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Es gibt Auswege aus der Gewaltspirale

Es gibt viele Möglichkeiten seitens der Gesetzgebung, um aus der Gewaltspirale zu entfliehen – erschreckend sei jedoch, wie viele Frauen das nicht wüssten oder trotz der Möglichkeiten immer wieder ihren gewalttätigen Partner in der gemeinsamen Wohnung aufnehmen. So lautete das Fazit am Dienstagabend, als die Lauterbacher Rechtsanwältin Daniela Elger im Sitzungssaal des Landratsamts vor Fachleuten verschiedener Institutionen zum Thema häusliche Gewalt referierte. Unter dem Titel „Alles was Recht ist“ zeigte sie auf, wie Frau und Mann der Gewaltspirale entkommen können oder welche Rechte jemand hat, wenn er zum Opfer häuslicher Gewalt geworden ist – psychisch oder physisch.

Das Gewaltschutzgesetzt bietet zahlreiche Möglichkeiten, zum Beispiel kann das Gericht anordnen, dass ein Täter sich der Wohnung und dem Arbeitsplatz der verletzten Person fernhalten muss. Das Gericht kann sogar die Kontaktaufnahme in jeglicher Form untersagen, auch die per Telefon oder Internet. Sollten sich Täter und Opfer zufällig begegnen, muss sich der Täter umgehend von seinem Opfer entfernen und Abstand halten. Paragraf Zwei des Gewaltschutzgesetztes besagt, dass der verletzten Person die vorher gemeinsam genutzte Wohnung zur alleinigen Nutzung zu überlassen ist.

Rechtsanwältin Elger gab auch einen Überblick über Einrichtungen, die Betroffenen oder Opfern helfen und sie beraten können. Dazu zählt neben dem Frauen-Notruf und der Fachstelle bei sexualisierter Gewalt des Vogelsbergkreises auch das Forensische Konsil Gießen, die Schutzambulanz Fulda, der Weiße Ring (Außenstelle Vogelsbergkreis) sowie alle Partner im Vogelsberger Netzwerk Erziehungsberatung.

Im anschließenden Austausch waren sich die Besucher der Veranstaltung einig: Eine Vernetzung der diversen Anlaufstellen, das gegenseitige „Voneinander-Wissen“ und ein reger Austausch untereinander wäre für alle Beteiligten sehr hilfreich und wünschenswert.
Der Vortrag gehörte zum Rahmenprogramm der Wanderausstellung zum Thema Frauen und Gewalt, die noch bis einschließlich Freitag im Landratsamt zu sehen ist. Veranstalterinnen sind Magdalena Pitzer als Gleichstellungs- und Migrationsbeauftragte sowie das Bündnis für Familie im Vogelsbergkreis.

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