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Studium und/oder Ausbildung? OloV-Akteure starten Pilotprojekt zur Berufsorientierung an der Winfriedschule

OloV-Akteure beim Start des Pilotprojekts in der Winfriedschule: v.li. Christiane Herchenhein, Ulrich Nesemann, Bernd Woide, Mathias Dickhut, Dr. Herbert Büttner, Andreas Stengel, Armin Gerbeth und Christoph Burkhard

OloV-Akteure beim Start des Pilotprojekts in der Winfriedschule: v.li. Christiane Herchenhein, Ulrich Nesemann, Bernd Woide, Mathias Dickhut, Dr. Herbert Büttner, Andreas Stengel, Armin Gerbeth und Christoph Burkhard

Fulda. Wer Abitur macht, der geht studieren! Oder etwa nicht? Dass es sich auch für Gymnasiasten durchaus lohnen kann, über die Option „Berufsausbildung“ nachzudenken, war Tenor einer Auftaktveranstaltung zur Studien- und Berufsorientierung, die kürzlich in der Winfriedschule stattfand.

Fotos: Marzena Traber

140925_OloV_2Die Schule, die sich in der Trägerschaft des Landkreises befindet, fungiert als Pilotgymnasium für OloV. Die vier Buchstaben stehen für Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit im Übergang Schule-Beruf. Die OloV-Strategie ist Bestandteil des hessischen Ausbildungspaktes, vereint regionale Akteure aus Politik, Wirtschaft sowie Bildung und hilft beim Schaffen und Vermitteln von Ausbildungsplätzen.

In den Haupt- und Realschulen von Stadt und Landkreis gehört OloV seit Jahren zum Berufsorientierungsprozess. Die Idee, nun auch Abiturienten gezielt über Berufsausbildungsmöglichkeiten zu informieren, entstand im Rahmen der Ausbildungsmarktkonferenz.

140925_OloV_6„Wir wollten aber kein theoretisches Konzept entwickeln, sondern einfach testen, wie sich diese Idee in der Praxis umsetzen lässt und wie sie bei den Jugendlichen ankommt“, erklärte Landrat Bernd Woide, der bei der Auftaktveranstaltung vor rund 100 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 nicht nur über die neue Veranstaltungsreihe informierte, sondern auch von den eigenen Karrierestationen erzählte.

Ziel sei es, den Fokus zu erweitern; keinesfalls den Schülerinnen und Schülern das Studium auszureden. „Vielleicht ist es ja für den einen oder anderen interessant, vor dem Studium eine Berufsausbildung zu absolvieren oder Ausbildung und Studium miteinander zu kombinieren“, so der Landrat. Ulrich Nesenmann, OloV-Koordinator, ergänzte: „Wir wollen den Entscheidungsprozess unterstützen, Schüler und Eltern sensibilisieren und ganz gezielt darauf aufmerksam machen, welche Möglichkeiten es bei uns in der Region gibt.“

140925_OloV_6Bis zum Ende des ersten Halbjahres werden insgesamt zehn Veranstaltungen für die Winfriedschüler angeboten. Sowohl die Initiatoren – zu denen neben Stadt und Landkreis Fulda auch die Kreishandwerkerschaft und die IHK Fulda gehören – als auch die Gymnasiasten erhoffen sich einen spannenden Dialog mit den Referenten sowie viele interessante Informationen über Berufsbilder und Karrierechancen in der Region.

Beim ersten Termin gab Christoph Burkhard vom Standortmarketing Fulda einen Überblick über die Wirtschaftsregion Fulda. Auf der Referentenliste stehen ferner tegut…Geschäftsführer Thomas Gutberlet, Bernhard Hahner von der Firma Metallbau Hahner, Petra Fröhlich-Bittner von der EDAG Engineering AG oder Norbert Jehn von der Schreinerei Jehn. Zudem soll über die Studiengänge der Hochschule Fulda und über Karrieremöglichkeiten im öffentlichen Dienst informiert werden. Weitere Schwerpunktthemen sind „Frauen im Handwerk“ und der „Praktikumsknigge“.

140925_OloV_7Für das Pilotprojekt wurde in der Winfriedschule sogar die Stundentafel geändert. „Wir haben eine Stunde Berufsorientierung als zusätzliche Politik- und Wirtschaftsstunde verankert“, berichtete Schulleiter Mathias Dickhut. Da die regionale Wirtschaftspolitik eines der zu behandelnden Themen sei, decke die Veranstaltungsreihe dies wunderbar ab.

Außerdem sei ein zweiwöchiges Betriebspraktikum am Ende des Schuljahres für die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe vorgesehen. „Durch die Veranstaltungsreihe haben die Jugendlichen nun handfeste Kriterien zur Orientierung und sind nicht nur zufallsgeleitet bei ihrer Entscheidung“, so der Schulleiter.

140925_OloV_3Ob das Projekt hält, was sich die Akteure davon versprechen, soll am Ende des Schuljahres evaluiert werden. „Wir hoffen natürlich, dass wir den Nerv der Jugendlichen treffen und dass es auch eine Signalwirkung an die anderen Gymnasien der Region gibt, sich dieser Thematik mehr zu öffnen“, so Landrat Bernd Woide abschließend. (Dorit Heydenreich)

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