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Chance für Kalbach: Windkraft auf dem Hardtberg

Der geplante Windpark soll auf dem Hardtberg nördlich von Kalbach entstehen.  (Grafik: RhönEnergie Fulda GmbH)

Der geplante Windpark soll auf dem Hardtberg nördlich von Kalbach entstehen.
(Grafik: RhönEnergie Fulda GmbH)

Kalbach. Auf dem Hardtberg in der Gemeinde Kalbach möchten die Friedrich-Wilhelm Raiffeisen Energie eG Kalbach/Rhön und die RhönEnergie-Tochter SynEnergie GmbH gemeinsam einen Windpark errichten. Dieser soll durch die Genossenschaft teilweise in Bürgerhand bleiben und durch die Tochtergesellschaft der RhönEnergie GmbH in kommunaler Hand entwickelt werden. Um Planungssicherheit zu erhalten, hoffen die Projektpartner auf ein klares politisches Signal.

Nach derzeitigem Stand der Projektentwicklung ist an dem Standort nordöstlich von Niederkalbach ein Windpark mit sechs Anlagen und einer Parkleistung von 15 Megawatt geplant. Die Projektpartner rechnen mit einem Netto-Energieertrag von 39 Mio. kWh pro Jahr. Die Gesamtinvestition beträgt etwa 30 Mio. Euro. Gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner, der Energiegenossenschaft Kalbach/Rhön, könnte die SynEnergie GmbH als Projektentwickler schon bald damit beginnen, die Genehmigungsplanung für diesen Windpark zu erstellen. Nach ersten Informationen aus der Regionalplanung in Kassel gehen die Projektpartner davon aus, dass der Standort auch in der zweiten Offenlage der Regionalplanung Nordhessen enthalten sein wird.

Lokale Wertschöpfung

Der Windpark soll sich teilweise in Bürgerhand befinden. So könnten auch Mitglieder der Energiegenossenschaft Kalbach/Rhön in das Projekt investieren. Durch die SynEnergie GmbH, einem 100-prozentigen Tochterunternehmen der RhönEnergie Fulda, soll auch die Projektentwicklung in kommunaler Hand bleiben. „Investitionen aus der Region und Erträge für die Region: diese Chance sollten wir nutzen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Friedrich-Wilhelm Raiffeisen Energie eG Kalbach/Rhön, Lothar Happ. Neben der lokalen Wertschöpfung stehe die Energiegenossenschaft zudem für regenerative, wirtschaftliche, konzernunabhängige und umweltfreundliche Energieerzeugung. „Auch die können wir mit dem Windkraftprojekt am Hardtberg realisieren“, betont Happ.

Die Projektierung des Windparks ist soweit fortgeschritten, dass ein Antragsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) zeitnah möglich erscheint. Um Planungssicherheit zu erhalten, vertrauen Energiegenossenschaft und SynEnergie nun auf eine positive politische Willenserklärung der Gemeinde Kalbach. „Ob der Windpark in Bürgerhand und damit die Wertschöpfung in der Region Realität wird, hängt mit davon ab, ob die Gemeindevertretung auch weiterhin hinter dem Projekt steht“, erklärt Happ. Denn im Falle einer ablehnenden Haltung der Gemeinde wären die Risiken einer Projektverzögerung so hoch, dass es unwahrscheinlich würde, ein für eine solche Bürgerbeteiligung sicheres Projekt zu entwickeln. „Verzögert sich das Projekt, steigt das unternehmerische Risiko stark an. Dann müsste die SynEnergie die Standortrechte am Markt anbieten, um die Entwicklungskosten kompensieren zu können“, unterstreicht der Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda, Günter Bury.

Baugenehmigung Ende 2015 denkbar

Derzeit würden noch verschiedene Realisierungsvarianten geprüft, berichtet Bury. Der grobe Zeitrahmen sei aber schon vorgegeben: „Zuerst einmal geht der Entwurf des Teilregionalplans Nordhessen voraussichtlich im Februar 2015 in die Phase der zweiten Offenlage. Der Regionalplan wird damit frühestens zum Ende 2015 beschlossen.“ Möglicherweise könne in diesem Zeitraum auch schon eine BImSchG-Genehmigung, also die umfassende Baugenehmigung des Vorhabens nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz, erfolgen.

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