch zerkleinert werden, um die Flächen bestellen zu können.

Auch ließ der milde Winter zunächst den Anschein einer frühen Ernte entstehen. Die wechselhafte und oft sehr feuchte Witterung im Sommer jedoch machte eine frühe Ernte unmöglich. Auf dem feuchten Feldboden konnte das schwere Gerät zur Ernte nicht fahren, und so konnten noch immer einige Teilflächen nicht gedroschen werden. „Für eine erfolgreiche Ernte braucht man mindestens zwei bis drei Tage gutes Wetter am Stück“, meint Trittin.

Spannend bleibt es auch bei der Milchquote. Erst im November, nach dem letzten Börsentermin, lassen sich hierzu eindeutige Ergebnisse formulieren. Festzuhalten bleibt jedoch, dass die Anzahl der Milcherzeuger im Landkreis Fulda im Vergleich zu 2013 bereits um 25 Betriebe gesunken ist.

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