Mittelalterrock, Folk und Metalmusik beim ersten Samhain-Festival in Bad Oeynhausen
Bad Oeynhausen. Samhain ist der Vorabend zu Allerheiligen. Allerheiligen kommt in der Übersetzung Halloween gleich und findet vom 31.Oktober auf den 1. November statt. Nicht immer werden die Feste gefeiert wie sie fallen. So auch am vergangenen Samstag in Bad Oeynhausen, im nördlichen Ostwestfalen-Lippe. Hier treffen sich Freunde von Mittelalterrock, Folk und Metalmusik um das keltische Fest „vor zu feiern“. In den überschaubaren Räumlichkeiten der Druckerei, die schon seit vielen Jahren als soziokulturelles Zentrum der Stadt fungiert, wird es an diesem Abend kuschelig und warm.
Hauptsächlich warm, denn das Abendprogramm bringt die Gäste und Veranstalter zum schwitzen. Sechs Bands heizen den Besuchern ordentlich ein. Mit der Folkrockband Mythemia gelingt ein stimmungsvoller Einstieg in das Konzerterlebnis. Die zauberhafte Stimme von Sängerin Shilan Anderson bringt den Bielefeldern garantiert neue Fans. Reliquiae folgen als zweiter Akt. Hier erkennt man schon etwas eher den „Halloween-gedanken“. Schwarz/weiß geschminkte Gesichter, mehr oder minder zum gruseln. Der Auftritt jedoch wirkt alles andere als abschreckend, im Gegenteil. Das Publikum feiert fröhlich mit.
Bei gefühlten 50 Grad Raumtemperatur und einer Luftfeuchtigkeit, die schon sehr an einem Saunagang erinnert, betritt die Überraschung des Abends die Bühne. Harpyie – der selbsternannte Jahrhundertsturm. Nicht ganz zu unrecht begleitet sie dieser Titel. Der Liveauftritt stellt jedes bereits gesehene Video in den Schatten. Mit Power, Bühnenpräsenz und guter Laune rocken Harpyie die Halle. Unteranderem mit Stücken aus ihrem aktuellen Album „Willkommen im Licht“ begeistern sie neue und alte Anhänger dieses Musikgenres. Leider vergeht die Zeit eines zeitlich begrenzten Auftrittes wie im Flug.
Metusa und Vogelfrey heizen die Menge bis zum Limit an. Bad Oeynhausen scheint jedoch nicht lang durchzuhalten. Vermutlich erschöpft von der guten Stimmung treten einige bereits den Heimweg an und das noch vor dem eigentlichen Headliner „Nachtgeschrei“. Bedauerlich – denn sie wissen nicht was sie verpassen. Nachtgeschrei macht das Beste daraus und lässt sich nicht die Laune vermiesen. Mit dem harten Kern feiern sie bis ein Uhr nachts und gewinnen auch hier, mit dem einem oder anderem Vorgeschmack auf ihr neues Album, welches im Dezember 2014 erscheint, an Sympathie. Alles in allem ein gelungenes erstes Samhain-Festival für Gäste und Veranstalter. (Text & Fotos: Diana Malessa)