Logo

„Krebs: Lösungen in Reichweite“ – 04.02. Weltkrebstag

Professor Christian Jackisch, Vorstandsvorsitzender der Hessischen Krebsgesellschaft e.V. und Vertreter der Landeskrebsgesellschaften im Vorstand der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. weist aus diesem Anlass u.a. darauf hin, dass zu den wichtigen Versorgungsstrukturen auch eine bedarfsgerechte psychoonkologische Behandlung gehört. Inzwischen können eine Vielzahl von Krebserkrankungen effektiv behandelt werden. In den Blickpunkt rückt daher die Situation von Betroffenen, die mit den teilweise erheblichen Folgen einer erfolgreichen Krebsbehandlung zurechtkommen müssen. Ein hoher Beratungsbedarf besteht deshalb u. a. nach Abschluss einer onkologischen Behandlung.

Neben körperlichen Folgen geht es dabei um eine Reihe psychosozialer Auswirkungen wie emotionale Belastungen, ein hohes Stresslevel z. B. angesichts notwendiger Nachuntersuchungen, Ängste, wirtschaftliche Sorgen und Probleme bei der Wiederaufnahme des normalen Lebens- und Berufsalltags. Damit müssen nicht nur die Erkrankten selbst zurechtkommen. Eine Krebsdiagnose stellt auch für Angehörige und weitere Zugehörige eines Erkrankten eine Krise dar. Auch sie können seelisch belastet und durch wirtschaftliche und soziale Folgen beeinträchtigt sein. Eine wichtige Funktion erfüllen in diesem Zusammenhang ambulante Krebsberatungsstellen.
Sechs Psychosoziale Krebsberatungsstellen der Hessischen Krebsgesellschaft e.V. und  Krebsberatungsstelle des Vereins „Weiterleben e.V.“ in Darmstadt bieten Betroffenen und ihrem sozialen Umfeld qualitätsgesicherte psychoonkologische Unterstützung an.

Entsprechend den Vorgaben des 2008 ins Leben gerufenen Nationalen Krebsplans hat jeder Mensch, der direkt oder indirekt durch eine Krebserkrankung betroffen ist, Anspruch auf psychoonkologische Unterstützung. Die ambulanten psychosozialen Krebsberatungsstellen erfüllen diesen Anspruch, indem sie eine niedrigschwellige psychosoziale Versorgung anbieten. Jeder Krebsbetroffene kann sich zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung an die Krebsberatungsstellen wenden und Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung, Sozialberatung, Informationen und Vermittlung an weiterführende Hilfsangebote erhalten. Bisher wird die ambulante Krebsberatung weder durch Krankenkassen noch durch Rentenversicherungen finanziert. Die unentgeltliche Beratung können Krebsberatungsstellen deshalb zurzeit nur sehr aufwändig und mit viel Initiative durch zeitlich befristete Projektfinanzierungen aus verschiedenen Quellen ermöglichen.

Die Psychosoziale Krebsberatungsstelle in Fulda ist eine Beratungsstelle der Hessischen Krebsgesellschaft, die Ende 2010 neu eröffnet wurde. Nach fünf Jahren ihres Bestehens ist die Beratungsstelle Fulda nach der Aufbauphase ein wesentliches Angebot im Rahmen der regionalen Gesamtversorgung von Krebspatienten geworden. Bis 2016 wird die Krebsberatungsstelle Fulda überwiegend durch Fördermittel der Deutschen Krebshilfe e. V. unterstützt. In Verbindung mit Sach- und Finanzleistungen durch die Deutsche Rentenversicherung Hessen, den Landkreis Fulda sowie Spenden und den Förderverein für die Krebsberatungsstelle Fulda wird aktuell die qualitätsgesicherte Arbeit der Beratungsstelle ermöglicht.

„Wir sind sehr dankbar für die aktuelle Unterstützung der regionalen Aktivitäten, und nehmen gleichzeitig wahr, dass die Zukunft der Krebsberatung  nach 2016 derzeit noch ungeklärt ist“, sagt die Leiterin der Beratungsstelle Fulda, Elisabeth Werthmüller.

Categories:

Alle Nachrichten, Gesundheit & Medizin