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Cover-Songs mit Leidenschaft und live – Musiker in der Kreisverwaltung: Schlagzeuger Egbert Kraus von Line Up

516-LINE UP Bandfoto LIVE
Hünfeld/Fulda. Ob Hits von Tina Turner oder Adele – die Spezialität der Band Line Up sind Cover-Songs mit eigenen Arrangements und ohne künstliche Effekte. Damit sind die Hobbymusiker seit 2012 auf den Bühnen von Stadtfesten und Privatfeiern gern gesehene Gäste. Ihr Schlagzeuger und Manager ist Egbert Kraus. Er arbeitet in der Kreisverwaltung.

Auch wenn es die Formation Line Up erst seit zwei Jahren gibt, kennen sich einige der Musiker seit Jahrzehnten. „Keyboarder Berti, Tontechniker Andreas und ich haben bei den Rhöner Dröhnern über 20 Jahre zusammen Musik gemacht“, erzählt Kraus. Die Band existierte bis die beruflichen Hindernisse größer wurden als das Organisationstalent, gemeinsame Probentermine zu finden. Kraus und seine zwei Kollegen dachten aber nicht daran, das Musikerdasein an den Nagel zu hängen und suchten sich neue Verstärkung: „Wir haben sogar Castings veranstaltet und interessante Menschen kennengelernt“. Bei vieren habe die musikalische wie menschliche Chemie gestimmt, erzählt Kraus. In Julia und Johanna, beide vom Hünfelder Wigbertgymnasium, fanden sie talentierte Sängerinnen, in Marcel ihren Gitarristen und mit Ingo einen Bassisten. „Line Up besteht eigentlich aus zwei Generationen – die einen sind so Anfang 20, die anderen so um die 50“, sagt Kraus lachend und fügt an: „Das schafft nur Musik – im Sport hat man irgendwann seinen Zenit überschritten und kann nicht mehr in einer Mannschaft spielen, in einer Band ist das kein Problem.“

Dass der Teamleiter im Bereich Pflege des Fachdienstes Soziale Leistungen den Vergleich zum Sport zieht, kommt nicht von ungefähr. In seiner Jugend bestimmte Fußball seine Freizeit, bevor er sich mit Anfang 20 nach einem Sportunfall auf die Musik konzentrierte: „Ich habe meinem Schwager das Schlagzeug abgekauft und mich voll reingekniet“, erklärt der 50-Jährige aus Hünfeld. Den rhythmischen Umgang mit Kleiner Trommel, Basedrum und Hit Hat übte er erst autodidaktisch und perfektionierte ihn dann in 10 Jahren Musikschulunterricht. Dabei bringt ihm seine sportliche Ausdauer, die er mit Laufen beibehalten hat, durchaus Vorteile: „Schlagzeug spielen ist sehr physisch – bei einem mehrstündigen Auftritt verliere ich schon einmal ein Kilo Körpergewicht“, erläutert Kraus. Und beim Spielen hat er nicht nur eine große Leidenschaft sondern auch Ehrgeiz: „Man muss einfach üben. Und wenn man denkt, man hätte eine Tür aufgestoßen, kommt eine neue“, sagt der Schlagzeuger und ergänzt augenzwinkernd: „Wenn der Schlagzeuger daneben haut, merkt das jeder.“

Dass nicht nur Kraus, sondern alle Bandmitglieder musikalisch ambitioniert sind, kommt auch dem Probenaufwand von Line Up zugute: „Alle sind in der Lage, Stücke selbstständig zu erarbeiten“, erzählt der Hünfelder. So können sich die Musiker während der zwei Proben im Monat darauf konzentrieren, die einzelnen Parts zusammenzufügen. „Dabei entstehen dann die besten Ideen, wie ein Stück arrangiert werden muss, damit es perfekt zur Band passt und den richtigen Livedrive hat“, erläutert der Schlagzeuger. Darauf legt Line Up besonderes Augenmerk: Die Songs, die sie in ihr Repertoire aufnehmen, so umzugestalten, dass die Stärken der einzelnen Bandmitglieder besonders gut zur Geltung kommen. „Unser Repertoire ist relativ breit gefächert, deutsche Schlager und volkstümliche Musik wird man von uns nie hören“, sagt Bandmanager Kraus und ergänzt: „Wir unterliegen keinen wirtschaftlichen Zwängen – das ist ein großer Vorteil und gibt Gestaltungsfreiheit.“ Aber auch wenn das Engagement der Gruppe eigentlich ein Hobby ist, gibt es für sie kein größeres Kompliment als diese Nachfrage von musikalisch Versierten: „Macht ihr das hauptberuflich?“

Info:

Wer Line Up live erleben möchte, hat dazu bei einem Clubauftritt am 15. November im Eiterfelder Café Canapé Gelegenheit. Infos: www.line-up-live.de

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