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Bildungsangebote der Volkshochschule stärker gefragt denn je – Volkshochschulverband bittet Bund und Länder um Hilfe

Im Vogelsbergkreis führt die Volkshochschule Sprachkurse als Einstiegs- oder Vorkurse durch. Die Flüchtlinge lernen darin wichtige Redemittel für die Kontaktaufnahme und können dann leichter weiterlernen. Unterstützt werden die Lehrkräfte dabei durch Sprachpaten, die ehrenamtlich das Üben, Wiederholen und Vertiefen anleiten. Die Volkshochschule bietet für Interessierte, die als Sprachpaten tätig sein wollen, einen Vorbereitungsworkshop an. „Integration gelingt nur mit konsequentem Spracherwerb“, stellt Bildungsdezernent Peter Zielinski fest. Die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geförderten Sprachkurse zählten mehr Teilnehmende und in Lauterbach war ein zusätzlicher Kurs eingerichtet worden, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden.

„Jetzt sind die Wartelisten wieder voll und es fehlen Lehrkräfte, die – mit einer geforderten Zusatzqualifikation in „Deutsch als Zweitsprache“ – die Kurse übernehmen könnten“, erläutert Monika Wüllner von der vhs. Auch Sprachpaten fehlen noch, die einmal pro Woche mit einer kleinen Gruppe von Flüchtlingen einfache Sprachstrukturen üben und vertiefen. Interessierte können sich gern bei der Volkshochschule des Vogelsbergkreises melden: Tel. 06631/792-7770

Volkshochschul-Verband bittet Bund und Länder um Hilfe

Zehntausende Flüchtlinge brauchen in diesen Tagen die Unterstützung der Volkshochschulen beim Erwerb der deutschen Sprache, bei der Orientierung im gesellschaftlichen Alltag und bei der Förderung ihrer Beschäftigungsfähigkeit. „Deutschland braucht eine schnelle Weiterbildungsoffensive für bis zu 500.000 erwachsene Flüchtlinge. Denn orts- und zeitnahe Orientierungs- und Bildungsangebote sind ein entscheidender Schlüssel für eine frühzeitige Integration“, fordert der Vorsitzende des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V. (DVV), Dr. Ernst Dieter Rossmann. Der Zugang zu Bildung für alle Flüchtlinge erfordert eine große gemeinsame Kraftanstrengung von Bund, Ländern und Gemeinden.

Handlungsdruck besteht besonders beim Ausbau der sprachlichen Erstförderung und der Integrationskurse, der Bildungsberatung und Berufsvorbereitung. Außerdem werden zur Stärkung des Ehrenamtes und Qualifizierung der freiwilligen Helferinnen und Helfer Mittel benötigt. „Hierfür brauchen wir insbesondere auch eine Finanzierung durch den Bund“, so Rossmann. Die Gesamtkosten für ein zusätzliches Angebot beziffert der DVV-Vorsitzende auf rund 500 Millionen Euro. Ein Großteil der Mittel ist für den Ausbau der Sprach- und Integrationskurse erforderlich. Rossmann: „Unser besonderes Augenmerk muss dabei auch der Verbesserung der sozialen Situation der Lehrkräfte gelten. Denn sie werden gerade zuhauf von Schulen, Hochschulen und der Wirtschaft abgeworben, weil dort attraktivere Löhne und Gehälter gezahlt werden können“. Der DVV hat seine programmatischen Vorschläge in einem Positionspapier „Bildungsoffensive für Flüchtlinge“ zusammengefasst (www.dvv-vhs.de).

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