Team des Bildungsfernsehens ARD-alpha dreht Beitrag über das Kursangebot – Mit der VHS des Landkreises in die Zukunft starten
Die Zukunft hat bereits begonnen: In der VHS des Landkreises Fulda ist dieser Slogan keine leere Worthülse. Ihr Programmangebot lockte jüngst selbst ein Filmteam des Bildungsfernsehkanals ARD-alpha für einen Videodreh nach Fulda – und brachte die Profis zum Staunen.
Die Reporterin steht mitten in einer Traube von Kindern. Viele Hände strecken ihr begeistert kleine Kunstwerke entgegen: Ringe mit Krönchen oder Sportmedaillen – leuchtend bunt, individuell gestaltet und aus Kunststoff. „Und das habt Ihr selbst gemacht?“ Heftiges Nicken und viele langgedehnte „Jaaa“ bestätigen die Nachfrage. Die Dreharbeiten finden im Kurs „3D-Drucker – die ‚Dingemacher‘ für Kinder“ statt. Hier entstehen Gegenstände aus dem 3D-Drucker – vor Ort und nach Zeichnungen der Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren. Mit der Technik vertraut gemacht werden sie dabei von dem IT-Systemkaufmann René Bug.
So spannend das für die Jüngsten ist und so viel Spaß es ihnen sichtlich bereitet, der spielerische Umgang mit der neuen Technologie hat einen seriösen Hintergrund. „Diese Technik wird die Zukunft und die Denkweise verändern – so wie einst der normale Drucker, mit dem man irgendwann ganz unkompliziert Dokumente zuhause ausdrucken konnte“, ist Stefan Will, Studienleiter Pädagogik bei der VHS, überzeugt und fügt an: „Die Kinder machen die Erfahrung, dass Dinge, die sie zeichnen, Realität werden können ohne kostenintensive Produktionsprozesse und Spezialwissen. Das eröffnet viele Möglichkeiten, die früher so nie denkbar waren.“ Bereits den zweiten Kurs dieser Art besuchen Kinder nun bei der VHS – auch für Erwachsene gibt es die Möglichkeit, die Arbeit mit einem 3D-Drucker kennenzulernen.
An Erwachsene richten sich auch die beiden anderen Angebote der VHS, die das Fernsehteam als weitere Schwerpunkte genauer in den Blick nahm: Zum einen ging es um den Kurs „iPad für Senioren“. Hier leiten Kursleiter Menschen im Alter 50plus im Gebrauch eines Tablet-PCs an. „Diese Technik kann ein Werkzeug sein, um sich auch im hohen Alter den Zugang zur Welt zu erhalten und am gesellschaftlichen Leben auch bei Einschränkungen der Mobilität teilzuhaben“, erläutert Dr. Klaus Listmann, Studienleiter für berufliche Bildung an der VHS des Landkreises. Diese Erkenntnis versucht das Konzept „Erweiterte Lernwelten“ noch weiterzudenken und wurde als dritter Aspekt beim Dreh von ARD-alpha thematisiert.
„Unter dem Stichwort ‚Erweiterte Lernwelten‘ versuchen wir dort, wo es sinnvoll ist, die digitale Welt mit der analogen zu verknüpfen“, sagt Will. Ein Beispiel: In der VHS finden in Fulda regelmäßig Vorträge statt. Interessant vielleicht auch für jemanden, der aus einer entlegeneren Ecke des Landkreises dafür extra nach Fulda fahren müsste. „Die Technik des Streamings, also der Videoübertragung via Internet, macht es möglich, dass man einen solchen Vortrag auch zuhause auf der Couch sehen kann, während andere Teilnehmer im Raum der VHS anwesend sind“, beschreibt Will. Technisch ist das mittlerweile kein Problem. „Aber der personelle Aufwand ist höher“, so Will. Neben dem Referenten braucht es jemanden, der die Aufnahme ins Internet überträgt und zugleich die Chat-Funktion moderiert: Denn wer von zuhause aus einen Vortrag erlebt, zahlt denselben Kursbeitrag und soll ebenso wie das Publikum im Saal zum Beispiel Fragen stellen können.
Trotz des Mehraufwands – davon sind die Verantwortlichen der VHS überzeugt – lohnt es sich, diese Wege der Lernmöglichkeiten weiterzuentwickeln, da solche Angebote auf immer größeres Interesse stoßen werden. Und das nicht nur bei einem Fernsehteam, sondern vor allem bei den VHS-Kunden im Landkreis.