Logo

Artenschutz mit der Heckenschere

Wachtküppel 2Rhön. Im Rahmen eines fest im Lehrplan verankerten Forstpraktikums betätigten sich 66 Schüler der Rudolf-Steiner-Schule Loheland am Wachtküppel als Landschaftspfleger. Der tatkräftige Einsatz unter Anleitung eines erfahrenen Rangers des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön diente dazu, die verbuschte Südflanke der markanten Landmarke zu Füßen des Wasserkuppen-Massivs freizuschneiden. Im Lehrplan der Rudolf-Steiner-Schule Loheland hat die Umweltbildung einen festen Platz. Jedes Jahr absolvieren die Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe ein vierzehntätiges Forstpraktikum, das aus mehreren verschiedenen Arbeitseinheiten besteht. Neben dem Spalten und Setzen von Holz sowie Pflanzaktionen ist jeweils auch ein Landschaftspflege-Einsatz dabei. Der wird seit vielen Jahren von Hubert Heger, Ranger der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, koordiniert.

„In diesem Jahr waren wir mit den Gruppen am Wachtküppel“, berichtet Heger. „Die Hänge dieser landschaftsprägenden Kuppe waren vor einigen Jahren nahezu komplett mit Büschen und Bäumen zugewachsen. Die haben wir im Winter 2011/2012 entfernt. Inzwischen kamen aber schon wieder neue Triebe hoch.“ In jeweils mehrstündigen Einsätzen entfernten täglich wechselnde kleine Gruppen von etwa 10 Schülern mit Astscheren mehrjährige Triebe, die sich sonst innerhalb weniger Jahre zu großen Büschen entwickeln würden. Zukünftig soll dann eine regelmäßige Beweidung mit Ziegen dafür sorgen, dass die Hänge der 705 Meter hohen Kuppe frei bleiben.

„Die Arbeit der Schüler hat nicht allein den Sinn, dass man den ‚Lausbub der Rhön’, wie der Wachtküppel im Volksmund genannt wird, wieder gut sieht“, erläutert Ranger Heger. „Die Entbuschung dient auch dazu den standorttypischen Wiesenpflanzen Licht und Luft zu verschaffen, zum Beispiel der Silberdistel und anderen Blumen der Bergwiese. Die Entbuschung erhöht also mittelfristig die Artenvielfalt.“

„Wir bereiten die Schüler theoretisch gut auf ihr Forstpraktikum vor und geben ihnen auch draußen vor Ort Erläuterungen“, erläutert Sabina Schultheis, die an der Rudolf-Steiner-Schule unter anderem das Fach Biologie unterrichtet. „Insofern wissen die Schülerinnen und Schüler, dass sie hier wirklich etwas tun, was sinnvoll ist. Jeder Teilnehmer des Praktikums führt auch ein Epochenheft, in dem es genau um diese Zusammenhänge geht. Die Kooperation mit der Hessischen Verwaltungsstelle läuft sehr gut, so dass dieser Landschaftspflege-Einsatz bei uns an der Schule eine feste Größe geworden ist.“

Categories:

Alle Nachrichten, Umwelt & Tourismus