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Hessischer Export robust dank breiter Aufstellung

Der hessische Mittelstand ist in vielen verschiedenen Auslandsmärkten stark vertreten und breit aufgestellt. Das verdeutlicht die Auswertung der DIHK-Umfrage „Going International 2014|15“ für Hessen. „Es ist erfreulich, dass sich unsere Unternehmen nicht auf wenige Märkte konzentrieren, sondern weltweit aktiv sind. Diese breite Aufstellung zahlt sich angesichts politischer und wirtschaftlicher Krisen in verschiedenen Teilen der Welt momentan besonders aus.“, sagte Prof. Dr. Mathias Müller, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs (ARGE).

Die gute Konjunktur in den USA macht die Region Nordamerika zum Wachstumstreiber, während die Lage in Russland weiter als dramatisch zu bezeichnen ist. Einen vergleichbaren Einbruch wie die Region Osteuropa/Russland/GUS hat seit dem Start der jährlichen Studie 2005 keine Weltregion verzeichnet. Die insgesamt guten Aussichten im asiatischen Marktumfeld sowie die sehr gute Konjunktur in Nordamerika dürften die Einbrüche im Gefolge der Russlandsanktionen zumindest teilweise kompensieren.

Von den seit August bestehenden Russland-Sanktionen sind über 43 Prozent der befragten Unternehmen in Hessen direkt oder indirekt betroffen (25 Prozent von den EU-Sanktionen und 18 Prozent von den Gegensanktionen Russlands). Zwei Drittel davon erwarten im Russlandgeschäft Umsatzeinbußen von 25 Prozent und mehr, ein Drittel sogar von 50 Prozent und mehr.

Die Eurozone ist als Absatzmarkt Nr. 1 in der aktuellen Ausgabe der Studie für 95 Prozent der auslandsaktiven Unternehmen in Hessen relevant. Damit hat die Bedeutung der europäischen Nachbarmärkte in der Eurozone sogar gegenüber dem Vorjahr nochmals um 5 Prozent zugelegt. Mit Blick auf 2015 erwarten zum Umfragezeitpunkt 2/3 der Teilnehmer eine gleich bleibende Geschäftslage im Euroraum, 15 Prozent eine Verbesserung und 7 Prozent eher eine Verschlechterung, insgesamt also ein leicht positiver Ausblick, was u.a. auch auf die positiven Signale aus den Reformstaaten Spanien, Irland und Portugal zurückzuführen dürfte.

Die Region Asien-Pazifik ist für 50 Prozent der Unternehmen bedeutend in ihrer Auslandsstrategie und hat sich damit vor die Region Osteuropa/Russland/ GUS (für 45 Prozent bedeutend) geschoben. Dabei entwickelt sich insbesondere der Export nach China (Hauptimporteur in Asien) besser als erwartet.

Von einem Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) erhoffen sich die hessischen Unternehmen für das US-Geschäft neben dem weiteren Abbau von Zöllen vor allem eine Vereinfachung der Zollabwicklung und in größerem Umfang die gegenseitige Anerkennung von Normen und Standards.

Das internationale Geschäft ist teils von überragender Bedeutung für die Unternehmen. So macht der Umsatz mit ausländischen Kunden für knapp ein Drittel der befragten hessischen Unternehmen 60 Prozent oder mehr des Gesamtumsatzes aus. Das erfordert meist auch eine entsprechende Präsenz vor Ort. Etwa ein Viertel der Umfrageteilnehmer in Hessen gab in der Umfrage an, dass sie mehr als 20 Prozent ihrer Mitarbeiter im Ausland beschäftigen.

An der aktuellen Ausgabe der vom DIHK und den IHKs gemeinsam durchgeführten Studie „Going International“ beteiligten sich hessenweit rund 200 vorwiegend kleine und mittelständische Unternehmen.

An der deutschlandweiten Studie nahmen mehr als 2000 auslandsaktive Unternehmen mit Sitz in Deutschland teil. Die Studie steht zum kostenlosen Download zur Verfügung unter: http://www.dihk.de/themenfelder/international/aussenwirtschaftspolitik-recht/umfragen-und-zahlen/going-international.  Die Auswertung für Hessen steht auf der Website der IHK Frankfurt unter: http://www.frankfurt-main.ihk.de/going-international.

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