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MSB GmbH & Co. KG entwickelt Spezialanfertigungen für Beschussamt Mellrichstadt und Mercedes-Benz

Schmitt_Werke_Prüfstand_PresseDas Bischofsheimer Traditionsunternehmen MSB stellt in seinem Produktbereich Sondermaschinenbau derzeit zwei innovative Projekte fertig. Ein komplexes Werkstückservier- und Lagersystem für die Neuausrichtung des Werkzeugbaus bei Mercedes-Benz in Sindelfingen sowie die komplette Neuentwicklung von Waffenprüfständen für den Neubau des Staatlichen Beschussamtes in Mellrichstadt stellten den Sondermaschinenbauer vor die unterschiedlichsten technischen Herausforderungen. Während die Mercedes-Benz Anlage Presswerkzeuge mit bis zu 40.000 kg bewegt, dienen die Waffenprüfstände der Aufnahme und Prüfung von Handfeuerwaffen.

Waffenprüfstand für Staatliches Beschussamt Mellrichstadt

Bevor in Deutschland eine Waffe in Verkehr gebracht wird, muss diese „beschossen“ werden. Bei der Beschussprüfung werden die Waffen mit bis zu 30 Prozent höheren Gasdrücken amtlich einer Haltbarkeitsprüfung unterzogen. Aus Gründen der Arbeitssicherheit werden diese Waffen in speziellen Vorrichtungen, die sich in einer Sicherheitsumhausung befinden, eingespannt. Der Schuss wird bei geschlossener Umhausung fernausgelöst. MSB hat gemeinsam mit dem Staatlichen Beschussamt Mellrichstadt Waffenprüfstände für Lang- und Kurzwaffen entwickelt, sowie die dazugehörige Steuerung und Sicherheitsumhausung geliefert.

„Für uns war die Konstruktion dieser Prüfstände erst einmal Neuland. Das Einspannen von unterschiedlichen Waffen stellt hohe Anforderungen an die Universalität der Waffenaufnahme. Dazu kommt die Berücksichtigung der Waffenfunktion, die eine möglichst realitätsnahe Dämpfung des Rückstoßes erfordert. Vor allem die Aufnahme der enormen Rückstoßkräfte, die bei der Schussauslösung entstehen, haben unseren Konstrukteuren einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Aber Sonderlösungen nach Kundenwunsch sind die große Stärke des MSB Sondermaschinenbaus.“, so Projektleiter Michael Tulit. Die Vorrichtungen und Umhausungen wurden in den letzten Wochen in Mellrichstadt aufgebaut. Der Probebetrieb hat die Bediener restlos begeistert. Die Inbetriebnahme erfolgt in Kürze. Dann werden an dem Lang- und Kurzwaffenstand pro Jahr rund 35.000 bis 40.000 Waffen geprüft. Das Staatliche Beschussamt in Mellrichstadt verfügt damit über eine der modernsten und innovativsten Anlagen Deutschlands.

Palettenwechsler für Daimler-Benz

Die Entwicklung derartiger Sonderlösungen erfolgt außerhalb der normalen MSB Produktion. Den Löwenanteil des MSB Sondermaschinenbau-Umsatzes erbringen seit Jahrzenten die sogenannten Werkstückservier-und Lagersysteme – kurz „Palettenwechsler“ – genannt. Dabei handelt es sich um Systeme, die die teuren Rüst- und Einrichtzeiten bei großen Werkzeugmaschinen stark reduzieren. „Unsere Anlagen ermöglichen den Wechsel eines bis zu 50.000 kg schweren Werkstückes auf eine Fräsmaschine in nur ca. zwei Minuten. Diese kann so ohne große Unterbrechung ein neues Werkstück bearbeiten“, erläutert Bereichsleiter Jürgen Enders die Herausforderung.

Schmitt_Werke_Palettenwechsler_PresseErmöglicht wird die enorme Zeitersparnis durch die von MSB entwickelten Systeme, die aus sogenannten Paletten für die Werkstückträger, einem Transportwagen, dem dazugehörigen Schienensystem und einer Vielzahl an Rüst-, Speicher- und Zusatzplätzen bestehen. Zudem werden Messmaschinen und Reinigungsanlagen integriert. „Wir sind seit vielen Jahren einer der weltweit größten Produzenten von Verkettungssystemen für Großwerkzeugmaschinen. Unsere Anlagen arbeiten international bei nahezu allen namhaften Unternehmen der Automobil- und Luftfahrtindustrie.“, unterstreicht Jürgen Enders.

Eine neue Dimension erreicht das derzeitige Projekt, das zusammen mit einem namhaften Fräsmaschinenhersteller bei Mercedes-Benz im Werk Sindelfingen verwirklicht wird. Mit dieser Anlage rüstet sich Mercedes-Benz für neue zukünftige Fahrzeugreihen. Werkstücke mit über 40.000 kg müssen erst einmal in der von MSB gelieferten Genauigkeit bewegt werden können. Wegweisend ist bei dieser Anlage vor allem, dass nicht nur die vier Fräsmaschinen miteinander verkettet wurden, sondern erstmals auch zwei Roboteranlagen vom MSB System beschickt werden. Diese sollen durch sogenanntes Klopfen für eine feine Oberfläche der Werkzeuge sorgen. Dieser Arbeitsschritt wurde die ganze Zeit durch aufwändiges Polieren per Hand erledigt. Zudem wird Laserauftragsschweißen durchgeführt.

Insgesamt umfasst die Anlage ein Schienensystem, einen Doppeltransportwagen, vier Großfräsmaschinen, vier Palettenspeicherplätze, zwei Roboterplätze sowie zwei Rüstplätze mit Hubfunktion. Durch letztere kann das Werkstück in einer für den Bediener ergonomischen Höhe gerüstet werden. „Diese Anlage ist ein Meilenstein in der Weiterentwicklung des Handlings großer Werkstücke.“, so Jürgen Enders. MSB erwartet dieses System zukünftig noch mehrmals bauen zu können, da Mercedes-Benz auch andere Standorte damit ausrüsten will.

„.. es muss nur schwierig genug sein.“

Die Leistungen von MSB umfassen die komplette Projektierung, Entwicklung, Konstruktion, Herstellung sowie die Montage derartiger Anlagen. „Im Grunde bauen wir alles, es muss nur schwierig genug sein.“, so Michael Tulit und Jürgen Enders mit einem Schmunzeln. Das Unternehmen befindet sich auf Expansionskurs. Fachkräfte werden laufend gesucht, ebenso werden Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen unter Tel. 09772 9111-00, www.schmittwerke.com

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