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„Wir wollen Vorreiter in Sachen Familienfreundlichkeit werden“

Vogelsbergkreis. Ein Ziel des Bündnisses für Familie im Vogelsbergkreis ist die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Wir wollen Vorreiter werden“, zeigte sich Familiendezernentin Sylke Emmermann während einer Tagung in der Geschäftsstelle der Vogelsberg Consult GmbH in Alsfeld-Altenburg optimistisch. „Familie und Arbeit unter einen Hut zu bekommen, ist viel mehr als die Privatsache von Eltern. Da sind Wirtschaft und Gesellschaft gefordert“, so Emmermann. Denn es gehe um betriebswirtschaftliche Tatsachen und volkswirtschaftliche Effekte.

„Verlässliche Angebote machen den Landkreis attraktiv“

Attraktiv könne ein Landkreis nur sein – gerade für Familien und Fachkräfte – , wenn er es schaffe, verlässliche Angebote zu machen. Das sei ein klarer Standortfaktor. Die großen Anstrengungen der Gemeinden bei der Baby- und Kinderbetreuung sowie die Verantwortung des Kreises für mehr Tagespflegeangebote folgten ganz klar den notwendigen Anforderungen in der Gesellschaft, unterstrich Emmermann.

Emmermann und die AG-Sprecherin Andrea Ortstadt zeigten sich in Altenburg sehr erfreut über die „stabile Partnerschaft von IHK und Handwerkerschaft in dem breiten Bürgerprojekt Familienbündnis“. Die Familiendezernentin dankte Manfred Weber von der Handwerkskammer Wiesbaden für seine Vorarbeiten und seine Bereitschaft zur Umsetzung eines Wettbewerbs in den heimischen Unternehmen.

Der Titel des Wettbewerbs: „Familienunterstützende Maßnahmen am Arbeitsplatz“ will die innovativste Firma in diesem Bereich finden. Vorgeschlagen werden können alle Firmen, Verwaltungen und Institutionen, die mindestens eine familienunterstützende Maßnahme integriert haben. Das Familienbündnis will über den Start des Wettbewerbs Anfang nächsten Jahres informieren. „Familienfreundlichkeit rechnet sich“, unterstrich Weber, und verwies beispielsweise auf die positiven betriebswirtschaftlichen Effekte einer geringen Fluktuation in der Belegschaft.


AWO stellte Eltern- und Seniorenservice vor

Diesen Effekt der wesentlich größeren Zufriedenheit und Bindung an die Firma konnte Beate Gusenda vom Elternservice der AWO in ihrem Fachvortrag in Altenburg bestätigen. Sie informierte über Betreuungsangebote der AWO, die sich sowohl an Eltern als auch an Angehörige von Pflegebedürftigen richteten. Sie plädierte gemeinsam mit Sylke Emmermann dafür, diese „generationsübergreifende Herausforderung“ auch übergreifend anzupacken. Der Service der AWO wendet sich an die Unternehmen, die maßgeschneiderte Leistungen abrufen können – und nur die müssen dann auch bezahlt werden; es gehe nicht um eine mehrjährige Vertragsbindung. Der Service vermittle dann je nach Bedarf Plätze in Kindertageseinrichtungen oder Tagespflegekräfte, Babysitter und auch Notbetreuungen. Hinzu kämen viele Beratungsmöglichkeiten.

Beate Gusenda betonte, mittlerweile sei für viele Unternehmen ein familienfreundliches Image Teil einer selbstbewussten Marketingstrategie geworden. Familienfreundlichkeit sei ein Gewinn für alle: für das Unternehmen, für die Mitarbeiter mit ihren Verantwortlichkeiten im Familienzusammenhang, für die Kinder, für die Pflegebedürftigen und nicht zuletzt für die Region. Denn wenn dies alles erkennbar funktioniere, dann entstehe ein attraktiver Standort für Unternehmen, für Fachkräfte, für Familien. „Familienfreundlichkeit ist die wesentliche Antwort auf die Herausforderung in der demographischen Entwicklung“, betonte Kreisbeigeordnete Emmermann abschließend.

Informationen: www.elternservice-awo.de und www.seniorenservice-awo.de

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