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Vernetzung in der Kindertagespflege fördert das Gemeinschaftsgefühl und sichert die Qualität

In Sachen Vernetzung gehören Tanja Ebert und Susanne Schäfer zu den Vorreiterinnen ihrer „Zunft“. Schon seit dem Jahr 2010 arbeiten die beiden Tagesmütter Hand in Hand. Neben regelmäßigen Treffen sowie Aktionen mit Kindern und Eltern haben sie eine verbindliche Vertretungsregelung bei Krankheit sowie Urlaub entwickelt und ihr kleines Netzwerk mittlerweile um zwei qualifizierte Tagesmütter erweitert.

Tanja Ebert und Susanne Schäfer haben schnell gemerkt, dass vernetztes Arbeiten sinnvoll ist. „Das Wissen darum, dass man Unterstützung bekommt, wenn man sie braucht, macht einen selbst ruhiger und ist auch für viele Eltern entspannter“, weiß Tanja Ebert. Im vergangenen Jahr haben die „Netzwerk-Pionierinnen“ Maria Leinberger aus Schmalnau und Heidi Burkhardt aus Ebersberg ins Boot geholt. Beide haben die Qualifizierung zur Tagesmutter in 2014 abgeschlossen. Die vier Tagesmütter begreifen die Vernetzung als Chance. „Wir können voneinander lernen und unsere besonderen Fähigkeiten in die gemeinsamen Aktionen mit einbringen“, sagen sie.

Für Kerstin Hohmann von der Fachstelle Kindertagespflege des Landkreises Fulda ist das „Ebersburger Modell“ etwas Besonderes. „So ein Modell ist selten, und wir unterstützen und fördern diese Art der Vernetzung sehr gerne“, betont Hohmann. Schon seit dem Jahr 2006 stehe das Thema „Vernetzung“ kontinuierlich auf der Agenda der Fachstellen Kindertagespflege von Stadt und Landkreis Fulda.

Beide Fachstellen organisieren regelmäßig Vernetzungstreffen für die Kindertagespflegepersonen. „Unsere Regionalteams treffen sich drei Mal im Jahr. Neben dem gewünschten Erfahrungsaustausch werden bei den Treffen auch aktuelle Entwicklungen besprochen oder Dozenten eingeladen, die zu bestimmten Themen referieren“, erläutert Elke Krack-Drinnenberg von der Fachstelle Kindertagespflege des Landkreises.

Ganz ähnlich handhabt es die Fachstelle der Stadt Fulda, die im zweimonatigen Rhythmus die städtischen Kindertagespflegepersonen zu Vernetzungstreffen einlädt. Darüber hinaus gibt es gemeinsame Vernetzungsaktionen von Stadt und Landkreis Fulda – dazu zählen das Sommerfest, das alle zwei Jahre stattfindet, sowie Fachtage und natürlich die zahlreichen Weiterbildungs- bzw. Qualifizierungsangebote. Zudem fördert auch der Tages-Eltern-Fulda e.V. die Vernetzung.

„Die meisten Tagesmütter und -väter sind Einzelkämpfer. Mit den Vernetzungsangeboten möchten wir Impulse setzen und den guten Kontakt der Kindertagespflegpersonen auch außerhalb der von uns organisierten Maßnahmen fördern“, erklärt Christiane Becker-Ott von der Fachstelle der Stadt Fulda. „Unser Wunsch ist es, dass sich durch die unterschiedlichen Aktionen und Angebote ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl entwickelt und ein gutes Miteinander entsteht“, so die Mitarbeiterinnen der Fachstellen. Nicht zuletzt sei die Vernetzung auch ein Stück Qualitätssicherung.

Was man braucht, damit  Vernetzung wie beim „Ebersburger Modell“ funktioniert? „Zunächst eine gute Kommunikation“, weiß Susanne Schäfer. „Man muss miteinander, mit den Eltern und mit den Kindern reden.“ Tanja Ebert ergänzt: „Für die Eltern und Kinder ist es ganz wichtig zu wissen, dass noch eine Vertrauensperson da ist, die sich im Urlaubs- oder Krankheitsfall um die Kinder kümmert. Ebenso wichtig ist es, dass sich Kinder, Eltern und Tagesmütter untereinander sowie deren Räumlichkeiten kennen.“ Aus diesem Grund treffen sich die „Netzwerkerinnen“ einmal wöchentlich nach dem Rotationsprinzip mit allen Tageskindern bei einer der Kolleginnen. So können die Kinder und Eltern die individuellen Strukturen, Wege und vor allem die Tagesmütter besser kennenlernen.

„Für uns alle war und ist Vernetzung ein Lernprozess. Es ist ganz wichtig, dabei niemanden zu überfordern und immer im Gespräch zu bleiben“, betonen die vier Tagesmütter, die ganz genau wissen, was man mitbringen muss, damit sich Gemeinschaftsgefühl und konstruktives Miteinander  auch tatsächlich einstellen, nämlich: „Sympathie, Toleranz, Respekt, Offenheit, Vertrauen in die Fähigkeiten des anderen und absolute Ehrlichkeit.“

Info
Der nächste Qualifizierungskurs zur/zum Tagesmutter/-vater startet am 20. April 2015.
Sie können Kindertagespflegeperson werden, wenn – Sie Freude am Umgang mit Kindern haben
– Ihnen die Entwicklung, Förderung und Bildung von Kindern am Herzen liegt
– Sie Kindern eine liebevolle, wertschätzende und familiäre Atmosphäre bieten können
– Verantwortung zu übernehmen für Sie eine Selbstverständlichkeit ist und Sie an pädagogischen Themen interessiert sind
– Zusammenarbeit mit den Eltern der Tageskinder und den Mitarbeitern der Fachstelle für Sie dazu gehören
– Sie für einen Austausch mit anderen Tagesmüttern und Tagesvätern offen sind

Kontakt
Telefonische Auskünfte zum Thema Kindertagespflege erteilen beim Landkreis Fulda Elke Krack-Drinnenberg, Telefon (06652)181-66, und Kerstin Hohmann, Telefon (0661)6006-328. Ansprechpartner bei der Stadt Fulda sind Christiane Becker-Ott, Telefon (0661)102-1960, und Falko Jana, Telefon (0661)102-1929.

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