Logo

Edle Brände aus „Frankens Saalestück“ für die Rhöner Restaurants

exkursion_brenner_brennerei bold neuwirtshausRhön/Neuwirtshaus/Morlesaus. Schnaps war gestern – heute werden in der fränkischen Rhön edle Tropfen von höchster Qualität destilliert. Obst- und Getreidebrände aus „Frankens Saalestück“ sind längst zu einem Luxusartikel geworden. Nun sollen sie nach und nach auch die Rhöner Restaurants erobern, um den Gästen zu zeigen, welche hochwertigen Produkte entstehen, wenn traditionelles Handwerk und innovatives Denken in einer Region aufeinander treffen.

Unter dem Motto „Frankens Saalestück brennt“ hatten jetzt die RhönSprudel Genussakademie, eine Gemeinschaftsinitiative des MineralBrunnen RhönSprudel und der Dachmarke Rhön, sowie „Frankens Saalestück“ zu einer Exkursion eingeladen. Stationen waren Neuwirtshaus und Morlesau. „Unser Ziel ist es, die Gastronomen dahingehend zu schulen, regionale Produkte noch besser wahrzunehmen als bisher. Bei unseren edlen Bränden ist es wichtig, das Produkt richtig zu verstehen, die Sinneswahrnehmungen zu testen und es entsprechend im Betrieb zu platzieren und mit großem Wissen dem Gast anzubieten“, sagt Franziska Bischof, Edelbrandsommeliere und Produktmanagerin bei „Frankens Saalestück“.

exkursion_brenner_andreas lutz„Frankens Saalestück“ sei eine absolute Genussregion. Bekanntheit habe sie dadurch erlangt, dass sich hier mit Hammelburg die älteste Weinstadt Frankens befindet und es sich zugleich um das nördlichste Weinbaugebiet Frankens handelt. „Die Tradition des Brennens und die damit entstehenden Qualitätsprodukte spielen jedoch in der Gastronomie der gesamten Region eine noch geringere Rolle vergleichsweise zum Wein. Dabei ist es aus unserer Sicht für den Gastwirt durchaus lukrativ, edle Destillate aus der Region gezielt dem Gast anzubieten. Er kann dadurch nicht nur seinen Umsatz steigern, sondern er liefert Gästen weitere Gründe, sich mit der Kultur des Landes und den Leuten zu beschäftigen, gegebenenfalls sogar ihren Aufenthalt in der Region zu verlängern“, meint Martina Klüber-Wibelitz aus Schleid, die die Exkursion im Auftrag der RhönSprudel Genussakademie organisiert hatte.

Zunächst wurde es für die Teilnehmer theoretisch: In der Brennerei „Bold’s Schnapsideen“ in Neuwirtshaus, einem Partnerbetrieb der Dachmarke Rhön, erläuterten Ingrid und Edelbrandsommelier Lothar Bold die Unterschiede zwischen Geist, Brand und Spirituose sowie zwischen Obst- und Getreidebrand und stellten die einzelnen Arbeitsabläufe beim Brennen vor. Die Brennerei verarbeitet ausschließlich Früchte und Getreide aus der Region, darunter Äpfel, Birnen, Quitten, Zwetschgen und Bio-Dinkel. Auch Wildfrüchte wie Speierling, Vogelbeere, Schlehe oder Mispel erfreuen sich bei den Käufern inzwischen einer hohen Beliebtheit. Der Preis des Brandes, erklärte Lothar Bold, richte sich in erster Linie nach dem Aufwand beim Brennen.

exkursion_brenner_geruchsprobe edelbrand„Wir gewinnen alles selbst, das hat etwas mit unserer Idee von Regionalität zu tun“, sagte Ingrid Bold. Da könne es durchaus vorkommen, dass eine Obstsorte auch einmal nicht verfügbar ist. Vor allem sind die Bolds auf der Suche nach alten, regionalen Sorten. „Wenn wir solche Sorten zu Brand oder Geist verarbeiten, können wir sehr gut auf die große Artenvielfalt unserer Region aufmerksam machen.“ So mancher sortenreine Brand, beispielsweise von Jakob Fischer, Boskoop oder Prinzenapfel, werde inzwischen als Auftragsbrand hergestellt, weil manche eben nur diesen einen speziellen Brand kaufen möchten. Als Spezialität stellt „Bold’s Schnapsideen“ einen Dinkelwhisky her. Durch das Besinnen auf regionale Produkte, das in den letzten Jahren stark zugenommen hat, sei ein Markt für Whisky aus der Region entstanden, schätzte Lothar Bold ein.

Eine Verkostung verschiedener Brände erwartete die Gastronomen anschließend im Gasthof Nöth in Morlesau, ebenfalls ein Partnerbetrieb der Dachmarke Rhön. Hier wurde ihnen auch ein Dreigangmenü präsentiert, das zum Teil mit Bränden aus „Frankens Saalestück“ zubereitet war. Nicht schlecht staunten die Gäste darüber, welche Geruchs- und Geschmacksaromen ein edler Brand entfalten und wie gut ein Brand zum Essen harmonieren kann.

Franziska Bischof und Edelbrandsommelier Andreas Lutz von der Genussbrennerei Lutz aus Windheim widmeten sich am Nachmittag der Trinkkultur von Destillaten. „Wir haben uns als Edelbrenner neue Ziele gesetzt, insbesondere hinsichtlich einer hohen Qualität und Regionalität“, betonte Lutz. Entscheidend sei für den Genuss eines Brandes die richtige Gläserform. Die optimale Verzehrtemperatur liege bei 16 bis 19 Grad. In der Gastronomie sollte beim Einschenken eines guten Brandes ein Ausgießer benutzt werden, um beim Gast mehr Aufmerksamkeit für das Produkt zu erzielen. „Das Destillat ist eine besondere Veredelung eines Rohstoffs. Hier handelt es sich nicht um Schnaps und ebenso wenig um ein Grundnahrungsmittel, sondern vielmehr um einen Luxusartikel. Und ein solches Produkt muss emotional angeboten werden – wecken Sie die Sinne und die Neugierde Ihrer Kunden“, sagte Franziska Bischof.

Auf die Spuren edler Brände aus „Frankens Saalestück“ können sich übrigens alle Liebhaber des guten Geschmacks anlässlich der „Wartmannsrother Tage der edlen Brände“ am 18. und 19. Oktober begeben. Insgesamt bieten sechs Brennereien aus Neuwirtshaus, Völkersleier, Wartmannsroth und Windheim ihre Spezialitäten an. Dazu gibt es passendes Essen und viele Informationen rund um den Edelbrand. Die Gemeinde Wartmannsroth hat übrigens nur rund 2 200 Einwohner, aber insgesamt über 70 Brennereien. Die Tradition des Brennens ist dort besonders stark verwurzelt. Mehr Informationen zu den „Wartmannsrother Tagen der edlen Brände“ gibt es auch im Internet unter www.wartmannsroth.de/tourismus.

 

Categories:

Alle Nachrichten, Essen & Trinken, Topthema