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Die Rhön ist ein echtes Langlauf-Eldorado – Loipenrundweg am Schwedenwall eignet sich auch für Ungeübte

Die Rhön ist ein grandioses Langlaufgebiet. Neben dem weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten Loipenzentrum „Rotes Moor“ gibt es verschiedene Alternativen. So finden Liebhaber der nordischen Skisportart am Flugfeld Wasserkuppe, an der der Alten Reichsstraße, auf der Rhönwaldloipe bei Hilders oder im Gebiet am Schwedenwall ideale Bedingungen für Einsteiger, Fortgeschrittene oder Profis.

Am „Schwedenwall“ mit gleichnamigem Parkplatz oberhalb von Gersfeld drängeln sich Autos auch aus der weiteren Umgebung. Sogar im Campingwagen nächtigen Langlauf-Enthusiasten von außerhalb. Die überwiegende Zahl der Langläufer, die hier schon früh am Tag ihre Spuren in den Schnee ziehen, stammt jedoch aus dem Landkreis Fulda. Die als leicht eingestufte Rundloipe am „Schwedenwall“ führt knapp vier Kilometer längs des Waldes, gibt aber oft den Blick frei hinüber nach Bayern. Es sind gut gespurte Einzelloipen in jeweils einer Richtung für die „Klassiker“ und eine mittig verlaufende Spur für die Skater unter den Langläufern vorhanden. Auch führen von hier aus gut gespurte, eher plane Loipen  zum „Roten Moor“ in drei Kilometer Entfernung.

Wenn die Langlaufski sich als unbeherrschbare Bretter herausstellen sollten, können Anfänger und Wiedereinsteiger Hilfe bei Langlauf-Lehrern suchen. Diese finden sich im benachbarten Gersfeld, denn hier betreibt Verena Korell eine Langlaufschule. Hauptamtlich als Lehrerin tätig, hat die 29-Jährige ihr Hobby zum Nebenerwerb gemacht: 2011 gründete sie die „Skilanglaufschule Rhön“. Einzel- und Gruppenkurse mit bis zu zehn Teilnehmern betreut Verena Korell, wenngleich sie im Moment die Unterstützung ihres Bruders Gerald Niebling (44) in Anspruch nehmen muss: Nachwuchs hat sich für Februar angekündigt.

Die Geschwister waren Leistungssportler im Langlauf, Verena Korell fuhr für den Hessen-Kader und hat Trainerlizenzen sowohl für Langlauf als auch alpinen Skilauf. „Nach zwei Stunden sollte man schon fahren können“, sagt die Trainerin. “Ich will den Gleichgewichtssinn bei etwas Geschwindigkeit schulen, dazu Bremsen und Kurvenfahren gleich von Beginn an vermitteln.“ Es bringe nichts, wenn Langlauf-Anfänger zunächst nur in der gespurten Loipe rutschten. „Was mache ich, wenn mir jemand entgegenkommt? Oder, wenn es auf einmal etwas bergab geht?“, sind Fragen, die dem Anfänger bei seinen ersten Versuchen durch den Kopf gehen. Zwei Stunden dauert die erste Unterrichtseinheit auch deshalb, weil nach dieser Zeit Merkfähigkeit und Kondition deutlich nachlassen. Dabei geht es für Anfänger wie auch für Wiedereinsteiger in aller Regel um den klassischen Stil. „Leider nimmt das Interesse am klassischen Langlauf im Vergleich zum Skaten doch etwas ab“, bedauert Gerald Niebling und seine Schwester ergänzt, dass Skating bevorzugt von jüngeren Menschen und leistungsorientierten Sportlern mit bereits trainierter Kondition nachgefragt werde.

Für das eigenständige Üben eignen sich die Bedingungen am Schwedenwall und im Roten Moor ganz besonders. Später sollte eine weitere Unterrichtseinheit folgen, um die Technik zu verfeinern. “Insgesamt haben wir hier in der Rhön mit Hilders, Kreuzberg oder der Drei-Hüten-Tour bei Bad Kissingen rund 200 Loipen-Kilometer zur Verfügung. Für Anfänger ist das Loipenzentrum mit seinen Auslegern natürlich ideal“, sagt die 29-Jährige. Mit ihrer Langlaufschule bietet Verena Korell auch Tageskurse für Firmen oder Gruppen. Zwei Projekte skizziert die werdende Skilanglauf-Mama, die jedoch noch in die Zukunft liegen: „Ein Biathlon-Kursus hier oben wäre doch klasse und mit Lasergewehren relativ einfach und gefahrlos umsetzbar“ Und das zweite Projekt? „Unser Kind wird ganz sicher einmal durch die Loipen hier oben in der Rhön ziehen.“
www.skilanglauf-schule-rhoen.de

BU: Die Loipe am Schwedenwall gilt als leicht und ist für Anfänger geeignet. Mit Langlauflehrer Gerald Niebling (links) schaffte schon so mancher Schüler hier seine erste Loipenrunde.

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