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6. Frauen- und Familiengesundheitstage im Vogelsbergkreis

Lauterbach. Bereits zum sechsten Mal veranstaltet Familiendezernentin Sylke Emmermann die Frauen- und Familiengesundheitstage. Schwerpunktthema dieses Jahr: „Demenz erkennen, verstehen, besser leben“. 23 Veranstalterinnen und Veranstalter planen für die Zeit von Freitag, 28. November, bis Samstag, 6. Dezember, insgesamt 20 Veranstaltungen in sieben Orten in der Region – auch über den Vogelsbergkreis hinaus. Kreisbeigeordnete Emmermann möchte mit dieser Themenwahl eine „breite Aufklärungskampagne“ beginnen.

Aus der Verantwortung für Fürsorge und Vorsorge entspringe ihr Wunsch, möglichst viele Menschen zu informieren und auf mögliche Hilfen hinzuweisen. Daher seien bereits viele ältere Mitbürger zu den Veranstaltungen eingeladen worden. Das Wissen über das wachsende Problem von Demenzerkrankungen sei bislang nur sehr schwach verbreitet.

Die Eröffnungsveranstaltung beginnt am kommenden Freitag, 28. November, um 19 Uhr in der Aula der Sparkasse Oberhessen in Lauterbach. Professor Dr. Herbert Seibold, Chefarzt der Geriatrischen Abteilung im Medizinischen Zentrum Eichhof referiert zum Thema „Demenz verstehen – Mit Demenz leben – Gibt es Behandlungsmöglichkeiten? – Wo sind die Hoffnungen?“ Im Anschluss an diesen Vortrag berichtet Ingo Schwalm, Fachkrankenpfleger für die Psychiatrie in der Psychiatrischen Institutsambulanz im Medizinischen Zentrum Eichhof über „Demenz im Vogelsbergkeis – Fachpflegerische Aspekte bei der Versorgung von Demenzkranken“. Beide Referenten stehen gerne für Fragen zur Verfügung.

Die Veranstaltung wird künstlerisch umrahmt mit Orientalischem Tanz und Qi Gong unter Leitung von Barbara Heinz. Es wird der Einfluss von Bewegung auf unser Gehirn und unser Nervensystem gezeigt. Die Barmer, die DAK, Barbara Heinz, die Pharmazie-Firma Merz und das Buchhandlung Lesezeichen Lauterbach legen Informationsmaterialien und Bücher zum Thema Demenz aus.

Professor Seibold: „Wenn man die Phänomene versteht, kann die Angst weichen“

Zum Vortrag von Prof. Seibold: Frauen werden durchschnittlich älter als Männer. Hält die Lebensqualität mit dem Vorteil des Älterwerdens stand? Im Alter entstehen häufig mehrere Krankheiten (Multimorbidität). Das Alter ist leider auch der Hauptrisikofaktor für das Auftreten einer dementiellen Erkrankung. Überdurchschnittlich häufig kommt es mit zunehmendem Alter zu Alzheimer Demenz, zur gefäßbedingten Demenz und sog. sekundären Demenzen. In dem Vortrag sollen die medizinischen Aspekte der Demenz, die unterschiedlichen Stadien des Denk- und Gedächtnisverfalls, aber auch begleitende Verhaltensauffälligkeiten aufgezeichnet und verständlich gemacht werden. Wenn man die Phänomene versteht, weicht die Angst davor und es entsteht die Chance, dass das scheinbar absolut Negative auch positive Aspekte und Hoffnungen in sich bergen kann. Verlässliche Regeln im Umgang mit Demenzkranken sollen zum zweiten Vortrag überleiten. Hier sollen konkrete Strategien und Ansätze im Vogelsbergkreis aufgezeigt und schon vorhandene Strukturen mitgeteilt werden.

Fachkrankenpfleger Schwalm: „Wer kann helfen? Was kann helfen?“

Zum Vortrag von Psychiatrie-Fachkrankenpfleger Schwalm: Nach über 5.000 Kontakten mit Demenzkranken in Altenheimen und in Familien im Vogelsbergkreis gibt es viele spezielle Eindrücke, Erkenntnisse und Erfahrungen. Wie sieht die Versorgung aktuell aus? Was sollte beachtet werden? Helfen Medikamente? Was können pflegende Angehörige (für sich selbst) tun? Wie kann man Demenz verstehen, erkennen und besser damit leben? Was sind die Grundlagen einer notwendigen Behandlung? Der Vortrag ist ein Versuch, aus fachpflegerischer Sicht einige Antworten zu geben.

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