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Pendlerbewegungen in Hessen Immer mehr Menschen kommen zum Arbeiten nach Hessen

Hessen und besonders die Stadt Frankfurt sind nach wie vor bei Pendlern beliebt – Tendenz weiter steigend. Parallel zum Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nahm ebenso die Zahl der Pendler zu.

Binnen eines Jahres wuchs so die Zahl der Einpendler, die einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen, von 335.333 auf 344.667 an. Das sind 9.334 oder 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Von den 2.408.671 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort in Hessen, die zum 30.06.2015 gezählt wurden, kamen somit 14,3 Prozent aus einem anderen Bundesland oder dem Ausland.

Im gleichen Zeitraum stieg auch die Zahl der Auspendler. 223.534 Personen verlassen Hessen, um in einem anderen Bundesland zu arbeiten. Das sind 4,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die hessischen Arbeitnehmer zieht es vorzugsweise nach Baden-Württemberg (55.106), Rheinland-Pfalz (49.291) und Nordrhein-Westfalen (40.432). Die Einpendler kommen in erster Linie aus Rheinland-Pfalz (98.702), Bayern (58.359) und Nordrhein-Westfalen (53.922). Mit 43.748 Einpendlern rangiert Baden-Württemberg auf Platz vier und ist damit das einzige Bundesland, zu dem Hessen einen Auspendlerüberschuss aufweist. Das heißt, mehr Hessen arbeiten in Baden-Württemberg als umgekehrt.

Besonders attraktiv ist Hessen nach wie vor für Arbeitnehmer, die in der Unternehmensführung und -organisation, in der Logistik, im Einkauf und Vertrieb, im Rechnungswesen und der Steuerberatung, in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik,  in der Informatik sowie im Verkauf tätig sind. Rund 184.800 Arbeitnehmer fanden so ihren Weg nach Hessen. Das sind 53,6 Prozent aller Einpendler.

Einpendler zieht es mehrheitlich nach Frankfurt

Von den 541.709 in Frankfurt sozialversicherungspflichtig Beschäftigten leben die wenigsten direkt in der Mainmetropole. Nur 190.963 (35,3 Prozent) Frankfurter arbeiten an ihrem Wohnort. Die Mehrheit, 256.204 (47,3 Prozent), pendelt aus anderen hessischen Regionen ein. 2014 waren es noch 250.771. 92.622 (2014: 89.638)    Menschen kommen aus anderen Bundesländern und 1.586 (2014: 1.456) aus dem Ausland nach Frankfurt ein. Mit knapp 64,7 Prozent ist der Einpendleranteil damit fast genauso hoch wie im Vorjahr.
Der Anteil der nichthessischen Einpendler an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt in der Mainmetropole mit 17,4 Prozent deutlich über dem landesweiten Durchschnitt von 14,3 Prozent.
Täglich kommen so gut 350.400 Personen zur Arbeit nach Frankfurt, etwa 8.500 mehr als noch vor einem Jahr.

84.712 Frankfurter verlassen ihren Wohnort, um woanders zu arbeiten. Davon haben 63.084 einen Arbeitsplatz in Hessen und 21.628 in einem anderen Bundesland.

Hessen bleibe ein Einpendlerland, stellt Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, fest: „ Gerade Frankfurt hat für Menschen aus den angrenzenden Bundesländern als Arbeitsort weiter an Attraktivität gewonnen. Innerhalb eines Jahres kamen 3.100 Einpendler hinzu. Hessen scheint sich weiterhin beim Wettbewerb um die guten Köpfe zu behaupten. Dass aus Einpendlern nicht sofort auch Einheimische werden, hat unterschiedliche Gründe: familiäre Bindungen, ein gut ausgebautes, pendlerfreundliches Verkehrsnetz und die oftmals wesentlich höheren Lebenshaltungskosten in den Großstädten tragen ihren Teil dazu bei“.

Die weiterschreitende Konzentration von Arbeitsplätzen in den Ballungsräumen erhöhe auf der anderen Seite, so Martin, die Anforderungen an die Verkehrsnetze –  und das für Schiene und Straße gleichermaßen. Eine weiterer Zuzug von Menschen und die damit einhergehende Nachverdichtung der Innenstädte trügen letztendlich nicht zur Entlastung der angespannten Mietpreisentwicklung bei und sorgen für eine Entvölkerung der ländlichen Regionen.

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