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Ziegen und Schafe pflegen die Rhön

Hof der Familie Kirse-prSeit 1998 organisieren das Biosphärenreservat und der Verein Natur- und Lebensraum Rhön und die Schafhaltervereinigung Rhön jährlich eine Schäfereiexkursion, welche von vielen heimischen Schaf- und Ziegenhaltern gerne als Informationsplattform genutzt wird. In diesem Jahr wurden überwiegend Ziegenhalter besucht. Eine alte, äußerst attraktive Ziegenrasse stellte Claudia Kirse in Schmalnau-Götzenloch vor. 30 dieser alten, bedrohten Haustierrasse hält die Familie Kirse, die sich insbesondere wegen der angenehmen Charaktereigenschaften ausgerechnet für diese Schweizer Zweinutzungsziege entschieden hat. Nur lediglich rund 200 Tiere dieser Rasse werden z.Z. im Herdbuch in Deutschland gehalten. Anschließend wurde Martin Holzheimer in Sandberg in der fränkischen Rhön besucht, der als Junglandwirt neben einer kleinen Mutterkuhherde auch 40 Burenziegen hält. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Rhön-Grabfeld entbuscht Holzheimer gemeinsam mit seinem Vater ehemalige gemeindliche Huteflächen und hält den Gebüschaufwuchs dank der Ziegen in Schach.
Ein ähnliches Prinzip verfolgt Steffen Räder von Unterweißenbrunn. Auch er entbuscht im Auftrag der Stadt Fladungen und der Unteren Naturschutzbehörde zugewachsene ehemalige Weideflächen. Rund 60 Burenziegen betreut der Nebenerwerbslandwirt. Die Erfolge sind sichtbar. Bereits ein Jahr nach der Freistellung der Flächen sind wieder Orchideen anzutreffen. Erschreckend in diesem Zusammenhang ist allerdings, dass auch die standortfremde Lupine, die von den Burenziegen gemieden wird sich auf den Flächen ausbreitet.

Nach der Verkostung von Lammspezialitäten im Gasthaus Dickas in Bischofsheim war die Schafherde von Harald Müller am Arnsberg das letzte Ziel der Busrundfahrt. Der Wanderschäfer aus dem fränkischen Aura an der Saale weidet seit vielen Jahren in den Sommermonaten am Kreuzberg und am Arnsberg. Besucht wurde eine von zwei Herden des Schäfers, die derzeit am Arnsberg steht. Rund 400 Merinoschafe umfasst die Herde. Auch einige Burenziegen werden aus Gründen der Landschaftspflege mitgeführt. Den Besuchern  bot sich mit der weit verstreuten Herde am Berghang ein idyllisches Bild. Abgerundet wurde der Besuch durch die Anwesenheit der 21-jährigen bayrischen Wollkönigin Kerstin I., welche sich ein Jahr lang für die Belange der Schafhalter einsetzen möchte.

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