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Gelebte Partnerschaft mit doppelter historischer Verbindung

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Fulda/ Dokkum (mb). Das neue Denkmal für Erbprinz Wilhelm Friedrich von Oranien Nassau an exponierter Stelle im Herzen der Stadt verbindet nicht nur Fulda, die Bürgerschaftliche Initiative sowie die niederländische Stiftung „Je maintaindrai“ miteinander. Auch für die beiden Vertreter des Dokkumer „Vriendschapscomite“, Vorsitzender Focko Visse sowie Tjeerd Jorna (für Fulda zuständig), war die Einweihung des schlichten, aber aussagekräftigen Werks des Bildhauers Rainer Landgraf ein freudiges Ereignis.

Nassau-Linie in Leeuwarden

„Jedes Mal, wenn der Name „Oranje“ im Spiel ist, ist das auch für uns wichtig“, versucht Visser zu erklären. Schließlich sei die „letzte Linie des Stammbauses Nassau“, also der Verfahren Wilhelms, im friesischen Leeuwarden zu Hause gewesen. Einer Stadt in unmittelbarer Nähe Dokkums. Die „besondere Beziehung Fuldas zu Wilhelm“ sei in der nordostfriesischen Gemeinde bekannt.

Wie wichtig Wilhelm im Bewusstsein der Dokkumer ist? „Für uns ist der erste König der Niederlande eine herausragende historische Persönlichkeit. Wir verbinden viel mit ihm“, bekräftigen Visser und Jorna. Er sei im wahrsten Sinne des Wortes ein Förderer des Handels gewesen, habe für diesen Zweck einen Verein und sogar eine Bank gegründet. Auf Wilhelm von Oranien gehe das Bankensystem in Belgien und Holland zurück, als unter seiner Regentschaft beide Länder gemeinsam mit Luxemburg anfänglich noch einen gemeinsamen Staat bildeten. Bis heute, so ergänzt Visser werde ein Unternehmen, das Herausragendes auf den Gebieten „Internationale Beziehungen“ und Handel geleistet habe, mit einer von Wilhelm gestifteten Plakette ausgezeichnet.

Erwartungen

Vom neuen Denkmal versprechen sich die beiden Vertreter aus Dokkum einiges. In den Niederlanden gibt es in vielen Städten so genannte „Oranje Vereine“. Vereine, die einmal im Jahr am 30. April den Geburtstag des Königs feiern und auf diese Weise die Geschichte des Königshauses hoch halten. Da ist es gut zu wissen, dass es in Fulda ein Wilhelms-Denkmal gibt. „Wenn ein niederländischer Bus in die Domstadt kommt, gibt es für diese Gruppen nun einen gleichermaßen bedeutsamen wie interessanten Anlaufpunkt.“

Ein weiterer Mosaikstein in der Partnerschaft zwischen Dokkum und Fulda, die 2001 einen „neuen Schwung“ mit dem Besuch der beiden Fuldaer, Franz Heimann und Konrad Schnorr, in den Niederlanden erfahren hat. „Für uns bedeutet der Austausch mit Fulda Spaß“, betont Visser mit gewinnendem Lachen. Denn diese deutsch-niederländische Partnerschaft ist tatsächlich mehr ist als ein bloßes Lippenbekenntnis. „Als wir vor über 13 Jahren wieder begannen, den Partnerschaftsgedanken zu vertiefen, war der Start nicht immer einfach“, erinnern sich Visser und Jorna.

„Heute redet niemand mehr über diese schwierige Anfangsphase. Allen ist klar, dass wir Dokkum in Fulda vertreten.“ Sowohl die Verwaltung als auch die Dokkumer selbst sind dieser Partnerschaft gegenüber ausgesprochen positiv eingestellt, freuen sich die beiden Mitglieder des „Vriendschapscomites“ und betonen, für Kontakte müsse man sich Zeit nehmen, aber man dürfe „auch nicht zu viel machen“, um niemanden zu überfordern. Mit diesem Konzept habe der Dokkumer Partnerschaftsverein in den letzten 13 Jahren viel erreicht. Und so soll es auch zukünftig weitergehen. Deshalb wird 2015 wieder ein Bus mit Gästen zum Fuldaer Bonifatiusfest aus den Niederlanden anreisen.

Neue Kontakte bahnen sich mittlerweile zwischen einer Dokkumer Schule und dem Freiherr-vom-Stein Gymnasium an. Als (Englisch)-Lehrer kümmert sich Wolter Klein um diesen „heißen Draht“ nach Fulda – aber auch um die Kontakte ins englische Crediton, der Geburtsstadt des heiligen Bonifatius. Weitere Verbindungen bestehen zwischen den Musikschulen beider Städte. Über aktuelle Planungen und Vorhaben mit Fulda berichtet das Dreiergremium aus Visser, Jorna und Kleine zehn Mal im Jahr während kurzer Termine im Rathaus. Zusätzlich gibt es jeweils alle drei Monate einen schriftliche Quartalsbericht für den Rat.

„Schließlich treffen wir uns in regelmäßigem Wechsel zu Hause, um aktuelle Projekte mit unseren Partnern und deren Realisierung zu erörtern.“ Wichtig für die Mitglieder des „Vriendschapscomites“ ist natürlich, dass die Verwaltungsspitze in der Person von Bürgermeisterin Marga Waanders hinter dem Partnerschaftsgedanken steht – was sie auch mit großem persönlichem Engagement und Leidenschaft für Fulda, insbesondere die „Fulder Foaset“ tut. Weitere Infos unter: info@vriendschapscomite.nl

 

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