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Landkreis unterstützt Engagement des Heimatvereins mit 3.000 Euro aus Ehrenamtsstiftung

665-Hüttnergut2Seit 1992 gehört die heimatkundliche Sammlung im Hüttnergut Lenzis zur osthessischen Museumslandschaft. Die Gemeinde Flieden hatte sechs Jahre zuvor das kleinbäuerliche Anwesen im Ringweg erworben und dem 1959 gegründeten Heimatverein Königreich Flieden zur musealen Nutzung überlassen.

Im Rahmen des Dorferneuerungsprogrammes waren die Gebäude vom neuen Eigentümer unter Beteiligung des Fortbildungszentrums für Handwerk und Denkmalpflege Propstei Johannesberg und mit erheblicher Eigenleistung der Vereinsmitglieder grundlegend saniert und für die neue Aufgabe hergerichtet worden. So konnten die Heimatfreunde die in ihrer Vereinssatzung gesteckten Ziele der Pflege von Kunst und Kultur sowie der Darstellung des Lebensraums und der Arbeitswelt der Kleinbauern beispielhaft umsetzen.

Das Gehöft besteht aus einer im Kern über 200 Jahre alten Bausubstanz mit einstöckigem Fachwerkhaus und angegliederter Scheuer mit integriertem Schweinestall. Eine spätere Zutat ist der einstige Viehstall. Nebenhaus sowie Gras- und Pflanzengarten ergänzen die Hofreite. Die Wohnung mit Küche, Wohnstube und Schlafkammer im Erdgeschoss ist mit dem Mobiliar einfacher Leute aus der Zeit um 1900 ausgestattet, ergänzt durch Küchengeräte und Wandschmuck. Unter dem Dach liegen ein weiterer Raum und der Fruchtboden. Hier zeigt sich die Verwendung der früher verfügbaren Baustoffe Stein, Holz und Lehm sowie deren Verarbeitung besonders gut.

Der massive Unterbau des Nebenhauses offenbart sich in seiner ursprünglichen Funktion als Viehstall. In er später geschaffenen Auszüglerwohung darüber sind Dokumente zur Haus-, Orts- und Pfarrgeschichte ausgestellt. Weitere Gegenstände erinnern an die ausgelöschte jüdische Gemeinde. Historische Landkarten und alte Fotos zieren die Wände. Relikte aus dem Vereinsleben sind ebenfalls vorhanden. In dem als Versammlungsraum hergerichteten ehemaligen Kuhstall ist das Inventar eines früheren Wirtshauses erhalten. Mit den Abbildungen historischer Gaststätten wird der lokalen Gastronomie ein Denkmal gesetzt. Im Scheunenbereich enthält die Sammlung Feldbearbeitungs- und Erntegeräte aus Holz und Eisen sowie Exponate für Tierhaltung und Haushalt. Außerdem ist dem örtlichen Handwerk eine Abteilung gewidmet. Religiöse Kleinkunst findet sich im Außenbereich. Die gesamte Anlage wird durch ein Arbeitsteam gepflegt, zumal der Garten in der warmen Jahreszeit von Vereinen und Gruppen für kleinere Festivitäten genutzt wird. Außerdem wird die Sammlung Schritt für Schritt erweitert. So ist inzwischen unter dem angefügten Schleppdach eine Dorfschmiede entstanden. Inventar aus der Schule und einem „Tante-Emma-Laden“ sind ebenfalls platziert. Und eine Futterklappe des einstigen Schweinestalls wurde zum Schaufenster mit jahreszeitlich orientierten Motiven. Lenzis Anwesen ist somit zu einem Baudenkmal und Museum in Einem geworden. Die Gesamtanlage wurde auf der gegenüberliegenden Straßenseite durch die 2009 errichtete Remise für landwirtschaftliche Großgeräte erweitert.

In Anerkennung des umfangreichen Engagements hat der Landkreis Fulda dem Heimatverein Königreich F leiden einen einmaligen Zuschuss von 3.000 Euro aus der Kreisstiftung Ehrenamt als Unterstützung bei der Unterhaltung der heimatkundlichen Sammlung gewährt.

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