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Zielinski: Lernpaten schließen eine Lücke

Martin Minner (links) kommt als ehrenamtlicher Lernpate oft ins Selbstlernzentrum und übt mit den Asylbewerbern – hier standen gerade Uhrzeiten und Tageszeiten auf dem Programm.

Martin Minner (links) kommt als ehrenamtlicher Lernpate oft ins Selbstlernzentrum und übt mit den Asylbewerbern – hier standen gerade Uhrzeiten und Tageszeiten auf dem Programm.

Vogelsbergkreis. Lernende aus verschiedenen Nationen sitzen mit Headsets an den sieben PC-Stationen und machen auf der Lernplattform „ich-will-deutsch-lernen.de“ Übungen zum Erlernen der deutschen Sprache – sie lassen sich durch die Besucher kaum stören. Die Lernberaterin Anke Mitze hilft noch einem Lernenden beim Einloggen als die Tür aufgeht und zwei weitere hereinkommen, die sich an den großen Tisch setzen. Schnell sind auch dort alle Plätze besetzt. Eine willkommene Unterstützung sind die beiden freiwilligen Lernpaten, Andrea Weber und Martin Minner: Sie kommen oft ins Selbstlernzentrum und helfen, wenn jemand nicht alleine weiterkommt, begleiten Übungen und beantworten Fragen.

Schnell sind die Asylbewerber und die Ehrenamtlichen im Gespräch miteinander und üben Aussprache, Zeiten und Formulierungen. Peter Zielinski dankt den Freiwilligen „Sie schließen eine Lücke, die wir momentan nicht anders schließen können.“ Anke Mitze versorgt die Lernpaten mit Übungsmaterial und kann sich dank deren Unterstützung intensiver um Fragen der Lernenden an den Computern kümmern.  Für Monika Wüllner, Fachbereichsleiterin an der vhs und für HESSENCAMPUS zuständig, haben die freiwilligen Helfer noch eine weitere wichtige Funktion. „Sprache lernt man nicht wie chemische Formeln. Man lernt doch, um in Kontakt zu kommen und miteinander zu sprechen.“

Einige haben im Sommer schon an einem Sprachkurs teilgenommen und nutzen diese Möglichkeit, weiter zu lernen und Fragen zu dem zu stellen, was sie zu Hause geübt haben. Andere haben gerade erst erfahren, dass es im Selbstlernzentrum eine kostenfreie Lernmöglichkeit gibt und starten erste Versuche in der noch fremden Sprache. Die vom Kreis zur Verfügung gestellten Gelder für Kurse sind für 2014 aufgebraucht, aber es kommen weiterhin Asylbewerber in den Kreis, die Deutsch lernen wollen. Deshalb ist der Raum nach 30 Minuten mit 16 Lernenden gut gefüllt und beeindruckt Peter Zielinski mit der konzentrierten und fröhlichen Atmosphäre.

„Wir müssen dafür sorgen, dass dieses Angebot erhalten bleibt und uns um eine Finanzierung kümmern.“ Der Kreis kann auch für 2015 wieder nur in beschränktem Rahmen Finanzmittel zur Verfügung stellen. Der erste Kreisbeigeordnete hofft auf Projektmittel, die weitere Sprachkursangebote möglich machen. Und neben den Sprachkenntnissen lernen die Asylbewerber auch eine neue Art des Lernens – selbstorganisiert und selbstbestimmt.

Monika Wüllner weist darauf hin, dass die Asylbewerber auch die regulären Öffnungszeiten des Selbstlernzentrums in Lauterbach nutzen können und dies auch tun. Auch in Alsfeld öffnet zweimal wöchentlich ein Sprachlernraum im Evangelischen Dekanat. Dort wurde diese Lernform seit einer Kooperation mit der Volkshochschule und der Max-Eyth-Schule in Alsfeld im HESSENCAMPUS 2011 erprobt und wird mit viel Erfolg bis heute fortgeführt.

Selbstlernzentrum in Lauterbach  –   Montag und Donnerstag,  9:30 bis 15:30 Uhr / Mittwoch, 14:30 bis 19:30 Uhr
Deutsch lernen in Lauterbach –  Dienstag und Freita, 15:00 bis 17:00 Uhr
Deutsch lernen in Alsfeld – Dienstag und Donnerstag, 16:00 bis 18:00 Uhr
Deutsch lernen in Schotten in der Stadtbibliothek an 2 PCs möglich

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