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Wettbewerb um die besten Konzepte zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens ausgelobt

Der Hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner gab heute den Startschuss für den Wettbewerb der Regionen, mit dem innovative Konzepte zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens ausgewählt und gefördert werden. Insgesamt investiert die Hessische Landesregierung 1,65 Mio. Euro von 2016 bis 2018. Bewerbungen können noch bis zum 25. September 2015 beim Hessischen Ministerium für Soziales und Integration eingereicht werden. Landkreise, kreisfreie Städte und Gesundheitsinitiativen sind aufgerufen, sich am Wettbewerb zu beteiligen.

„Das Gesundheitswesen steht vor einem tiefgreifenden Wandel: Die demografische Entwicklung sowohl der Patienten als auch in der Ärzteschaft und in den Pflegeberufen, das gestiegene Gesundheitsbewusstsein und die Individualisierung der Lebensstile werden das Gesundheitswesen nachhaltig ändern“, stellte Grüttner die Herausforderung dar. „Dies erfordert zielgerichtete Veränderungen der bisherigen Strukturen im Gesundheitswesen. Neben einer stärkeren Patientenorientierung bei der Akutversorgung besteht in einer älter werdenden Gesellschaft künftig die wohl wichtigste Aufgabe in einer adäquaten Versorgung von chronisch und mehrfach erkrankten Patientinnen und Patienten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich der demografische Wandel landesweit nicht gleichmäßig, sondern regional und lokal differenziert vollzieht.“

Damit auch künftig eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige medizinische, pharmazeutische und pflegerische Gesundheitsversorgung möglich ist, sind Lösungen notwendig, die sich aus der regionalen Entwicklung der Demografie und Morbidität der Bevölkerung ergeben. Daher bedarf es regionaler Konzepte zur bedarfsgerechten Weiterentwicklung der gesundheitlichen Versorgung sowie neuer, innovativer Versorgungsformen.

„Die Hessische Landesregierung hat bereits im Jahr 2011 gemeinsam mit den Akteuren im Gesundheitswesen im Rahmen des Hessischen Gesundheitspaktes verschiedene Förderinstrumente beschlossen“, so Grüttner. Hierzu gehörten beispielsweise die Förderung von regionalen Weiterbildungsverbünden in der Allgemeinmedizin, die finanzielle Unterstützung der Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten in Gebieten mit einem regionalem Versorgungsbedarf, die Durchführung von Modellprojekten zur Delegation von ärztlichen Leistungen und die Unterstützung von Pendel- und Begleitdiensten für in der Mobilität eingeschränkte Patientinnen und Patienten.

Dieses Maßnahmenpaket wird seit März 2015 über den Hessischen Gesundheitspakt 2.0 thematisch erweitert und auf die sektorenübergreifende Zusammenarbeit von Gesundheits- und Pflegeberufen fokussiert. Als eines der Maßnahmen des Hessischen Gesundheitspaktes 2.0 fördert die Landesregierung den Auf- und Ausbau von regionalen Gesundheitsnetzen.

Wie schon in der ersten Förderperiode 2014/ 2015 werden auch in den kommenden drei Jahren Modellregionen darin unterstützt, sich innovativ den infrastrukturellen Herausforderungen des demografischen Wandels zu stellen und mit einer Regionalstrategie erforderliche Infrastrukturanpassungen vorausschauend und kooperativ zu gestalten. Derzeit werden neun Modellprojekte mit insgesamt 550.000 Euro jährlich unterstützt. Beispielhaft stehen hierfür der Gesundheits- und Pflegestützpunkt im Landkreis Marburg-Biedenkopf, lokale Gesundheitsversorgungszentren im Landkreis Odenwald oder ein spezielles Demenzprojekt des Gesundheitsnetz Frankfurt eG.

Bei allen Modellen handelt es sich um diskursive Prozesse in den hessischen Regionen, um sich zusammen mit der interessierten Bevölkerung, den regionalen Akteuren im Gesundheitswesen und der Pflege sowie den Kommunen systematisch mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf die verschiedenen Infrastrukturbereiche des Gesundheitswesens auseinanderzusetzen, Szenarien und Anpassungsstrategien zu entwickeln, und deren Umsetzung politisch und organisatorisch sicherzustellen.

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