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Domkapitular i. R. Prälat Hermann Mühl verstorben

Im 91. Lebensjahr und im 65. Jahr seines Priestertums ist am 31. Januar in Fulda Domkapitular i. R. Prälat Hermann Mühl verstorben. Prälat Mühl war ein allseits geschätzter Seelsorger, der priesterliches Charisma mit hohen menschlichen Qualitäten, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und liebenswürdigem Humor verbunden hat. Er ist auch durch seine literarischen Erzählungen, die oft Themen aus der Bibel aufgriffen, schriftstellerisch hervorgetreten.

Geboren am 10. Oktober 1925 im südhessischen Lampertheim geboren, wuchs er in der Kurstadt Bad Orb auf, die ihm zur eigentlichen Heimat wurde. Nach der Volksschule besuchte er – als Folge der zunehmenden Schließung kirchlicher Schulen durch die Nationalsozialisten – vier verschiedene Gymnasien und wurde 1943 zum Militärdienst eingezogen. Bei Kriegsende geriet er in Schleswig-Holstein in englische Gefangenschaft. Von 1946 an absolvierte er in Fulda und an der Universität Tübingen seine philosophisch-theologischen Studien. Am 15. Juli 1951 empfing er durch Bischof Dr. Johannes Baptist Dietz im Fuldaer Dom die Priesterweihe. Als Kaplan war er zunächst in Neuhof und dann von 1954 bis 1958 in Großenlüder tätig. Nächste Station seines pastoralen Einsatzes war die nordhessische Diasporagemeinde Besse, wo er sechs Jahre als Pfarrkurat wirkte. Er verstand es, das Band zwischen den weit auseinanderwohnenden, auf neun Dörfer zerstreuten Katholiken, meist Heimatvertriebene, zu knüpfen. Sein Anliegen war besonders die würdige Gestaltung der sonntäglichen Eucharistiefeier. 1964 wurde er dann Pfarrer der Gemeinde St. Johannes der Täufer im oberhessischen Momberg. Auch hier hat er sich als verständnisvoller Seelsorger erwiesen. Dank seiner Initiative wurde die Kirche von Grund auf renoviert. 1974 wurde ihm schließlich die Pfarrei Hl. Kreuz in Maberzell übertragen, wo er über zwei Jahrzehnte als Priester wirkte. Stets hilfsbereit, war ihm die geistliche Betreuung des Kinderdorfes ein besonderes Anliegen.

Die Wertschätzung seiner Mitbrüder zeigte sich darin, dass er zum stellvertretenden Dechanten des damaligen Dekanates Neustadt und ab 1978 durch drei Amtsperioden zum Dechanten des früheren Dekanates Großenlüder gewählt wurde. Von 1985 an war er stellvertretender Regionaldechant, später Regionaldechant der Region Fulda. Aufgrund seiner reichen Seelsorgserfahrung berief ihn Erzbischof Dr. Johannes Dyba 1995 in das Domkapitel. Von 1980 an war Prälat Mühl über anderthalb Jahrzehnte Geistlicher Beirat der Gemeinschaft „St. Elisabeth“ der Pfarrhaushälterinnen in der Diözese Fulda. Von 1996 bis 2009 war er als Diözesanrichter am Bischöflichen Offizialat tätig. Er war auch Präses der Marianischen Männer- und Jungmännersodalität der Stadt Fulda. 1998 wurde er zum Theologischen Berater für die Kirchenzeitung „Bonifatiusbote“ bestellt, eine Aufgabe, die er bis 2004 wahrnahm. Aus seiner Feder stammen zahlreiche geistliche Betrachtungen und Rundfunkansprachen. Bereits 1981 zum Geistlichen Rat ernannt, wurde ihm zum Jahresbeginn 2000 von Papst Johannes Paul II. der Titel eines Päpstlichen Ehrenprälaten verliehen. Im Dezember 2001 wurde er als Domkapitular entpflichtet. In großer Treue hat er regelmäßig im Dom die Hl. Eucharistie gefeiert.

Das Requiem für den Verstorbenen findet statt am Freitag, 5. Februar, um 10.30 Uhr im Dom zu Fulda; anschließend ist die Beerdigung auf dem Friedhof am Frauenberg.

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Kirche